Aries
Fränni. << Sie drückte mich an sich. >> Du hast uns ganz schön erschreckt. << Die Tränen bahnten sich einen Weg, liefen über ihre Wangen und benetzten mein Nachthemd.
>> Warum denn? << Ich hörte auf meine Stimme - sie war, wie ich sie kannte.
>> Du warst sehr krank und wir dachten fast, wir verlieren dich. <<, antwortete Loni leise. >> Der Arzt sagte, es wäre besser, dich in ein Krankenhaus einzuliefern. Oma war dagegen. Und obwohl ich große Angst hatte, bin ich jetzt froh, dass sie so entschieden hat. <<
>> Wie lange war ich krank? <<, fragte ich und dachte, - ob es Marie und Aries wussten?
>> Fast drei Wochen. << Sie schaute mich besorgt an. >> Mein Gott, ich dachte wir verlieren dich. <<
>> Drei Wochen? So lange? <<
>> Und nicht nur wir haben uns Sorgen gemacht. Alle waren da. Sogar deine Eltern, Großvater, Eve und Aries. <<
>> Ari. <<, seufzte ich glücklich.
>> Ein toller Kerl. Seine Schwester und er, haben sich abgewechselt. Sie waren jeden Tag hier. Aries wäre am liebsten geblieben. Er war kaum zu bewegen, das Haus zu verlassen. << Ich lächelte selig.
>> Aber wie hat Großvater es aufgenommen, das er eine Schwester hat? <<
>> Zerbrich dir darüber nicht den Kopf. Du musst erst richtig gesund werden. Er weiß es und ist damit zufrieden. Übrigens dein Buch habe ich da rüber gelegt und es hat keiner angefasst. << Sie zeigte mit dem Finger zu meinem Nachtisch.
>> Und du? Hast du es gelesen? <<
>> Ja. <<, gestand Loni und senkte die Augen. >> Normalerweise hätte ich es nicht getan, aber du warst sterbenskrank und ich dachte, vielleicht steht da die Ursache drin. Tut mir leid. <<
>> Ist schon gut Loni. Ich bin dir nicht böse. Hätte ich wahrscheinlich genauso gemacht und im Grunde, bin ich froh, dass es jemand außer mir weiß. << Ich streichelte ihre Hand.
>> Darüber müssen wir uns unterhalten. Aber jetzt nicht. Ruhe dich aus. Hast du Hunger oder Durst? Kann ich dir was bringen? << Ich hatte wirklich Hunger und fragte nach einer Suppe.
>> Klar. <<, sagte sie freudig. >> Kommt sofort. << Loni verschwand in die Küche und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Tablett zurück. Ich roch Hühnersuppe. Sie stellte es auf meinen Schreibtisch und baute ein Holzgestell auf. >> Hat Karl für dich gebaut. Für den Fall, dass du im Bett essen musst. <<, erklärte sie stolz. Sie stopfte mir Kissen in den Rücken, damit ich bequem saß, und stellte das Tablett in das Gestell hinein. Es passte perfekt. Sie knipste den Fernseher an und legte die Fernbedienung neben mich. Es roch lecker und ich hatte Appetit darauf. Ich aß bewusst langsam und versuchte jede Geschmacksnuance herauszuschmecken. Die Suppe tat mir gut.
Danach zog ich das alberne Nachthemd aus, und ersetzte es durch einen Pulli und eine Gymnastikhose. Zähneputzen wäre auch nötig, dachte ich und lief ins Bad. Dort entschied ich mich nicht nur für meine Zähne, sondern auch für eine Dusche und fühlte mich gleich wohler. Zufrieden setzte ich mich in mein Bett und schaltete durch die Kanäle. Es kam nichts und so wählte ich einen Musiksender und regelte die Lautstärke nach unten. Schloss die Augen und ließ mich von der Musik berieseln. Ich träumte von Aries. Wie lange hatte ich ihn nicht gesehen. Und Marie und was hatte Sophie in der Zwischenzeit angestellt? Loni lugte zur Tür herein und fragte leise:
>> Fränni? Bist du wach? Hast du Lust auf Besuch? << Augenblicklich öffnete ich die Augen und drehte mich zur Tür. Moosgrüne Augen strahlten mich an.
>> Ari. <<, flüstere ich glücklich.
Mit zwei Schritten war er an meinem Bett und beugte sich über mich. Seine Hände umfassten mein Gesicht und er flüsterte:
>> Fränni. <<, bevor er seine Lippen ganz sacht auf meine Lippen legte. Loni zog geräuschlos die Tür hinter sich zu. Meine Arme umschlangen ihn und zogen ihn zu mir herunter. Mir war schwindlig vor Glück. Unsere Küsse zärtlich, und wenn wir zu Atem kamen, flüsterten wir unsere Namen. Ich sah Liebe in seinen Augen und Glück. Aries war glücklich, - ein unbeschreibliches Gefühl.
Er setzte sich aufs Bett und ich kuschelte mich an seine Brust. Seine Finger streichelten mein Gesicht.
>> Fränni, ich hatte solche Angst. <<, flüsterte er. >> Das kannst du mir nicht noch einmal antun. << Ich schüttelte den Kopf. Sagen konnte ich nichts. Mein Herz war voller Liebe und ich schmiegte mich an ihn, als könnte er in Sekunden wie eine Seifenblase zerplatzen. Dieser schöne Mann sollte mir gehören? Ich konnte es nicht glauben. >> Was sollte ich
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