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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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voranbewegen, und daher glaube ich kaum, dass wir einen RPG-Granatwerfer zu sehen bekommen werden.«
    »Aber sie werden Gewehrgranaten haben.« Smith sah sie an. »Ich nehme an, du weißt, was das für uns bedeutet.«
    Valentina zog eine Augenbraue hoch. »Voll und ganz. Im Augenblick übertreffen wir sie an Schussweite. So lange wir sie mit den langen Waffen dort draußen festhalten können, ist alles in Ordnung. Aber sobald die Nacht anbricht oder der Dunst dichter wird und sie sich näher als auf, sagen wir mal, fünfundsiebzig Meter anschleichen können, sind wir mausetot.«

Kapitel einunddreißig
    Stützpunkt Wednesday Island
     
     
    »Stützpunkt Wednesday Island ruft Haley , ruft Haley . Verstehen Sie mich? Over.« Randi hatte den Ruf bereits ein Dutzend Mal wiederholt. Sie nahm den Daumen von der Sendetaste und lauschte angestrengt, um durch das Tosen der atmosphärischen Störungen, die aus dem Lautsprecher des kleinen Transceivers drangen, eventuell noch etwas anderes zu hören.
    Als sie hinter dem elektronischen Brausen, das durch Sonneneruptionen hervorgerufen wurde, eine schwache Stimme und den Adressencode der Haley zu hören glaubte, schlug ihr im ersten Moment das Herz im Hals. Dann nahm sie den monotonen Rhythmus des Funkspruchs wahr, der immer wieder gleich klang. Es war keine Antwort. Es war eine Routineanfrage.
    Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Wie zu jeder vollen Stunde riefen die Funker der Haley Wednesday Island und versuchten, abmachungsgemäß Kontakt aufzunehmen. Und wenn dieses leise Hintergrundgeräusch alles war, was die leistungsfähigen Sender des Eisbrechers unter diesen chaotischen Funkbedingungen bewerkstelligen konnten, dann bestand für das kleine SINCGARS-Gerät keine Hoffnung, gehört zu werden.
    Erbost stellte sie den Frequenzschalter auf den taktischen Kanal und nahm das Mikrofon wieder in die Hand. »Stützpunkt Wednesday Island an Flugzeugtrupp. Stützpunkt Wednesday Island an Flugzeugtrupp. Jon, empfängst du mich? Over.«
    Sie nahm den Daumen vom Schalter und lauschte ungeduldig. Am liebsten hätte sie das Rauschen angeschrien, das aus dem Lautsprecher drang.

    »Jon, verdammt nochmal, hier ist Randi! Kannst du mich hören? Over!«
    Keine wahrnehmbare Reaktion.
    Ob Solarsturm oder nicht, sie hätte längst etwas von den anderen hören sollen. Inzwischen sollten sie auf dem Rückweg und der Berg kein Hindernis mehr sein. Was zum Teufel ging dort oben vor? Das Gefühl, die Dinge spitzten sich mit rasender Geschwindigkeit zu, wurde immer stärker, und Randi hatte den Eindruck, die Situation sei restlos außer Kontrolle geraten und über sie brächen Dinge herein, die sie nicht verstand und auch gar nicht verstehen konnte.
    »Was passiert, wenn sie nichts von uns hören?«, erkundigte sich Dr. Trowbridge.
    Randi nahm den Raum um sich herum wieder wahr. Nach einer schlaflosen Nacht, in der sie über Kropodkin gewacht hatte, waren sie in die Laborhütte umgezogen. Dort hatte sie den Vormittag damit verbracht, das große SSB-Funkgerät und das Satellitentelefon der Forschungsstation erneut zu überprüfen, ohne Erfolg. Ihre Versuche, über den Transceiver Kontakt aufzunehmen, waren gleichermaßen ergebnislos gewesen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen, Dr. Trowbridge. Wenn über einen gewissen Zeitraum keinerlei Kontaktaufnahme erfolgt, tritt ein Notplan in Kraft.« Randi schaltete den Transceiver aus und legte das Mikrofon wieder auf seinen Platz. »Wir werden mehr Hilfe bekommen als wir gebrauchen können.«
    »Gut, vielleicht kommt dann endlich jemand her, der nicht von der Gestapo ist.«
    Randi ignorierte Kropodkin. Er hatte die Handgelenke auf dem Rücken gebunden und hockte auf einem Schemel in der hintersten Ecke des Labors. Zwischendurch hatte er immer wieder versucht, sich bei Dr. Trowbridge einzuschmeicheln, und in erster Linie über Belanglosigkeiten mit ihm gesprochen, aber sie hatte er mit mürrischem Schweigen bedacht, wenn man von gelegentlichen spitzen Bemerkungen absah.

    Aber er lauschte jedem Wort, das sie mit Trowbridge wechselte, und seinen Blicken entging nichts. Randi glaubte fast, seine Gedanken hören zu können. Seine Erwartungshaltung konnte sie deutlich wahrnehmen. Kropodkin wusste, dass etwas passieren würde.
    Randi ließ sich auf einen anderen Hocker sinken und stützte die Ellbogen auf den Labortisch. Sie war ja so müde. Mittlerweile hatte sie zwei Nächte nicht geschlafen und nicht einmal vorübergehend in ihrer Wachsamkeit nachgelassen.

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