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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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setzte zu einer wütenden Entgegnung an, doch dann zögerte sie und lächelte sarkastisch. »Hauptsache, du bist bereit, es zuzugeben«, erwiderte sie und setzte ihre Schneemaske wieder auf. »Aber wenn du uns beide umbringst, bevor du wenigstens einmal richtig mit mir im Bett warst, werde ich absolut zickig und rede eine volle Woche lang nicht mehr mit dir.«
    Smith lachte wider Willen schallend, obwohl die Situation, in der sie steckten, weiß Gott nicht dazu angetan war. »Nett von dir, dass du mir diesen Ansporn gibst, Val«, erwiderte er und drückte kurz ihre Schulter. »Und jetzt lass uns den Abstieg hinter uns bringen.«

Kapitel einundvierzig
    Südwand, Wednesday Island
     
     
    Randi wünschte sich dringend noch mehr Schnee und Wind. Wie sie schon befürchtet hatte, war der Sturm nicht heftig genug, um ihre Spuren vollständig auszulöschen. Wenn sie hinter sich blickte, konnte sie den Schein der Fackeln und die Strahlen der Taschenlampen sehen, die ihren nur zum Teil verwischten Spuren folgten. Es mussten mindestens ein halbes Dutzend Männer sein, und sie trieben sie immer höher an der Felswand hinauf.
    Noch musste sie keinen Schüssen ausweichen. Das war gut. Es hieß, dass sie nicht in Sichtweite ihrer Verfolger war. Aber sie konnte nicht mehr als einen oder zwei Meter weit sehen und auch nicht weiter vorausplanen, und in dem nächtlichen Schneetreiben verlor sie die Orientierung. Randi konnte ihre Position auf der Insel nicht mehr einschätzen. Sie wusste lediglich, dass sie sich irgendwo auf dem zentralen Felsgrat befand. Es war eine reine Zeitfrage, wann sie auf einer plötzlich endenden Felsbank oder in einem Einschnitt ohne Ausgang in der Falle sitzen würde.
    Inmitten eines Universums aus Eis und Schnee musste sie Gestein finden, blanken Fels, auf dem sich ihre Spur verlor. Dann musste sie sich eine Art Unterschlupf suchen. Sie wurde müde, so unglaublich müde. Sie stolperte über einen schneebedeckten Geröllhaufen, fiel hin und schlug mit der Schulter gegen einen massiven Felsblock.
    Nein, das war kein Felsblock. Dafür war es viel zu groß. Eine Felswand. O Gott, wenn sie doch bloß sehen könnte, wo sie war! Wenn sie sich doch bloß einen Moment lang hinlegen und die Augen zumachen könnte … Jon, verdammt nochmal, wo bleibst du?

    Sie riss ihre Augen auf und zwang sich auf alle viere. Bleib in Bewegung, du dumme Kuh! Erinnerst du dich etwa nicht mehr? Außer dir selbst gibt es niemanden auf Erden, auf den du dich verlassen kannst. Alle anderen sterben dir weg. Beweg dich! Du verlierst Zeit und büßt deinen Vorsprung ein! Die Lichter kommen schon näher.
    Randi stand auf und lief weiter, die linke Hand leicht auf der Felswand, um einen Anhaltspunkt zu haben. Wie zum Teufel sah die Welt um sie herum aus? Das Einzige, was sie sehen konnte, waren verschiedene Abstufungen von Dunkelheit.
    Sie war mittlerweile hoch über der Forschungsstation. Die Felswand befand sich auf ihrer rechten Seite, also musste sie sich in westlicher Richtung voranbewegen. Zu ihrer Linken konnte im Grunde genommen gar nichts sein, nur die Schlucht. Wie tief würde es dort hinuntergehen? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dort sei ein Steilhang. Dann befand sie sich also auf einer Felsbank oder einem Sockel. Was lag vor ihr? Das ließ sich unmöglich sagen, aber die Felsbank schien sich drohend dem Abgrund entgegenzuneigen.
    Sie brauchte nicht zurückzuschauen. Was hinter ihr lag, wusste sie.
    Nur eines stand für Randi fest. Sie würde sich nicht gefangen nehmen lassen. Falls sie in eine ausweglose Situation geraten sollte, musste sie ihre Verfolger irgendwie dazu bringen, sie zu töten.
    Sie hörte das Knattern einer Maschinengewehrsalve und warf sich instinktiv bäuchlings auf die Felsbank, bevor sie merkte, dass keine Kugeln in ihrer näheren Umgebung einschlugen. So nah waren sie ihr noch nicht gekommen. Jemand dort hinten musste schießwütig sein.
    Randis Erleichterung hielt nur für eine Sekunde an. Irgendwo über sich hörte und fühlte sie ein tiefes Knirschen, das ihr durch Mark und Bein ging. Der Hall der Schüsse hatte eine Schneewechte gelöst, die jetzt herunterkrachte. Eine Lawine! Wo? Vor ihr? Hinter ihr? Über ihr? Das ließ sich unmöglich sagen, nur, dass sie
»in der Nähe« war. Randi kauerte sich hin und hielt sich die Arme vors Gesicht.
    Für kurze Zeit war ein leises Rumpeln zu vernehmen und die Felsbank bebte. Eine gefiederte Wolke von sprühenden Schneeflocken hüllte sie ein, aber nichts

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