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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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erst von Hohlladungen und dann durch die enormen Schäden, die Kreteks fliegender Kran angerichtet hatte. Teile der Außenhaut und der Schotts lagen herum wie lieblos weggeworfenes Geschenkpapier, und sie konnten in den vorderen Bombenschacht der Tu-4 hinunterblicken.
    Der Behälter mit dem Biokampfstoff war verschwunden, aus dem Wrack gehoben wie ein Ei aus einem zerdrückten Aluminiumnest.
    Über dem Wrack ging Randi in den Schwebeflug. »O Gott, er hat es sich geholt!«, rief sie aus und ihre Stimme klang verzweifelt.
    Zwei Tonnen waffenfähiges Anthrax, genug, um einen halben Kontinent umzubringen, in den Händen eines Mannes, den ein Menschenleben nicht im Geringsten interessierte.
    Smith wandte den Blick von der Absturzstelle ab und sah nach Süden, warf einen Blick in Richtung der bedrohten Welt. Und in der Ferne konnte er ganz schwach das ständig wiederkehrende Flimmern der Sonne auf Rotoren erkennen.

Kapitel einundfünfzig
    Über dem Nordpolarmeer
     
     
    »Black Horse Lead ruft Wednesday Island. Black Horse Lead ruft Wednesday Island. Können Sie mich verstehen?«
    Major Saunders hatte den Funkruf schon so oft wiederholt, dass er für ihn jede Bedeutung zu verlieren begann. Sie hatten ihr letztes Auftankmanöver in der Luft abgeschlossen, und im Frachtraum der Osprey zogen die Rangers und die ABC-Spezialisten ihre Gurte fester und überprüften ein letztes Mal ihre Ausrüstung. Bald würden sie über ihrem angepeilten Ziel sein. Zum ersten Mal seit Tagen waren die Funkfrequenzbereiche frei von solaren Störungen. Aber Saunders beschlich der Verdacht, dort draußen wäre niemand mehr, der ihnen antworten könnte.
    »Black Horse Lead ruft …«
    »Black Horse Lead, hier spricht Wednesday Island Point«, drang eine forsche, geschäftsmäßige Stimme klar und deutlich durch Saunders’ Kopfhörer. »Hier spricht Lieutenant Colonel Jon Smith. Mein Codename lautet Cipher Venger Five. Können Sie mich hören, Black Horse?«
    Saunders’ Daumen presste die Sendetaste auf seinem Steuerknüppel. »Wir hören Sie, Colonel, die Verständigung ist gut. Wir sind die mobile Kampftruppe, die zu Ihrer Verstärkung geschickt worden ist. Wie sieht Ihre derzeitige Lage aus?«
    »Wir sind nicht weit von Wednesday und zur Zeit in der Luft. Die Situation auf der Insel ist kritisch und instabil. Wann ist mit Ihrer Ankunft zu rechnen, Black Horse, und haben Sie Jagdflugzeuge mitgebracht?«
    »Wir sind etwa fünfundzwanzig Minuten von Wednesday entfernt.
Jagdflugzeuge negativ, nur Personentransporter und Tankflugzeug.«
    »Das wird uns dann wohl nichts nutzen«, erwiderte die Stimme. »Nehmen Sie zur Kenntnis, dass Wednesday Island als potentiell heiße Landezone angesehen werden sollte. Zu den Feinden könnten auch russische Speznas-Elemente zählen. Nehmen Sie außerdem zur Kenntnis, dass das primäre Paket verifiziert ist. Ich wiederhole: Das primäre Paket ist verifiziert. Das primäre Paket hat ebenfalls die Insel verlassen und wird in einer Schlinge befördert. Und zwar von einer Mil 26, das heißt Mike … India … Lima … zwei … sechs, Halo Schwerlasthubschrauber, ziviles kanadisches Kennzeichen, Golf … Kilo … Tango … Alpha. Die Halo fliegt jetzt mit etwa neunzig Knoten von Wednesday Island in Richtung Südsüdost. Für den Moment haben wir die Verfolgung übernommen. Der sofortige Einsatz von Abfangjägern ist dringend erforderlich. Halo um jeden Preis angreifen und zerstören. Ich sage es noch einmal, angreifen und um jeden Preis zerstören!«
    »Verstanden, Wednesday Point. Wir werden die Bitte um Abfangjäger weiterleiten, aber es wird eine ganze Weile dauern. Sogar die Jets werden gut zwei Stunden brauchen, um so weit raufzukommen.«
    »Verstanden, Black Horse, alles Roger.« Die Erwiderung war nicht frei von Fatalismus. »Wir werden tun, was wir können, bis sie hier ankommen.«
     
    Anton Kretek lugte durch das gewölbte Fenster der Kranführerkabine auf der Backbordseite der Halo. Gut zwanzig Meter unter dem riesigen Hubschrauber drehte sich der zylindrische Sicherheitsbehälter langsam am Ende des robusten Kevlar-Seils. Aus beiden Enden des silbrigen Behälters hingen zerrissene Drähte und Rohrleitungen heraus, und der Tragegurt war nicht so sicher, wie man es sich gewünscht hätte, aber sie hatten die Perle aus der Auster gestohlen.

    Es war harte Arbeit gewesen, und sie hatten sie schlampig erledigt, aber was machte das schon aus? Es war ohnehin sein letzter Job. Er hatte ihn etliche seiner

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