Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum

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waren, und die Long Ranger erwachte zum Leben.
    Lachend kletterte Valentina in die Kabine. Sie schlang ihre Arme um den Pilotensitz und umarmte Randi ausgelassen.
    »Wie haben Jons Befehle gelautet?«, schrie Randi über ihre Schulter.
    »Oh, er hat alles Mögliche gesagt! Lass ihn uns holen, ja?«

    Smith fühlte den Gegensatz zwischen der Hitze, die auf seinem Rücken brannte, und der Kälte unter seinem Bauch. Er lag bäuchlings neben dem lodernden Gerüst der Schlafbaracke und nutzte die wogenden Rauchschwaden als Deckung. Zwei der überlebenden Speznas-Soldaten waren immer noch irgendwo vor ihm und feuerten kurze, sparsame Salven ab. Der Dritte war auf circa zwei Uhr rechts von ihm und arbeitete sich weiterhin stetig in eine Flankenfeuerposition vor. Bald würde der dritte Mann in der Lage sein, einzugreifen, und dann konnten sich die ersten beiden Männer zu ihm vorarbeiten.
    Smith drehte sich auf die Seite und gab freihändig ein halbes Dutzend Schüsse in die Richtung des dritten Mannes ab, schoss sein Magazin leer und zwang den Russen vorübergehend flach auf den Boden. Er schlängelte sich ein paar Meter weit zurück, fand eine andere kleine Vertiefung im Schnee und lud nach.

    Jetzt wurde es richtig unangenehm. Er hatte noch etwa eine Minute, bevor er sich in Richtung Laborhütte zurückziehen musste, und dann würde sich der Rauch, der ihm bisher als Deckung gedient hatte, zugunsten der Speznas auswirken.
    In einem Actionfilm wäre das ein hervorragender Zeitpunkt für das Eintreffen von Verstärkung gewesen, die donnernd am Horizont auftauchte. Aber Smith glaubte nicht mehr an Hollywood. Er hob seinen Kopf kaum merklich und sah sich um, damit er die Lage einschätzen konnte. Nein, wenn er es sich recht überlegte, würde er sich nicht noch weiter zurückziehen. Wenn die Russen die erste Baracke erreichten, würden sie den Heliport im Gesichtsfeld und in ihrer Schusslinie haben. Er würde sich ihnen hier entgegenstellen.
    Es war interessant, fiel ihm auf, wie abstrakt ein Mensch Entscheidungen über den Ort seines Todes treffen konnte. Der Wissenschaftler und Diagnostiker in ihm sagte, es läge lediglich an der betäubenden Wirkung des Schocks und der emotionalen Überforderung. Psychisch war er nicht richtig in der Lage, das Konzept seines eigenen Todes zu erfassen.
    Der Romantiker und der Soldat hielten dem entgegen, das Leben eines Einzelnen sei für den Lauf der Welt eigentlich gar nicht so wichtig, und wenn man es dafür opfern konnte, Dinge und Menschen zu retten, an denen einem lag, dann sei der Verlust nicht ganz so bitter.
    Hinter sich hörte er das ansteigende metallische Pfeifen der Triebwerke des Hubschraubers. Gut gemacht, Randi, du schaffst es doch immer wieder! Dieser Mistkerl dort drüben in 2-Uhr-Position würde den besten Schusswinkel haben, um den startenden Hubschrauber zu treffen, und daher schmiegte Smith seine Wange an den eisigen Schaft der SR-25. Er richtete das Fadenkreuz des Visiers auf die Erhebung im Schnee, hinter der sich der Russe kauernd verbarg, und begann, Brocken der Schneewehe abzusprengen.
    Das Turbinenjaulen vermischte sich mit dem Dröhnen der Rotorblätter.
Es war geschafft. Seine Leute waren davongekommen und hatten nichts mehr zu befürchten.
    Und dann erkannte Smith, dass sich das Dröhnen nicht entfernte; stattdessen kam es näher. Er verrenkte sich und stieß einen unverständlichen Fluch aus. In nicht mehr als drei Metern Höhe glich Randi den Bodeneffekt aus, und die Long Ranger glitt über die Forschungsstation. Schnee und Rauch wurden nach oben in die Luft gewirbelt. Ein schmaler Gewehrlauf ragte aus der offenen Seitenluke und das gehässige Krachen von Valentinas Winchester hallte nach, als sie auf die Verstecke der Speznas-Soldaten schoss.
    Jetzt zu toben, zu zögern oder auch nur nachzudenken hätte ihrer aller sicheren Tod bedeutet. Ein Ende der Laborbaracke stand noch nicht völlig in Flammen. Das Dach hatte bisher kein Feuer gefangen. Smith sprang auf, lief rückwärts auf die Laborhütte zu und schoss das Magazin der SR-25 leer, nicht etwas in der Hoffnung zu treffen, sondern nur, damit der Feind ein paar kritische Sekunden lang den Kopf einzog.
    Als der Bolzen ins Leere schlug, drehte Smith sich um und sprintete die letzten Meter. Er warf sein Gewehr auf das Dach und fluchte wieder, als es abprallte und heruntergeschlittert kam. Ihm blieb keine Zeit, sich mit solchen Kleinigkeiten abzugeben. Er sprang zur Dachkante und zog sich hinauf. Das Dach