Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
Vom Netzwerk:
zwei Männer mit Maschinengewehren her!«, überbrüllte er das Tosen des Luftschraubenstrahls. »Dann zwei weitere für jede der anderen Luken. Setzt euch in Bewegung, ihr Dreckskerle! Los, macht schon!«
     
    Die Long Ranger hielt einen Sicherheitsabstand zu dem Schwertransporter. Da der ominöse zylindrische Gegenstand, der unter dem Bauch der Halo baumelte, die Geschwindigkeit enorm drosselte, war es nicht schwierig gewesen, sie einzuholen.
    »Irgendwie hat das was von einem Hund, der Jagd auf ein Auto macht«, sagte Valentina nachdenklich, während sie den gewaltigen Hubschrauber russischer Bauart betrachtete. »Wenn man das verdammte Ding eingeholt hat, weiß man nicht, was man damit anfangen soll.«
    Das größere Fluggerät setzte seinen schwerfälligen Rückzug von Wednesday Island unbeirrt fort. Im Südosten ragten die wolkenverhangenen Umrisse der nächsten arktischen Inselkette über dem Horizont auf.
    »Das ist gar nicht gut, Jon«, fuhr sie fort und kniete sich neben der offenen Seitenluke auf den Boden. »Wenn er runtergeht und innerhalb
des Archipels im Tiefstflug bleibt, um die Erdoberfläche als Tarnung zu nutzen, dann wird er inmitten dieses Gewirrs von Inseln und Kanälen niemals auf den Radarschirmen des militärischen Frühwarnsystems auftauchen. Es wird reine Glücksache sein, ob die Abfangjäger ihn finden.«
    »Das weiß ich. Aus genau dem Grund bleiben wir ihm doch auf den Fersen.«
    Randi drehte sich auf dem Pilotensitz um. »Nur, damit du Bescheid weißt, Jon, allzu große Treibstoffreserven haben wir nicht mehr.«
    »Auch das ist mir klar.« Wieder gingen ihnen die Ressourcen aus, und jede Minute und Meile führten sie tiefer in die gefrorenen Einöden des Kanadisch-Arktischen Archipels hinein und weiter weg von Verbündeten und jeder Form von Unterstützung.
    »Seht euch das an!«, rief Valentina aus. Ein schwarzes Rechteck war plötzlich im Rumpf der Halo entstanden und die herausgerissene Luke fiel dem Packeis unter ihnen entgegen. »Er öffnet die Geschützpforten!«
    Mündungsfeuer ließ Funken in der offenen Luke tanzen, und Pulverdampf strömte an der Flanke des Schwertransporters entlang. Randi ließ die Long Ranger zurückfallen, um dem Feuer zu entgehen. Sie stieg zur Seite weg und brachte ihre kleinere und wendigere Maschine über und hinter dem Propeller des größeren Hubschraubers in eine geschützte Position, denn dort konnten Kreteks Türschützen nicht auf sie schießen, ohne ihre eigenen Rotoren zu beschädigen.
    Unter ihnen schwankte die Halo so schwerfällig wie ein Elefant, der einem herumschleichenden Löwen die Stoßzähne zeigt, und am Ende des Seils schwang der Anthraxbehälter wie ein Pendel.
    »Wäre es nicht zauberhaft, wenn einer von denen nervös werden würde und das verdammte Ding einfach abwirft?«, bemerkte Valentina.
    »Eine reizvolle Idee, aber nichts, worauf wir uns verlassen könnten«,
erwiderte Smith. »Randi, wie stehen die Chancen, dass wir eines ihrer Triebwerke ausschießen können?«
    Die Blondine schüttelte den Kopf. »Gar nicht gut! Die Halo ist für das russische Militär gebaut worden und erfüllt die Standardnormen. Sie ist ein fliegender Panzer, der Gefechtsschäden locker wegsteckt. Sie verkraftet eine ganze Menge.«
    »Sie muss doch eine Schwachstelle haben!«, beharrte Smith.
    Randi zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Vielleicht die Taumelscheibe  – das ist die Hauptrotornabe. Wenn man eine Stößelstange zerstören oder ein Blattgelenk zerbrechen kann, dann könnte man das Triebwerk lahmlegen.«
    »Es ist dein Gewehr, Val. Wie stehst du dazu?«
    Die Historikerin sah ihre alte Winchester zweifelnd an. »Ich weiß es nicht. Die .220 Swift eignet sich blendend, um Menschen zu töten, aber zum Verursachen von Materialschäden ist sie eine ganz miserable Patrone. Sie hat zu viel Geschwindigkeit und nicht genug Durchschlagkraft.«
    »Kannst du es schaffen?«, hakte Smith beharrlich nach.
    »Ich kann es versuchen, mehr nicht. Aber versprechen kann ich euch gar nichts. Randi, bring uns so nah wie möglich ran, und halte die Ranger dann möglichst ruhig.«
    Sie legte sich in der Schützenhaltung auf den Bauch. Dann schlang sie sich den Gurt der Modell 70 um den Unterarm, hielt den Lauf aus der Seitenluke und verschanzte sich hinter dem Visier.
     
    Quasi im Huckepack donnerten die Long Ranger und die Halo durch den arktischen Himmel, eine Krähe, die gnadenlos einen Geier verfolgt. Im Cockpit der Halo wankte der Boden unter Kreteks

Weitere Kostenlose Bücher