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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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Gegenmaßnahmen enthalten, die die amerikanische Raketenabwehr lahm legen und die Städte an der amerikanischen Westküste Angriffen schutzlos ausliefern würde.
    Aber diese Hinweise würden einer nach dem anderen in eine technologische Sackgasse führen, nachdem sie einen beträchtlichen Prozentsatz des nordkoreanischen Militärbudgets und Tausende von ebenso wertvollen Arbeitsstunden in der Forschung und Entwicklung verschlungen hatten.
    Irgendwann würde es für die Nordkoreaner klar ersichtlich sein, dass sie sich übertölpeln lassen hatten und dass es sich bei ihrem nachrichtendienstlichen Coup in Wirklichkeit um eine Zeitbombe handelte, die von den Vereinigten Staaten in ihr Rüstungsprogramm eingeschleust worden war.
    Nordkoreas »Geliebte Führer« würden ungehalten reagieren. Und ihr Zorn würde sich insbesondere über Franklin Sun Chok entladen. Mit dem Missvergnügen der »Geliebten Führer« würde nicht zu spaßen sein.
    Randi riss die Augen auf. Wenn sie sich mit ihren Erinnerungen
nicht vorsah, würden die Nächte voller kaltem Schweiß zurückkehren.
    Durch die Fenster der Flughafenhalle beobachtete sie, wie der ältere Iljuschin-Jetliner sich zur letzten Etappe von Sun Choks letzter Reise vom Boden erhob und in die Luft aufstieg. Sie kehrte wieder zu ihrem Sitzplatz zurück und wartete, bis der nächste Flug von Cathay Pacific gelandet war und die Passagiere ausgestiegen waren, bevor sie ihren Anruf machte.
    »Mr. Danforth. Hier spricht Tanya Stewart. Ich bin draußen auf dem Capital Airport. Mr. Bellerman ist nicht mit der geplanten Maschine angekommen. Was soll ich jetzt tun, Sir?«
    Übersetzung aus dem doppeldeutigen Fachjargon der Agenten: Die Übergabe des Päckchens ist erfolgreich verlaufen.
    Danforth seufzte theatralisch. »Los Angeles schlägt mal wieder zu! Ich werde mich darum kümmern, Tanya. Sie kommen in der Zwischenzeit am besten wieder hierher. Es hat sich etwas ergeben.«
    »Was denn, Sir?«
    »Sie werden so bald wie möglich in den Staaten gebraucht. In der Niederlassung in Seattle.«
    Randi zog die Stirn in Falten. So bald wie möglich wieder in die Staaten? Das war eine radikale Abweichung vom geplanten Kurs. Nach Beendigung dieses Auftrags hätte sie sich erst nach einigen Tagen behutsam aus China zurückziehen und dabei ihre Tarnung als Geschäftsfrau aufrecht erhalten sollen. Und was zum Teufel erwartete sie in Seattle?
    »Ich bin bereits dabei, Vorkehrungen für Ihre Reise zu treffen«, fuhr Danforth fort. »Sie werden noch heute Abend mit Asiana nach Seoul fliegen, und von dort aus geht es mit JAL weiter. Im Sea-Tac Doubletree liegt bereits eine Reservierung für Sie vor.«
    »Ich verstehe, Mr. Danforth. Soll ich gleich noch mal schnell im Büro reinschauen?«
    »Ja. Ihre Tickets liegen dann für Sie bereit, und wir können dieses neue Projekt in groben Zügen miteinander besprechen. In
Seattle werden Sie von einem Mr. Smith in Empfang genommen. Er ist für einen unserer Geschäftspartner tätig, und Sie werden mit ihm an einem gemeinsamen Projekt arbeiten.«
    Randi blickte finster. Mr. Smith? Die Agency würde niemals einen solchen Decknamen benutzen. Es musste sein echter Name sein.
    Die Falten in ihrer Stirn wurden noch tiefer. Das durfte nicht wahr sein. Bloß das nicht schon wieder.

Kapitel sechs
    San Francisco Bay
     
     
    Der Geisteskranke, der in der Bay Area unter dem Namen der »Vorortzug-Vergewaltiger« bekannt war, lehnte sich auf seinem Sitz zurück und schwelgte in Gedanken an die nächste Frau, die er zugrunde richten würde. Die große Passagierfähre Bay Transit Authority Super-Cat legte gerade von ihrer Endstation an der Market Street ab, und bis zur Ankunft in Vallejo würden ihm volle fünfzehn Minuten für seine Träumereien bleiben. Es gefiel ihm, dass er bereits Besitz von ihr ergriffen hatte, sie aber noch nicht das Geringste davon ahnte.
    Das Netz der öffentlichen Verkehrsmittel in der Bay Area war sein persönliches Jagdrevier, und ebenso wie seine früheren Überfälle, bisher ein halbes Dutzend, würde auch dieser ein Kunstwerk sein und sich im Konzept, in der Ausführung und auch darin, wie er sich der Polizei entzog, durch große Schönheit auszeichnen. Die tatsächliche Erniedrigung seiner Beute würde lediglich der köstliche Zuckerguss auf dem Kuchen eines erstklassigen Konditors sein.
    Er schlüpfte nie zweimal in dieselbe Rolle. Für diese Nummer würde er einen Pendler darstellen, der kürzlich aus der Stadt in das Weinbaugebiet

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