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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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lag.
    Nach dem Aufsetzen rollte die kleine Boeing zum südlichen Terminal des Ted Stevens International Airport. Ein uniformierter Beamter der Staatspolizei von Alaska, der zum Flughafensicherheitspersonal gehörte, stand am oberen Ende der Passagierbrücke und erwartete Smith und seine Leute.
    »Willkommen in Alaska, Colonel Smith«, sagte der Polizist mit feierlichem Ernst. »Wir haben ein Fahrzeug für Sie auf dem Polizeiparkplatz bereitstehen.« Er reichte Smith einen Satz Autoschlüssel. »Es ist ein weißer Crown Vic, der nicht als Polizeifahrzeug gekennzeichnet ist. Stellen Sie ihn einfach in Merrill Field ab. Wir werden jemanden hinschicken, der ihn dort abholt.«
    Es war deutlich zu erkennen, dass Direktor Klein im Hintergrund seinen Einfluss geltend gemacht und ihnen den Weg geebnet hatte. »Danke, Sergeant«, erwiderte Smith, als er die Schlüssel entgegennahm. »Ich weiß Ihre Hilfe zu schätzen.«
    Der Staatspolizist übergab ihm auch einen kleinen, schweren schwarzen Plastikkoffer. »Das hat man ebenfalls für Sie rübergeschickt, Colonel. Jemand scheint zu glauben, Sie könnten es gebrauchen.«

    Smith ließ sich von dem reichlich zweideutigen Lächeln des Beamten nicht beeindrucken. »Möglicherweise irrt sich derjenige.«
    Sie hatten sich auf Handgepäck beschränkt und daher konnten sie das Gerangel an den Gepäckbändern meiden. Smith führte sein Team aus dem Flughafengebäude heraus und in die frische Nachmittagsluft eines Herbsttages in Alaska. In der Sonne, die schon tief am Himmel stand, war es warm, aber im Schatten war die Luft kühl, und die Gipfel der gewaltigen Chugach Range waren mit Neuschnee bestäubt – ein deutlicher Hinweis darauf, dass oben im Norden die Zeit knapp wurde.
    Ein schlambespritzter Ford mit Nummernschildern von Alaska stand, wie versprochen, für sie bereit. Nachdem sie ihr Gepäck in dem geräumigen Kofferraum der Limousine verstaut hatten, warf Smith Randi die Schlüssel zu. Sie glitt hinter das Steuer, Smith setzte sich auf den Beifahrersitz, und Valentina machte es sich hinten bequem. Vor der Abfahrt ließen sie sich Zeit, um sich zu bewaffnen.
    Smith nahm den Waffenkoffer auf seinen Schoß, ließ die Riegel aufschnappen und öffnete den Deckel.
    Im Lauf der Jahre, seit er diesen Beruf ergriffen hatte, hatte Smith eine Theorie über Vorlieben bei Waffen entwickelt. Die bevorzugten Waffen sagten viel über eine Person und auch über ihre Einstellung gegenüber einer potentiell feindlich gesinnten Welt aus. Neben der persönlichen Aussage drückte sich in diesen Vorlieben aber auch eine absolute Wahrheit aus, denn es handelte sich schließlich um Dinge, denen man sein Leben anvertraute.
    Er reichte Randi eine Gürteltasche aus schwarzem Leder und Nylon und beobachtete, wie sie den schweren Klettverschluss aufriss und die Klappe vom Schulterholster streifte. Sein Blick fiel auf den rostfreien Stahl und die Rosenholzgriffschalen einer Smith and Wesson Modell 60 Lady Magnum, die für weibliche Schützen ergonomisch optimiert worden war. Mit flinken, geübten Bewegungen füllte Randi die Kammern der 357er Revolvertrommel mit einem Quickloader.

    Ein weiterer Beweis für seine Theorie. Randi Russell war eine Dame, und sie trug eine damenhafte Waffe. Aber da sie eine sehr ernstzunehmende Dame war, war es eine sehr ernstzunehmende Damenwaffe.
    Für ihn war etwas Simples und Praktisches vorgesehen, eine SIG Sauer P226, die militärischen Anforderungen entsprach und vom Verteidigungsministerium auf Wunsch ersatzweise ausgegeben wurde, mit einem Packen 9mm-Ladestreifen, einem Bianchi-Schulterholster und einem Träger für die Ladestreifen. Die Streitkräfte hatten die SIG lange erprobt und für eine effektive und effiziente Schusswaffe befunden, die man relativ unauffällig mit sich herumtragen konnte. Smith sah keinen Grund, Einwände gegen diese Entscheidung zu erheben.
    Zu guter Letzt lag noch ein längliches kleines Päckchen in dem Koffer, das in weichen schwarzen Stoff eingewickelt war. »Was ist das?«, fragte Randi, als Smith es herausnahm.
    »Das sind meine«, erwiderte Valentina und stützte ihr Kinn auf die Rückenlehne des Sitzes. »Seht sie euch an.«
    Smith wickelte das Päckchen aus. Es enthielt zwei Wurfmesser, doch solche Messer hatte er noch nie zuvor gesehen. Fasziniert zog er eines aus seiner Nylonscheide.
    Es war nur zwanzig Zentimeter lang, kaum so breit wie sein Ringfinger und bestand zur Hälfte aus dem Heft und zur Hälfte aus der Klinge. Die flache,

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