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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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ein sehr erfreuliches Wiedersehen werden.
    Kretek grinste und goss sich noch einen Fingerbreit Schnaps in sein Glas. Er schmeckte von Schluck zu Schluck besser.

Kapitel siebzehn
    Vor dem östlichen Ende von Wednesday Island
     
     
    Die Sterne stachen durch die Risse in der Wolkendecke. Ihr Licht brach sich in den zerklüfteten, durch starken Druck aufgeworfenen Packeiskämmen, wurde von ihnen widergespiegelt und bescherte der großen, massigen Gestalt, die sich geisterhaft zwischen ihnen umherbewegte, gutes Licht für die Jagd.
    Der Eisbär war noch vergleichsweise jung, nicht mehr als sieben Zentner kräftiger Muskelmasse und unablässigen Hungers, eingehüllt von dickem, schimmerndem weißem Pelz. Sein Instinkt trieb ihn nach Süden und ließ ihn dem Rand des sich rasch ausweitenden vereisten Gebiets folgen. Aber in der Nähe von Wednesday Island blieb er eine Weile. Das stark beanspruchte Eis um die Insel herum hatte einen ausgedehnten Bestand von Ringel- und Mützenrobben mit Wasserrinnen zum Auftauchen und mit Atemlöchern versorgt und bot einem Eisbär ein lohnendes Jagdrevier.
    Der Bär hatte in der vergangenen Woche zweimal getötet. Mit flinken, präzisen Hieben seiner gewaltigen Tatzen hatte er die Schädel seiner Beute zerschmettert, und seine kräftigen Kiefer hatten den nahrhaften Speck, mit dem er seinen biologischen Ofen gegen die beißende Kälte der arktischen Umgebung anheizte, von den Gerippen der Robben gerissen. Aber die Robben flohen vor dem nahenden Winter. Auch der Bär musste seinen Weg nach Süden fortsetzen. Oder er musste seine einzige andere potentielle Nahrungsquelle erkunden: die eigentümlichen Tiere, die so gar keine Ähnlichkeit mit Robben aufwiesen, mitten auf der Insel wohnten und aufrecht auf zwei Beinen liefen.

    Mit diesen Geschöpfen war der Eisbär nicht vertraut, doch der Wind hatte den Geruch ihres süßen, warmen Bluts zu ihm geweht, und auf dem Eis war Fleisch Fleisch.
    Der Bär sprang von dem zerklüfteten Grat auf die flache Eisdecke einer erst kürzlich wieder zugefrorenen Wasserrinne hinunter. Hier, wo die Eisschicht dünn und noch nachgiebig war, könnte er vielleicht eine herkömmliche Mahlzeit finden, eine Robbe, die sich den Weg an die Oberfläche freinagte, um Luft zu holen. Lautlos tappte der Eisbär zur Mitte der Wasserrinne, senkte seinen Kopf dicht über die Eisdecke, achtete mit geschärften Sinnen auf Vibrationen unter dem Eis und lauschte auf die kleinste Andeutung eines Geräuschs in der Tiefe.
    Da! Er konnte wahrnehmen, dass sich unter dem Eis etwas bewegte.
    Und dann kam es zu einer gewaltigen Erschütterung. Dem Bär wurde der Boden unter den Füßen weggerissen, und er wirbelte durch die Luft. Es war empörend! Solche Erniedrigungen hätten den Herrschern der Arktis erspart bleiben sollen! Er landete bäuchlings auf dem Eis. Sowie er sich hastig auf die Füße gezogen hatte, floh der Bär von Entsetzen gepackt und brüllte seinen Protest in die teilnahmslose Nacht.
    Etwas presste sich wie die große schwarze Klinge einer Axt von unten gegen die dünne Eisschicht auf der Wasserrinne, und das zerschmetterte Eis ächzte und splitterte, als es sich um den scharfen Gegenstand herum wie eine Blume öffnete. Die riesige SSGN der Oscar-II-Klasse rammte sich durch das Packeis. Lukendeckel oben auf dem Turm gingen krachend auf, als sie sich auf der Wasseroberfläche stabilisierte. Männer strömten aus diesen Luken, dunkle, vom Wetter gegerbte Gesichter, die sich gegen das Weiß der arktischen Tarnkleidung absetzten. Einige von ihnen schwangen sich mit Hilfe der Leitersprossen an den Seiten des Kommandoturms des U-Boots geschmeidig auf das Eis hinunter. Sie ließen sich auf die Eisdecke der Wasserrinne fallen, fächerten sich auf und hängten
sich AK-74 Sturmgewehre über die Schultern, als sie das Gelände sicherten.
    Die anderen waren damit beschäftigt, ihre Ausrüstung aus dem rot beleuchteten Bauch des Unterseeboots hochzuziehen – vollgepackte Rucksäcke, weiße Ausrüstungsgegenstände und Matchbeutel mit Essensrationen, zusammenklappbare Fiberglasschlitten und Kisten mit Munition und Sprengstoff. All das würden sie brauchen, um für längere Zeit in einer polaren Region zu leben, zu kämpfen und zu zerstören.
    Der Kommandant der Kampfeinheit der Marines-Speznas und der Kommandant des U-Boots kamen als Letzte die Leiter zur Brücke hinauf.
    »Verdammt nochmal, ist das eine Kälte hier«, murrte der Kommandant des U-Boots.
    Lieutenant Pavel

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