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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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nicht einfach nieder, nicht ohne Inkubationszeit und eine fortschreitende Abfolge von Symptomen.«
    Abrupt richtete er sich auf, drehte sich zu Smyslov um und sah ihm mitten ins Gesicht. »Gregori, um dieses Mädchens und der Leute auf der Insel willen ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um die Karten auf den Tisch zu legen! War außer dem Anthrax noch etwas anderes an Bord des Bombers?«
    Smyslov spürte, wie sich diese eisigen stahlblauen Augen in ihn gruben. »Jon, ich schwöre es Ihnen, meines Wissens war das Anthrax der einzige biologische Kampfstoff an Bord der Misha 124. Falls sonst noch etwas an Bord war, hat man es mir nicht gesagt!«
    Smyslov war dankbar dafür, dass er sich hinter den Schutzschild dieser Halbwahrheit zurückziehen konnte, denn er glaubte zu wissen, was sich auf Wednesday abspielte.
    Diese verdammten Speznas! Konnte es sein, dass sie es nicht geschafft hatten, unbemerkt zu bleiben? Was war, wenn einer der Expeditionsteilnehmer das Pech gehabt hatte, auf ihr Lager zu stoßen? Wenn der Anführer der Einheit ein blutrünstiger Draufgänger war, dann könnte er darin eine Rechtfertigung sehen, die Expedition im Namen der Sicherheit »auszuschalten«.
    Bedauerlicherweise wäre ein blutrünstiger Draufgänger genau das gewesen, was dem Oberkommando der Föderation als Kommandant für einen solchen Job vorgeschwebt hätte!
    Sie hatten noch nicht einmal einen Fuß auf die Insel gesetzt, und schon jetzt gerieten die Dinge außer Kontrolle! Wenn die wissenschaftliche Expedition ausgelöscht worden war, würde daraus folgen, dass auch Smiths Team eliminiert werden würde. Sein Team! Leute, die er mochte und respektierte.
    Wahnsinn!

    »Wie schätzen Sie die Situation ein, Major?«, fragte Smith mit ungerührter Stimme.
    Smyslov stieß ebenfalls jede Regung von sich. »Wir müssen annehmen, dass es feindlichen Kräften gelungen ist, auf Wednesday zu landen, vermutlich derselben Gruppe, die verhindern wollte, dass wir die Insel erreichen. Wahrscheinlich vermuten sie, dass die Anthraxvorräte sich noch an Bord der Misha 124 befinden und wollen den Kampfstoff an sich bringen.«
    Smith musterte den Russen einen Moment lang eingehend, bevor er antwortete: »Das ist mit großer Wahrscheinlichkeit anzunehmen.« Er weitete seine Aufmerksamkeit auf die anderen Personen aus, die im Funkraum anwesend waren. »Also, was tun wir jetzt?«
    »Mir scheint, das akuteste Problem ist, was wir mit ihr anfangen.« Captain Jorganson wies mit einer Kopfbewegung auf das Funkgerät.
    Er hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Was fing man mit einer verängstigten jungen Frau an, die ganz allein im Dunkeln und in einer Form von der Außenwelt abgeschnitten war, wie man sie sich auf diesem Planeten kaum vorstellen konnte?
    Smith schaltete das Mikrofon wieder ein. »Ms. Brown, als Teil der Ausrüstung des Lagers ist eine Schrotflinte vom Kaliber 12 aufgelistet. Was ist aus der geworden? Over.«
    »Sie meinen den Bärentöter? Den hat der Suchtrupp mitgenommen. Warum? Over.«
    »Gibt es noch andere Waffen im Lager? Over.«
    »Nein. Warum?«
    »Wir … versuchen, uns ein Bild von der Lage zu machen, Ms. Brown. Bleiben Sie auf Empfang.«
    Smith schaltete das Mikrofon aus und wartete darauf, dass jemand, irgendjemand, etwas sagen würde.
    »Hol sie dort raus, Jon!«, sprudelte Randi hervor. »Sag ihr, sie soll sich einen Schlafsack schnappen und von dort verschwinden! Sag
ihr, was vorgeht, und sag ihr, dass sie sich irgendwo verstecken soll, bis wir bei ihr sind!«
    »Nein«, warf Valentina mit scharfer Stimme ein. »Sagen Sie ihr, dass sie unter allen Umständen am Funkgerät sitzen bleiben soll.«
    »Diese Gebäude sind dazu gedacht, Schutz gegen die Witterung zu bieten, nicht gegen Angreifer!«, protestierte Randi. »Wenn wir tatsächlich feindliche Kräfte auf dieser Insel haben und sie auf sie losgehen …«
    »Wenn wir tatsächlich feindliche Kräfte auf dieser Insel haben, Miss Russell, dann können sie sich die junge Frau holen, wann immer sie wollen.« Der Einwand der Historikerin war so nüchtern, freudlos und grau wie ihre Augen. »Wir können davon ausgehen, dass sie das Lager der Wissenschaftler mittlerweile beschatten. Wenn sie sehen, dass sie versucht abzuhauen, kommt sie keine zehn Meter weit. Aber wenn wir dafür sorgen, dass sie am Funkgerät sitzen bleibt, könnte sie uns als Informationsquelle dienen. Es besteht eine Chance, dass sie einen Funkruf senden kann, wenn sie kommen, um sie zu holen. Sie könnte uns

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