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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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das graue Telefon an seinen Platz zurück und griff nach dem gelben, das daneben lag, seiner
direkten Verbindung zu den bewaffneten Männern in der kleinen Sicherheits- und Funkzentrale im Keller des Hauses.
    »Veranlassen Sie bitte, dass mein Wagen und die Barkasse bereitstehen. Ich werde mich ins Hauptquartier begeben. Dann lassen Sie mir fünf Minuten Zeit, bevor Sie mich zur National Command Authority durchstellen.«
    Der Leiter von Covert One stand auf und begann sich anzukleiden.

Kapitel zweiundzwanzig
    Auf der USS Alex Haley
     
     
    Die Türen des Hangars waren zurückgezogen worden, und die Flugzeugmechaniker des Eisbrechers bewegten sich durch den grellen Schein der Neonröhren an der Decke und den frostigen Hauch ihres eigenen Atems. Die Long Ranger, in deren schmale Flanken Heizaggregate eingestöpselt waren, stand mit ihren Schwimmern auf einem Wartungswagen bereit, um auf den Heliport gerollt zu werden.
    Im Südosten, hinter dem Heck des Schiffs, zeichnete sich der Horizont als ein schmaler stahlgrauer Streifen ab, der nur ein wenig schwankte, da die Bewegung der Wassermassen durch das Eis gedämpft wurde.
    Es war eine lange schlaflose Nacht gewesen, Ruhepausen von fünfzehn Minuten zwischen den Routinerufen zur Überprüfung der Lage auf Wednesday Island. Die Decks bebten und ruckten unter ihren Füßen, während Captain Jorganson seinen Kampf gegen das Packeis bis zur letzten Minute fortsetzte. Es war ein gutes Gefühl, endlich etwas unternehmen zu können.
    Um Gewicht und Platz zu sparen, war das Innere der Long Ranger bis auf die beiden Pilotensitze ausgeräumt worden. Jon Smith überwachte das Sichern der Ausrüstung, die auf dem Kabinenboden festgeschnallt wurde: die vier Rucksäcke mit Traggestellen, beladen mit allem, was man zum Bergsteigen und Überleben brauchte, das tragbare SINCGARS-Kampffunkgerät und der stabile Aluminiumkoffer mit medizinischem Equipment für den Notfall und die erforderlichen Untersuchungen an Ort und Stelle.
    Zwei Matrosen von der Küstenwache schleppten das letzte Gepäckstück
an, eine dunkelgrüne wurstförmige Tragetasche aus strapazierfähigem Nylon.
    »Das ist der Rest, Sir«, sagte einer der Matrosen voller Unbehagen, als sie die schwere Tragetasche abstellten. Möglicherweise hatte sein Unbehagen mit dem auffälligen Aufdruck der Tasche zu tun:
     
    GRÄBERREGISTRATUR DER US ARMY
LEICHENSÄCKE
1 DUTZEND
     
    »Danke.« Das Siegel auf dem Reißverschluss der Tragetasche war unberührt. Die Tarnbeschriftung hatte ihren Zweck erfüllt: Niemand hatte Lust verspürt, sich an dem Tascheninhalt zu vergreifen.
    Smith brach das Siegel und zog den Reißverschluss auf. Alle Anwesenden sahen ernst zu, als Smith den wahren Inhalt der Tragetasche zu verteilen begann, Ausrüstungsgegenstände, die für die übliche Prozedur der Identifizierung und Bergung von Toten nach einem Flugzeugabsturz nicht nötig gewesen wären.
    Weiße Tarnkleidung zum Überziehen. Gürteltaschen, die ABC-Abwehranzüge der Stufe 3 und Atemschutzmasken enthielten. Und die Waffen.
    »Wie ich sehe, zählen Sie zu den Verfechtern der imposanten Devise ›Erst ballern, dann beten‹«, murmelte Professor Metrace, als Randi eine Heckler & Koch MP5 Maschinenpistole prüfend in Augenschein nahm.
    »Ich fahre gut damit«, erwiderte Randi kurz angebunden, während sie den Verschluss öffnete und den Klappschaft der gedrungenen Waffe aufschnappen ließ. »Munition?«
    »Sechs Magazine«, erwiderte Smith und reichte ihr die Patronentaschen mit den Ersatzmagazinen. Dann hob er das nächste gepolsterte Futteral aus der Tasche, zog den Reißverschluss auf und stieß ein zufriedenes Ächzen aus. Für ihn hatten sie die SR-25
besorgt, das taktische Scharfschützengewehr, um das er gebeten hatte. Auf das Zielfernrohr waren Schutzkappen aufgesteckt und Schaft und Vorderschaft waren mit weißem Tarnband umwickelt.
    Die Waffe fühlte sich eigentümlich vertraut an, und daher überprüfte Smith ihre Seriennummer. Er hatte sich nicht getäuscht – es war dieselbe SR-25, die er angefordert und während des Kurses für Gebirgsjäger mit sich herumgetragen hatte. Darin zeigte sich wieder einmal Fred Kleins ungeheure Akribie.
    Valentina Metrace zog mit der Wertschätzung eines Connaisseurs die Augenbrauen hoch. »Zwei Seelen, ein Gedanke, Jon. Ich hatte auch den Verdacht, ich sollte mich auf einen Einsatz in den Bergen einrichten.«
    Die letzte Waffe, die er aus der Tragetasche nahm, war ein ziviles Jagdgewehr und eine

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