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Arktis-Plan

Arktis-Plan

Titel: Arktis-Plan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Ludlum
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sagen, dass dort draußen absolute Grenzwerte erreicht sind. Mir gefällt das auch nicht, aber wir müssen bis Sonnenaufgang warten.«
    Smith akzeptierte ihr Urteil, ohne es in Frage zu stellen. »Kann ich das Mikrofon haben, Captain?«
    Jorganson reichte es ihm.
    »Ms. Brown, mein Name ist Colonel Jon Smith. Ich bin der Leiter des Teams, das hierher geschickt worden ist, um den abgestürzten Bomber zu untersuchen. Wir können vermutlich morgen früh
kurz nach Tagesanbruch bei Ihnen sein. Ich fürchte, bis dahin müssen Sie allein zurechtkommen. Können Sie uns mehr über Ihre Lage berichten? Over.«
    »Ich bin hier im Lager, und mir geht es gut«, erwiderte sie. »Aber alle anderen müssen in Schwierigkeiten stecken – in großen Schwierigkeiten, denn sonst hätte Dr. Creston sich in irgendeiner Form gemeldet und … und ich kann nichts tun! Over!«
    »Im Moment tun Sie alles, was getan werden kann, Ms. Brown. Um den Rest kümmern wir uns, wenn wir da sind. Und jetzt ist es dringend erforderlich, dass Sie mir ein paar Fragen beantworten. Over.«
    »Schießen Sie los, Colonel … Äh, over.«
    »Haben Sie oder andere Expeditionsteilnehmer irgendwelche Hinweise darauf gesehen, dass außer Ihnen noch jemand auf der Insel ist? Lichter, Rauch, Fußabdrücke, irgendetwas dergleichen?«
    Die Stimme, die ihm antwortete, klang verblüfft. »Jemand außer uns? Ausgeschlossen! Von Ihnen mal abgesehen, hält sich hier im Umkreis von tausend Meilen niemand auf!«
    »Sind Sie ganz sicher, Ms. Brown? Nicht das Geringste weist darauf hin, dass sonst noch jemand da ist?«
    »Wovon redet er überhaupt?«, stieß Dr. Trowbridge in seiner Ecke des Funkraums aus. »Falls er versucht, den Inuit die Schuld zu geben …«
    »Psst«, zischte ihm Valentina Metrace zu.
    »Nein«, erwiderte die Stimme durch die atmosphärischen Störungen hindurch. »Niemand hat etwas erwähnt. Over.«
    »Haben Sie etwas Ungewöhnliches gesehen?«, hakte Smith nach. »Ein Flugzeug? Ein Schiff? Irgendetwas?«
    »Nein. Ab und zu sehen wir den Kondensstreifen eines Linienflugzeugs, das über den Pol fliegt, aber ansonsten haben wir den ganzen Sommer über nichts gesehen. Warum? Over.«
    Trowbridge versuchte, sich zu dem Funkgerät vorzudrängen. »Das wüsste ich auch gern, Colonel. Was hat das zu bedeuten?«

    Verflucht nochmal, für solche unliebsamen Einmischungen hatte er keine Zeit. Die Tarnung seiner Mission hatte Risse bekommen, und selbst die letzten Fetzen lösten sich jetzt in Wohlgefallen auf. Es war an der Zeit, den Übergang von einer absolut geheimen zu einer nur dürftig verschleierten Operation zu vollziehen. Smith deutete mit einem Finger auf Trowbridge und wies dann mit dem Daumen auf die Tür des Funkraums. »Captain, sorgen Sie dafür, dass er verschwindet.«
    Trowbridge war derartig verblüfft, dass er japsend nach Luft schnappte. »Was! Sie haben nicht das Recht …«
    »Oh doch, das hat er«, sagte Captain Jorganson mit ruhiger Stimme. »Verlassen Sie bitte den Funkraum, Dr. Trowbridge. Ich hoffe, es wird nicht notwendig sein, Sie hinauszubegleiten.«
    Trowbridge war Debatten gewohnt. Er begann schon, seine erste Woge verbaler Proteste zu formulieren, doch die kalten Blicke, von denen er umzingelt war, erstickten seine Selbstgerechtigkeit im Keim. Er war nicht in seinem Element und ahnte, dass er wieder einmal den Boden unter den Füßen verlor. Daher begnügte er sich mit einem gemurrten: »Das ist absolut indiskutabel« und stahl sich aus dem Funkraum.
    Smith wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Funkgerät zu. »Ms. Brown, Colonel Smith meldet sich zurück. Ich habe noch eine letzte Frage. Ihre Antwort wird niemanden in Schwierigkeiten bringen, aber es ist von allergrößter Wichtigkeit, dass wir eine ehrliche Antwort bekommen. Haben Sie oder einer der anderen Teilnehmer Ihrer Expedition den Absturzort aufgesucht? War irgendjemand aus irgendwelchen Gründen dort? Over.«
    »Nein! … Zumindest weiß ich nichts davon. Dr. Creston hat es verboten. Warum? Hat dieses alte Flugzeug etwas mit dem Verschwinden meiner Freunde zu tun? Over.«
    Smith zögerte, bevor er ihr antwortete. »Wir sind nicht sicher, Ms. Brown. Bleiben Sie bitte auf Empfang.«
    »Was ist los, Jon?«, fragte Randi mit sanfter Stimme. »Könnte
der Behälter im Bomber mittlerweile undicht sein? Könnte es am Anthrax liegen?«
    Smith stützte sich mit einer Hand am Bedienungspult ab und schüttelte heftig den Kopf. »Nein! So läuft das nicht! Anthrax mäht Leute

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