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Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist

Titel: Armageddon 04 - Der Neutronium-Alchimist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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bestätigte ihre Befürchtungen. Als sie zusammen mit Genevieve, Fletcher und Endron zwei Stunden vor Abflug an Bord der Jamrana eingetroffen waren, hatte Endron der einzigen Beamtin der Paßkontrolle, die Dienst getan hatte, ihre Fleks überreicht. Er hatte die Frau gekannt, und sie hatten sich vergnügt unterhalten. Sie hatte gelacht und die Fleks in ihren Prozessorblock geschoben, ohne einen Blick auf die gespeicherten Bilder zu werfen.
    Drei Außenweltler auf der Durchreise, mit offiziellen Dokumenten, noch dazu Freunde von Endron … sie hatte Endron sogar gestattet, die drei an Bord zu begleiten.
    Dort hatte er Louise beiseite genommen. »Sie werden es nicht schaffen, das wissen Sie, nicht wahr?« hatte er gefragt.
    »Wir sind bis hierher gekommen«, hatte sie zitternd geantwortet. Endron hatte recht, Louise hatte ihre Zweifel gehabt. Es waren so viele Menschen unterwegs gewesen, als sie über den Raumhafen zur Far Realm zurückgekehrt waren, den bewußtlosen Körper von Faurax in einem Frachtmechanoiden verborgen. Doch sie hatten den Fälscher an Bord gebracht und ohne jeden Zwischenfall in eine Null-Tau-Kapsel gelegt.
    »Bis jetzt hatten Sie jede Menge Glück, Louise, und es gab keine wirklichen Hindernisse. Das wird sich ändern, sobald die Jamrana in den von GovCentral kontrollierten Raum fliegt. Sie wissen nicht, wie es ist, Louise. Sie haben nicht den leisesten Hauch einer Chance, in den High York zu kommen. Sehen Sie, der einzige Grund, aus dem Sie es bis zum Phobos geschafft haben ist der, daß wir Sie geschmuggelt haben und niemand sich der Mühe unterzogen hat, die Far Realm zu überprüfen. Und Sie konnten den Phobos verlassen, weil sich niemand um abfliegende Schiffe kümmert. Aber jetzt sind Sie auf direktem Weg zur Erde unterwegs, wo es die größte Bevölkerung der gesamten Konföderation gibt und die größte Flotte, die jemals existiert hat. Eine militärische Macht, die zusammen mit ihren Führern gegenwärtig sehr paranoid ist. Drei gefälschte Pässe reichen bei weitem nicht, um durch die Kontrollen zu schlüpfen. Sie werden jeden Test mit Ihnen anstellen, der ihnen in den Kopf kommt, Louise, glauben Sie mir. Fletcher wird es nicht durch die Kontrollen am Raumhafen von High York schaffen.« Seine Stimme war fast zu einem Flehen geworden. »Kommen Sie mit mir. Berichten Sie unserer Regierung, was geschehen ist. Man wird Fletcher nichts tun. Ich werde bezeugen, daß er keine Gefahr darstellt. Und anschließend suchen wir Ihnen ein Schiff nach Tranquility. Glauben Sie mir, ich meine es ehrlich.«
    »Nein, Endron. Sie verstehen das nicht. Man wird Fletcher ins Jenseits zurückschicken. Ich hab’s in den Nachrichten gesehen; wenn man einen Besessenen in Null-Tau bringt, dann wird er aus dem Körper vertrieben, den er sich angeeignet hat. Ich kann Fletcher nicht verraten, nicht, wenn er zurück in das Jenseits getrieben werden soll. Fletcher hat sieben Jahrhunderte gelitten. Reicht das vielleicht nicht?«
    »Und was ist mit der Person, deren Körper er übernommen hat?«
    »Ich weiß es nicht!« weinte Louise. »Ich wollte nichts von alledem. Mein ganzer Planet wurde von den Besessenen übernommen!«
    »Also schön. Es tut mir leid. Aber ich mußte es sagen. Sie spielen mit verdammt viel mehr als nur dem Feuer, Louise.«
    »Ja.« Sie legte eine Hand auf seine Schulter, um sich zu stützen, und streifte seine Wange mit den Lippen. »Danke sehr, Endron. Ich bin sicher, Sie hätten uns längst verraten können, wenn Sie es wirklich gewollt hätten.«
    Sein Erröten war Bestätigung genug. »Ja, vielleicht. Vielleicht habe ich von Ihnen gelernt, daß nichts auf der Welt nur schwarz oder nur weiß ist. Außerdem, dieser Fletcher … er ist so …«
    »Anständig.«
    Louise sah Pieri auf eine Art und Weise an, die ihm verriet, daß sie gebannt auf jedes Wort lauschte, das er erzählte. »Und was wird geschehen, wenn wir auf dem High York gelandet sind? Ich möchte alles wissen, jede Einzelheit.«
    Pieri griff auf alle Speicherzellen seiner neuralen Nanonik zurück, in denen er Daten über den High York abgelegt hatte.
    Mit ein wenig Glück und genügend Details konnte er es schaffen, daß sie ihm eine ganze Stunde lang zuhörte.
     
    Das Magistratskonzil war das oberste Gericht der Konföderation. Fünfundzwanzig Richter gehörten ihm an, ernannt von der Konföderationsversammlung, und sie befaßten sich ausschließlich mit den schwersten Verbrechen gegen die Konföderierten Gesetze. In der Mehrzahl

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