Armageddon 05 - Die Besessenen
Hilfe von Glaswänden in zahlreiche spezielle Planungsabteilungen aufgetrennt war. Die vollständige Integration der militärischen Kommunikation in das Netz von Ombey war eine weitere der erstaunlichen Leistungen der überarbeiteten Pionierbataillons, auch wenn die Hast überall an den dicken Kabelbündeln erkennbar war, die aus den Konsolen hingen und hinter offenen Deckenpaneelen entlangführten. Die Klimatisierung war zu kühl, und die Stützstreben aus Carbo-Beton waren unverkleidet. Überall standen billige Schreibtische mit Konsolen, AV-Projektoren und Kommunikationsausrüstung. Der Raum war bis zum Bersten voll. Mehr als fünfzig Offiziere der Königlichen Navy arbeiteten mit der gleichen Anzahl von Edeniten zusammen. Das nächstgrößte Kontingent bildete die Konföderierte Navy mit zwanzig Stabsoffizieren, die restlichen Gruppen stammten von verschiedenen kleineren alliierten Nationen, die an Kulus Feldzug teilnahmen.
Ihre Aufgabe bestand darin, die gesamte Aktion zu koordinieren und eine Verbindung zwischen der kontrollierenden KI in Pasto und den vorrückenden Truppen herzustellen. Eine Sicherheitsmaßnahme gegen die alte Maxime, daß kein Schlachtplan den ersten Feindkontakt überlebt. Jeder der Anwesenden erhob sich, als Ralph eintrat – und diesmal bemerkte er es. Sie hatten die letzten Wochen gemeinsam mit der Planung verbracht, hatten diskutiert, argumentiert, appelliert, Ideen beigesteuert und wahre Wunder vollbracht. Sie hatten gelernt zu kooperieren und ihre jeweiligen Wissensgebiete zu koordinieren und alte Streitigkeiten zu begraben, bis sie zu einem großen, einigen und leidenschaftlichen Team verschmolzen waren. Ralph war stolz auf sie und auf das, was sie vollbracht hatten.
Ihre Respektbezeugungen weckten ein paar seiner unterdrückten Emotionen. »Ich mache es kurz«, sagte er zu ihnen. »Wir dürfen uns nicht der Illusion hingeben, daß unsere Aktion die Probleme der Konföderation mit den Besessenen löst. Trotzdem steckt eine verdammte Menge mehr dahinter als nur Propaganda, auch wenn nicht wenige Reporter genau das behaupten. Wir kämpfen darum, zwei Millionen Menschen zu befreien und einer gewaltigen Menge mehr neue Hoffnung zu bringen. Für mich ist es die Mühen wert; mehr noch, keine Mühe ist zu groß. Also lassen Sie uns dafür Sorge tragen, daß die Aktion gelingt.«
Vereinzelt erklang Applaus, während Ralph sich auf den Weg zu seinem Büro am anderen Ende der Baracke machte. Von seinem Schreibtisch aus übersah er das gesamte Kommandozentrum, vorausgesetzt, er verrenkte den Kopf weit genug, um über die Stapel von Prozessorblocks zu blicken, die mit seiner Schreibtischkonsole verbunden waren. Während er der Phalanx per Datavis befahl, die neuesten strategischen Entwicklungen darzustellen, traten seine Stellvertreter ein. Außer Janne Palmer, der Befehlshaberin der Besatzungsstreitmacht, waren das Acacia, die Verbindungsoffizierin der Edeniten, eine ältere Frau, die seit fünf Jahren als Botschafterin auf Ombey akkreditiert war, sowie Diana Tiernan, die als technische Beraterin fungierte und die wissenschaftlichen Berichte über die Besessenen analysierte, die von überall innerhalb der Konföderation hereinkamen. Die Versammlung wurde von Cathal vervollständigt, immer noch in der Funktion von Ralphs Assistentin, wenn auch inzwischen im Rang eines Lieutenant-Commanders.
Als sich die Glastür geschlossen hatte und der Lärm von draußen verstummt war, leitete Ralph eine Sens-O-Vis-Konferenz der Sicherheitsstufe eins ein. Prinzessin Kirsten und Admiral Farquar gesellten sich in dem weißen virtuellen Raum zu ihnen an den Tisch. »Der Aufmarsch verlief bemerkenswert glatt«, meldete Ralph. »Sämtliche Frontverbände werden wie geplant pünktlich in ihren Stellungen sein.«
»Meine Besatzungstruppen sind ebenfalls bereit«, sagte Janne. »Es gab ein paar kleinere Verzögerungen, meist logistischer Natur, doch angesichts der Materialmengen, die im Spiel sind, sowie der verschiedenen Gruppierungen, die wir koordinieren müssen, bin ich äußerst zufrieden. Wir bewegen uns mitten in den vorberechneten Parametern. Bis zum nächsten Morgen sollte die KI die letzten Fehler ausgeräumt haben.«
»Die Serjeants sind bereit«, berichtete Acacia. »Auch wir hatten ein paar Probleme, hauptsächlich mit Transportausrüstung, aber wir sind soweit.«
»Admiral Farquar?« fragte Kirsten.
»Sämtliche orbitalen Streitkräfte sind in Position. Die Plattformen haben ihre neuen Orbits
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