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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ist?«
    »Dort, glaube ich«, antwortete McPhee. Weder seine Stimme noch sein Bewußtsein strahlten Überzeugung aus. »Jedenfalls befindet sich dort ein flaches Sims. Seht ihr? Der Straßenbelag scheint gehalten zu haben.«
    »Bis das Fundament unter ihm weggespült wird«, entgegnete Franklin.
    Stephanie sah nichts außer Schlamm, sosehr sie sich auch anstrengte.
    »Also schön, wir versuchen es.«
    »Und wie weit?« fragte Tina gereizt. »Wie lange soll es dauern, bis wir irgendwo ankommen?«
    »Kommt ganz drauf an, wohin wir wollen, Baby«, entgegnete Cochrane.
    »Und? Woher soll ich das wissen? Ich würde schließlich nicht fragen, wenn ich es wüßte, oder?«
    »Irgendein Gebäude«, sagte Stephanie. »Ganz gleich was. Wir können es selbst gegen das Wetter verstärken. Ich will nur aus dieser Sauerei heraus. Wir können später darüber nachdenken, wie es weitergeht, wenn wir ein wenig ausgeruht sind. Los, kommt.« Sie nahm Moyos Hand und ging in die Richtung los, in der sie die Straße vermuteten. Unter ihren Gummistiefeln zappelten Fische in ihrem jämmerlichen Todeskampf.
    »O Mann, es spielt doch überhaupt keine Rolle, was wir machen. Wir wissen schließlich alle, wie es ausgehen wird, oder nicht?«
    »Dann bleib meinetwegen hier und warte ab«, schimpfte Rana mit dem unglücklichen Hippie. Brüsk wandte sie sich ab und stiefelte hinter Stephanie und Moyo her.
    »Ich hab’ nicht gesagt, daß ich es eilig hätte.« Der Rand des transparenten Schirms näherte sich, und Cochrane beeilte sich, wieder zu den anderen aufzuschließen, bevor er naß werden konnte.
    »Ich erinnere mich an eine Ortschaft namens Ketton irgendwo an dieser Straße«, sagte McPhee. »Ich meine, wir wären durchgefahren, bevor wir auf den Weg zu unserem Tal abgebogen sind.«
    »Wie weit?« fragte Tina mit neuer Hoffnung in der Stimme.
    Cochrane grinste fröhlich. »Ziemlich weit. Zig Meilen, mindestens. Wir brauchen bestimmt zehn, zwanzig Tage, wenn nicht noch länger.«
     
    Ein wütender Strahl weißen Feuers schoß in die Wand zwei Meter oberhalb von Sinons Kopf. Er warf sich in den Schlamm, als Farbe aufflammte und Carbo-Beton Blasen warf.
    – Es kommt von den Läden, siebzig Meter rechts. Es war schwer zu erkennen in all dem Rauch und dem Regen, doch auf Sinons Retinas brannte ein rotes Nachbild von dem blendend weißen Lichtstrahl.
    – Ziel erfaßt, antwortete Kerrial.
    Das weiße Feuer breitete sich zu einer dünnen runden Scheibe aus. Bäche aus Feuer flossen herab und wanden sich zielstrebig auf Sinon zu.
    »Scheiße!« Falls er in Deckung blieb, würden ihn die Flammen treffen, und falls er sich bewegte, würde er die Deckung der Mauer verlieren. Außerdem waren es mehrere Besessene, die sich in den Läden verschanzt hatten; neben Sinon standen noch zwei weitere Serjeants unter wildem Beschuß.
    Eayres war ein unbedeutendes Dorf im Speicher des Trägheitsleitsystems, eine Ansammlung von Häusern rings um eine Straßenkreuzung, deren Bewohner hauptsächlich von der Arbeit im örtlichen Marmorsteinbruch lebten. Wer hätte damit gerechnet, daß sich hier Besessene verschanzen würden? »Erwarte immer das Unerwartete«, hatte Choma fröhlich gegrinst, als die ersten weißen Feuerbälle mitten unter dem Trupp explodiert waren.
    Sinon sah, wie Kerrial sich herumwarf und seine Maschinenpistole in Anschlag brachte. Er feuerte auf die Läden in der Mitte der Straße. Unvermittelt spritzte Dreck vor ihm auf, und kleine Einschußlöcher bildeten sich in der Wand. Dann wurde sein Körper zurückgeworfen, und die Nervenstränge schalteten sich ab. Schwärze.
    Kerrials Erinnerungen verließen das neurale Gewebe und wurden von einem Voidhawk im Orbit aufgenommen.
    – Sie haben Feuerwaffen! rief Sinon.
    – Ja, antwortete Choma. – Ich habe es auch gesehen.
    – Aber woher?
    – Wir sind hier auf dem Land. Jagd ist ein beliebter Sport. Außerdem – hast du vielleicht geglaubt, wir besäßen ein Monopol?
    Die weißen Feuerbäche hatten den ebenen Boden erreicht. Dampf schoß in die Höhe, während sie unaufhaltsam weiter auf Sinon zuflossen. Er rappelte sich auf die Beine und sprang vor. Das weiße Feuer hinter ihm verschwand.
    Ein weiterer, noch hellerer Ball jagte aus dem zersplitterten Fenster eines Ladens. Sinon warf sich in den Schlamm und rollte sich verzweifelt zur Seite, während er seinen Granatwerfer in Anschlag brachte und das Magazin leerte, so schnell es der Pumpmechanismus zuließ.
    Granaten flogen in das obere Stockwerk

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