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Armageddon 05 - Die Besessenen

Armageddon 05 - Die Besessenen

Titel: Armageddon 05 - Die Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ohne hochentwickelte emotionale Fähigkeiten besitzen. Wie es scheint, entwickeln sie sich zu Wesenheiten höherer Ordnung. Unglücklicherweise fehlt ihnen die Differenziertheit, die ihnen gestatten würde, ihr edenitisches Erbe anzutreten. Normalerweise sind wir imstande, die Bürde eines Einzelnen zu erleichtern, indem wir an ihr teilhaben und ihn trösten. Hier jedoch ist die Zahl der Leidenden zu groß, als daß der Rest von uns auch nur annähernd genug helfen könnte. Wir erleben eine starke emotionale Belastung, und wir haben soviel Leid seit Jantrit nicht mehr gekannt.«
    »Sie meinen, Ihre Serjeants werden zu richtigen Menschen?« fragte Janne Palmer.
    »Noch nicht. Wir glauben auch nicht, daß das jemals der Fall sein wird. Letzten Endes sind sie durch die Fähigkeiten der BiTek-Prozessoren beschränkt, in denen ihre Routinen funktionieren. Damit möchte ich sagen, daß sie sich nicht viel weiter als gewöhnliche BiTek-Servitoren entwickeln können. Erwarten Sie also in Zukunft keine Effizienz wie von Maschinen mehr. Von jetzt an sind menschliche Faktoren im Spiel, die wir berücksichtigen müssen.«
    »Zum Beispiel?« fragte die Prinzessin.
    »Sie werden möglicherweise Zeit brauchen, um sich zwischen den einzelnen Angriffen zu erholen. Wir müssen die einzelnen Truppen ablösen. Es tut mir leid«, sagte sie an Ralph gewandt. »Das macht die Planung um ein Vielfaches komplizierter, ganz besonders, wenn die Besessenen an ihren Selbstmorden gehindert werden sollen.«
    »Ich bin sicher, daß der KI etwas dazu einfällt«, sagte Ralph Hiltch.
    »Um es zusammenzufassen: Der Feldzug wird auf jeden Fall beträchtlich länger dauern, als wir ursprünglich geplant hatten, ganz gleich, zu welcher Vorgehensweise wir uns entscheiden«, stellte Admiral Farquar fest.
    »Wenigstens einen kleinen Vorteil hat die ganze verfahrene Geschichte«, sagte Janne Palmer.
    »Ich würde mich freuen, wenn Sie mich aufklären könnten«, sagte die Prinzessin.
    »Wenn der Strom an gefangenen Besessenen geringer wird, nehmen wir einen Teil des Drucks von unserem medizinischen Personal.«
    In ihrem privaten Büro erschauerte Prinzessin Kirsten, eine Bewegung, die in der Sens-O-Vis-Umgebung nicht reproduziert wurde. Diese Tatsache hatte sie von allen schrecklichen Dingen, die durch die Befreiung an den Tag gekommen waren, mit Abstand am meisten mitgenommen. Krebsgeschwülste waren in diesen Tagen eine derartige Seltenheit geworden, daß der Anblick gleich mehrerer dieser aufgedunsenen Blasen am Leib eines einzigen Menschen einen gewaltigen Schock bedeutete. Und es gab kaum einen ehemaligen Besessenen, der nicht darunter litt. Eine derart schlimme Krankheit aus bloßer Eitelkeit zu verursachen war eine Hybris, wie es obszöner nicht mehr ging. Und die Möglichkeit, daß es blinde Unwissenheit gewesen sein konnte, war beinahe genauso schlimm.
    »Ich habe das Königreich und unsere Verbündeten dringend um Hilfe gebeten«, sagte die Prinzessin. »Bereits in den nächsten Tagen sollten Schiffsladungen mit nanonischen Medipacks und neues Personal eintreffen. Jede Klinik auf diesem Planeten nimmt Kranke auf, und wir stellen zivile Schiffe ab, die weitere Patienten zu den Asteroidensiedlungen transportieren werden – nicht, daß es dort einen Überschuß an Betten oder Personal gäbe, aber jedes bißchen hilft. Ich wünschte nur, wir könnten die Leute aus dem System bringen, aber im Augenblick darf ich die Quarantäne nicht durchbrechen, ganz gleich, wie dringend es nötig wäre. Mein Außenminister hat mich darüber hinaus informiert, daß unsere Nachbarsysteme massive Bedenken hätten, Betten für unsere Kranken zu reservieren. Sie sorgen sich wegen einer mögliche Infiltration durch die Besessenen, und ich kann nicht sagen, daß ich ihnen einen Vorwurf daraus mache.«
    »Capones neuer Irrsinn läßt die Paranoia nicht gerade abklingen«, knurrte Admiral Farquar. »Dieser verdammte Bastard.«
    »Also würden Sie es bevorzugen, wenn wir unseren Vormarsch verlangsamen?« fragte Prinzessin Kirsten.
    »Jawohl, das würden wir in der Tat, Ma’am«, antwortete Janne Palmer. »Es ist nicht nur eine Frage der medizinischen Unterstützung, wissen Sie? Wir haben auch Engpässe in der Logistik. Das hat sich zwar ein wenig gebessert, seit wir an den Hafenstädten Flugzeuge einsetzen können, aber wir müssen die ehemaligen Besessenen erst dorthin schaffen, und sie benötigen medizinische Betreuung, für die unsere Truppen nicht ausgerüstet

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