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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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nur zu sehen, solange sie groß und kräftig sind. Auf diese Weise bleibt die Legende am Leben. Aber es ist trotzdem nur eine Legende, sonst nichts.«
     
    Laurus erwacht blinzelnd und findet sich allein in seinem Bett. Er starrt hinauf in den Spiegel an der Decke und sieht sich selbst: ein kränklich weißer, spindeldürrer faltiger Körper mit einem aufgeblähten Bauch. Die imperialblauen Seidenlaken sind besudelt mit Urin und Fäkalien. Eine halb aufgegessene Candyknospe klemmt zwischen seinen Zähnen, das fleischige Gewebe ist über sein Gesicht verschmiert, und saurer brauner Saft läuft über sein Kinn. Er ächzt auf, als er die obszöne Schändung sieht.
    Ein schwarzes Frettchen sitzt auf seiner Brust, und winzige Augen starren ihn an. Seine feuchte Nase zuckt, und dann huscht es mit geschmeidigen Bewegungen davon.
    Laurus hört ein leises Klicken an der Tür.
    »Erigeron?«
    Erigerons Stiefel erzeugen auf dem dicken navyblauen Teppich nicht das kleinste Geräusch. Aus Laurus liegender Stellung erscheint der schlaksige Körper des Enforcers übernatürlich groß, während er auf das Bett zukommt. Er grinst und entblößt dabei seine Fänge. Laurus hat niemals vorher ein Lächeln auf diesem Gesicht gesehen. Es macht ihm Angst. Angst, richtige, echte Angst, zum ersten Mal seit Jahrzehnten.
    »Warum?«, schreit Laurus. »Warum? Du hast alles, was du brauchst! Frauen, Geld, Prestige. Warum?«
    »Kochia hat mir mehr geboten, Mr. Laurus. Ich werde sein Partner, wenn der Verkauf der Candyknospen erst begonnen hat.«
    »Das kann er dir nicht versprochen haben! Du hast ihn für mich getötet!«
    »Ich … ich erinnere mich genau, was er gesagt hat!«
    »Er hat nichts gesagt! Er konnte nichts sagen! Unmöglich!«
    Für einen kurzen Augenblick huscht Verwirrung über Erigerons Gesicht. Sie weicht Entschlossenheit. »Doch, hat er. Ich erinnere mich ganz deutlich. Ich war einverstanden. Ich habe mit ihm geredet, Mr. Laurus, ich habe es wirklich getan.«
    »Nein!«
    Erigeron neigt den Kopf mit dem aufgerissenen Maul in Richtung von Laurus’ Hals. »Doch«, sagt er, und seine Stimme ist voll tiefster Überzeugung. »Ich erinnere mich ganz genau.«
    Laurus wimmert, als die Spitzen der Fänge seine Haut durchbohren. Gift schießt in seinen Blutkreislauf, und Schwärze senkt sich herab. Eine dichter Blumenwirbel öffnet sich wie zur Begrüßung. Jedes Blütenblatt hat eine andere Farbe, dehnt sich aus, erhob sich zu ihm hin. Die Spitzen beginnen zu rotieren, erzeugen einen Regenbogen aus Farben. Langsam, aber sicher beginnen sich die verschwommenen Schleier zu heben.
    Laurus und Torreya stehen mitten im Zoo. Er ist leer und verlassen. Der Himmel ist grau, und die Blätter an den Ästen werden braun. Sie fallen zu Boden in einem Herbst, den es auf Tropicana niemals geben kann. Laurus erschauert in der kalten Luft.
    »Du hast gesagt, du wärst früher schon einmal hier gewesen?«, fragt er.
    »Ja. Mein Daddy ist immer mit mir hierhin gegangen.«
    »Dein Daddy?«
    »Rubus.«
     
    Ryker streift in der kühlen Luft des frühen Morgens über das Anwesen. Tief unter sich bemerkt der Adler eine langsame Bewegung auf einem der gewundenen Kieswege. Ein junges Mädchen, das einen Rollstuhl vor sich herschiebt. Er geht in eine scharfe Kurve und fällt fünf Meter nach unten, bevor er seine Stabilität zurückgewinnen kann. Er stößt einen Schrei der Empörung aus. Seine neue Mistress muss erst noch lernen, wie sie seine natürlichen Instinkte nutzen kann, um mit Eleganz zu fliegen. Ihre Befehle sind zu abgehackt, zu mechanisch.
    Ein stiller Wunsch fließt durch ihn hindurch, das Bedürfnis, nach unten zu gleiten und die Menschen genauer anzusehen. Träge senkt Ryker einen Flügel und beginnt mit dem flüssigen Abstieg.
    Er landet in einem großen Magnolienbaum und beobachtet aufmerksam, wie das Mädchen an einem Teich stehen bleibt. Wasserlilien übersäen seine spiegelglatte Oberfläche, und Schwäne gleiten zwischen den weichen purpurnen Blüten hindurch, träge und arrogant.
    Torreya verhätschelt Jante. Sie bleibt alle paar Minuten stehen, so dass er die Umgebung mit seinen neuen Augen in sich aufnehmen kann. Seine Beine sind in Lagen einer durchsichtigen Membran eingehüllt, deren integrierte Plasmaadern langsam pulsieren. Das von ihr zusammengestellte Team von Spezialisten meint, dass es noch eine Woche dauern würde, bis sich die Muskelimplantate stabilisiert haben. In einem weiteren Monat müsste er wieder laufen können.
    »Es

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