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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ist so wunderschön hier«, sagte er und lächelt sie voller Bewunderung an.
    Torreya geht zum Teichufer, und eine sanfte Brise fährt durch ihre Haare. Sie wendet sich um und blickt hinunter auf die Stadt. Die Dächer liegen unter einer flirrenden Hitzeschicht. Dahinter kann sie die ersten Inseln des Archipelagos ausmachen, grüne Punkte, die über den wabernden Horizont tanzen.
    »Ja«, antwortete sie ernst. »Von hier aus hat man eine phantastische Aussicht. Laurus hatte schon immer etwas für Aussichten übrig.«
    Sie lassen den See hinter sich und gehen hinunter zu der taufeuchten Wiese, um den Schmetterlingen beim Schlüpfen aus den Puppen zuzuschauen.

 
Chronologie
     
    2395 – Entdeckung einer Koloniewelt der Tyrathca.
    2402 – Die Tyrathca treten der Konföderation bei.

Jubarra
    2405
     
Todestag
    (Deathday)
     
     
    An diesem Tag würde Miran den Xeno töten. Seine Zuversicht hatte neue berauschende Höhen erreicht, angetrieben von einer unterbewussten Vorahnung. Er wusste, dass es heute sein würde.
    Obwohl er wach war, konnte er das ätherische Windheulen der Geister hören, die ihren Klagesang von sich gaben und ihn mit ihrem Hass überschütteten. Es schien, als würde die ganze Welt das Wissen über einen bevorstehenden Tod miteinander teilen.
    Er jagt inzwischen seit zwei Monaten hinter dem Xeno her. Es war ein kompliziertes, tödliches Spiel aus Verfolgung, Flucht, und Tarnung, dessen Spielfeld sich über das gesamte Tal erstreckte. Er hatte die Bewegungen des Fremden ausgekundschaftet, wusste, wie er auf verschiedene Situationen reagierte, kannte die Wege, die er nehmen würde, die verschiedenen Verstecke in felsigen Spalten, seine Aversion gegen die steilen Kieshänge. Er war sein Seelenzwilling geworden. Der Xeno gehörte zu ihm.
    Am liebsten wäre Miran natürlich gewesen, wenn er dem Fremden so nahe gekommen wäre, dass er seinen Hals mit den eigenen Händen packen konnte, wenn er hätte spüren können, wie das Leben aus dem grotesken Körper seines Folterers entwich. Doch er war vor allem ein praktisch denkendes Individuum, und er sagte sich, dass er bestimmt keinen dummen Fehler aus Sentimentalität begehen würde. Wenn er den Xeno mit einem Lasergewehr erwischen konnte, würde er es tun. Kein Zögern, kein Erbarmen.
    Er überprüfte die Energieladung seiner Waffe und trat aus der kleinen Heimstatt. Heim – es war ein Hohn. Das dort war kein Heim, nicht mehr. Eine einfache Drei-Zimmer-Hütte, die von der Jubarra Entwicklungsgesellschaft eingeflogen worden und so konstruiert war, dass sie von zwei Leuten zusammengebaut werden konnte. Candice und ihm selbst. Ihr Lachen, ihr Lächeln – die Räume hatten davon widergehallt, und selbst der düsterste Tag war voller Leben und Freude gewesen. Jetzt war die Hütte nur noch ein praktischer Unterschlupf, ein trockener Platz, wo er seine Strategie und seinen Kriegszug planen konnte.
    Nach außen hin unterschied sich der Tag nicht von irgendeinem anderen auf Jubarra. Düster bleigraue Wolken hingen tief am Himmel auf ihrem Weg von Osten nach Westen. Kalter Nebel wirbelte um seine Knöchel und bedeckte Gras und Felsen gleichermaßen mit glitzernden Tautropfen. Später am Tag würde es Regen geben. Wie jeden Tag.
    Er stand vor ihrem Grab, einem flachen Loch, auf das er einen Hügel einheimischer Sandsteine gehäuft hatte. In den größten hatte er in unbeholfenen Buchstaben ihren Namen gemeißelt. Es gab kein Kreuz. Kein wirklicher Gott hätte zugelassen, dass sie starb, nicht auf diese Weise.
    »Diesmal«, flüsterte er heiser. »Ich verspreche es dir. Und dann ist es vorbei.«
    Er sah sie erneut vor sich. Ihr bleiches, schweißnasses Gesicht auf dem Kissen. Der traurige Schmerz in ihren Augen wegen des Wissens, dass nur noch wenig Zeit geblieben war. »Verlass diese Welt«, hatte sie gesagt, und ihre brennenden Finger hatten sich mit Nachdruck um seine Hand geschlossen. »Bitte. Tu es für mich. Wir haben diese Welt zu einem leblosen Planeten gemacht; sie gehört nun den Toten. Hier gibt es nichts mehr für die Lebenden. Keine Hoffnung und keinen Sinn. Verschwende nicht deine Zeit, trauere nicht der Vergangenheit nach. Versprich es mir.«
    Und so hatte er die Tränen zurückgehalten und geschworen, dass er weggehen und eine andere Welt suchen würde, denn das war es, was sie hören wollte, und er hatte ihr niemals etwas verweigert. Doch es waren leere Worte; er konnte nirgendwo hin, nicht ohne sie.
    Danach hatte er hilflos dagesessen, während

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