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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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auskannten. Die nichts, aber auch gar nichts wussten.
    Eine Drohung allein würde ihnen niemals reichen. Sie würden einen Teil der Antimaterie zur Explosion bringen. Um ihre Entschlossenheit zu demonstrieren, ihre Stärke und ihre Macht. In einem weit entfernten Sternensystem würden Tausende unschuldiger Menschen sterben, ohne jemals zu erfahren warum. Er, der Killer, durfte ein solches Blutbad nicht zulassen. Es war Wahnsinn. Er war der Partei beigetreten, um für die Menschen zu kämpfen, nicht gegen sie. Nicht für ferngesteuerten Massenmord.
    Also hatte er den Wahnsinn auf die einfachste Weise aufgehalten, die ihm eingefallen war.
    Eason kehrte an Deck zurück und lehnte sich an die Heckreling, und zum ersten Mal seit zwei Wochen entspannte er sich ein wenig. Hier draußen war er sicher. Sicher genug, um über seine nächsten Schritte nachzudenken.
    Er hatte nicht viel über das nachgedacht, was nach dem Diebstahl kommen würde; ein paar vage Vorstellungen, sonst nichts. Es war fast genauso verrückt wie der ursprüngliche Plan der Partei, sich in den Besitz von Antimaterie zu bringen. Viel zu viele Menschen handelten heutzutage nur noch spontan.
    Das Meer sah aus, als sei es poliert. Die einzige Störung war das Kielwasser der Orphée, kleine Wellen, die rasch in der unendlichen Weite des Wassers absorbiert wurden. Fünf Meter unter dem Boot konnte er den Grund erkennen, einen ausgedehnten Teppich aus weiß-goldenem Sand. Lange Bänder aus roten Pflanzen und pilzähnliche Ballons irgendwelcher Meeresfrüchte erhoben sich daraus und schwankten in der unmerklichen Strömung. Kleine Fischschwärme flohen wie neonfarbene Funken vor dem sich nähernden Boot. Hier draußen herrschte eine alles umfassende Stille.
    Althaea saß wie eine lebendige, sinnliche Galionsfigur am Bug der Orphée und ließ den Wind durch ihr Haar streichen. Tiarella stand mittschiffs, mit geradem Rücken und entschlossener Haltung, und starrte auf die voraus liegenden Inseln. Die unumschränkte Herrin der Orphée.
    Eason machte es sich im Heck bequem, blickte von einer Frau zur anderen, bewunderte beide und sann träge darüber nach, welche von beiden die Bessere im Bett war. Es würde ein Vergnügen werden, das herauszufinden.
     
    Seit drei Stunden waren sie tiefer und tiefer in das Inselmeer vorgestoßen. Seit mehr als zwei Jahrhunderten pflanzten Familien die Korallenkerne rings um die Festlandküste und schufen so ihre eigenen winzigen Inselreiche. Ihre Zahlen gingen heutzutage in die Zehntausende.
    Die größeren, bewohnten Inseln lagen zwei oder drei Kilometer auseinander, und es gab ein großes Gewirr von Kanälen, um hindurch zu navigieren.
    Tiarella navigierte die Orphée um zahllose Klippen und Riffs herum, ohne die Geschwindigkeit auch nur um einen Knoten zu verringern.
    Eason umklammerte heftig die Reling, während bösartig aussehende gezackte Korallen an den Auslegern vorbeihuschten. Die meisten Inseln in seinem Blickfeld bestanden aus einem schmalen Strand und großen Palmen dahinter. Auf manchen gab es nur ein paar größere Häuser, halb verborgen hinter der üppigen Vegetation, während andere richtiggehende kleine Dörfer aus hölzernen Bungalows beherbergten, deren weiß gewaschene Planken im Licht der untergehenden Sonne kupferfarben leuchteten.
    »Dort ist es«, rief Althaea aufgeregt vom Bug her. Sie war auf den Füßen und deutete erregt nach vorn. »Charmaine.« Sie wandte sich um und lächelte Eason schüchtern zu.
    Es war eine große Insel, mit sehr viel mehr Laub als auf den anderen; ihre Bäume bildeten einen richtiggehenden Dschungel. Die Stämme waren durch ein dichtes Geflecht von Ranken miteinander verbunden; ganze Kaskaden bunt leuchtender Blumen schwankten im Licht der untergehenden Sonne wie chinesische Laternen.
    Eason konnte auf der ihnen zugewandten Seite der Insel nirgendwo einen Sandstrand sehen, lediglich ein paar Kiesbuchten, mit vereinzelten dichten Büschen, die sich bis zum Wasser hinunter erstreckten. Überall sonst war die Steilwand aus weiß-rosafarbener Koralle mehrere Meter hoch.
    Die Orphée hielt auf einen hölzernen Landesteg zu, der sich aus der Korallenwand in das Wasser hinaus erstreckte.
    »Was machen Sie hier?«, fragte er Tiarella.
    »Wir versuchen, uns über Wasser zu halten«, antwortete sie, doch dann ließ sie sich erweichen. »Die Bäume, die Sie dort sehen, sind ausnahmslos genetisch angepasste Zitrusvarietäten, einige davon sogar extraterrestrischer Herkunft. Früher haben

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