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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verstummte, während sie die Zahlen in ihrer neuralen Nanonik durchging. »Das entspricht einem Jahr in dreißig Sekunden«, stellte sie schließlich fest. »Das ist nicht besonders schnell. Jedenfalls nicht, wenn die Xenos vorhatten, zweitausend Jahre in die Zukunft zu reisen.«
    »Was denn, willst du dich etwa darüber beschweren?«, fragte Roman.
    »Vielleicht geht es schneller, je tiefer man in das Wurmloch vordringt?«, schlug Schutz vor. »Oder aber, was mir wahrscheinlicher vorkommt, wir benötigen die richtigen Zugangskodes, um die Geschwindigkeit zu variieren.«
    »Was auch immer«, sagte Marcus. Per Datavis befahl er dem Bordrechner, die Leinen abzusprengen, die die Lady MacBeth am Wrack hielten. »Ich will das Schiff abflugbereit haben, Leute. Und zwar schnell.«
    »Was ist mit Jorge und den anderen?«, fragte Karl.
    »Wenn sie an Bord zurückkommen, dann nur unter unseren Bedingungen«, antwortete Marcus. »Keine Waffen, und sie gehen sofort in Null-Tau. Wir übergeben sie an die Serjeants von Tranquility, sobald wir zu Hause sind.« Vor seinem geistigen Auge entstanden rote Kursvektoren. Er zündete die Korrekturtriebwerke, und die Lady MacBeth entfernte sich langsam vom Wrack des Xenoschiffes.
     
    Jorge sah das Funkeln hellen Staubs, als die Explosivladungen die Halteseile absprengten. Mit seinen Sensorkragen tastete er den umgebenden Raum ab, bis er die Leinen entdeckte, dünne graue Schlangen, die sich vor dem gefleckten Hintergrund stumpf glänzender orangefarbener Partikel wanden. Die Tatsache beunruhigte ihn nicht sonderlich. Dann feuerten die kleinen Korrekturtriebwerke rings um den Äquator des Raumschiffs und stießen durchschimmernde Gaswolken aus.
    »Katherine, was glauben Sie eigentlich, was Sie da machen?«, fragte er per Datavis.
    »Sie befolgt lediglich meine Befehle«, antwortete Marcus. »Katherine hilft mir dabei, das Schiff für einen Sprung vorzubereiten. Warum? Ist das vielleicht ein Problem für Sie?«
    Jorge beobachtete, wie sich die Lady MacBeth immer weiter entfernte, eine absurd majestätische Bewegung für ein derart großes Gebilde. Plötzlich schien kein frischer Sauerstoff mehr aus seinem Atemstück zu kommen. Jeder Muskel seines Körpers war wie gelähmt. »Calvert! Aber … wie?«, stieß er hervor.
    »Vielleicht erzähle ich es Ihnen eines Tages. Im Augenblick jedoch gibt es eine ganze Reihe von Bedingungen, mit denen Sie sich einverstanden erklären werden, bevor ich Ihnen gestatte, an Bord meines Schiffes zurückzukehren.«
    Rasende Wut angesichts der Tatsache, dass Calvert ihn so glatt ausmanövriert hatte, ließ ihn automatisch nach seiner Waffe greifen. »Sie werden auf der Stelle zurückkehren!«, befahl er per Datavis.
    »Sie sind nicht in der Position, uns Befehle zu erteilen.«
    Die Lady MacBeth hatte sich bereits gut zweihundert Meter vom Wrack entfernt. Jorge richtete den stumpfen Lauf seiner Waffe auf das untere Ende des Schiffes. Ein grünes Zielgitter legte sich über das Bild, und er visierte die Mündung eines Fusionsrohrs an. Der Röntgenlaser feuerte, als Jorge per Datavis den Befehl gab, und in einer gewaltigen Fontäne brach weißer Dampf aus dem Fusionsrohr.
    »Druckverlust in Fusionsrohr Nummer drei!«, rief Roman. »Die Hülle der unteren Deflektorspulen ist beschädigt. Er hat auf uns geschossen, Marcus, Herr im Himmel, er hat mit einem Röntgenlaser auf uns gefeuert!«
    »Was zur Hölle ist das bloß für eine Waffe, die er da bei sich trägt?«, fragte Karl.
    »Was auch immer es ist, er besitzt auf keinen Fall genügend Energie, um noch viele weitere Schüsse damit abzugeben«, sagte Schutz.
    »Gib mir die Feuerkontrolle über die Maserkanonen!«, sagte Roman. »Ich jage den verdammten Bastard aus dem Weltraum.«
    »Marcus!«, schrie Katherine. »Gerade hat er einen Energieknoten getroffen! Du musst ihn aufhalten!«
    Neurale Diagramme blitzten durch Marcus’ Bewusstsein. Schiffssysteme, die nacheinander online kamen, als sie vollen operativen Status erreichten, ein jedes mit seinem eigenen Schema. Marcus kannte sämtliche Leistungsparameter auswendig. Die Kampfsensoren glitten bereits aus ihren Nischen. Die Maserkanonen luden auf. Noch siebzehn Sekunden, bis sie feuerbereit waren.
    Nur eines seiner Systeme war noch schneller einsatzfähig.
    »Alles festhalten!«, brüllte er.
    Die Leistungsfähigkeit der Fusionstriebwerke war darauf ausgelegt, unter Kampfbedingungen Ausweichmanöver zu fliegen. Keine zwei Sekunden, nachdem Marcus die

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