Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
der Endkappe nach drinnen entleeren, und Jetskis! Es ist wundervoll, Dad! Jesse hat uns geholfen, einen Mitgliedsantrag auszufüllen.«
    Ich runzelte die Stirn und blickte zu Jocelyn. »Ich dachte, sie müssten in die Schule?«
    »Dad!«, protestierte Nicolette.
    »Nächste Woche«, sagte Jocelyn. »Die Schule beginnt erst am Montag.«
    »Gut. Wer ist Jesse?«
    »Ein Freund von mir«, antwortete Nathaniel. »Ich hab ihn gestern im Tagesclub kennen gelernt. Ich mag die Leute hier; sie sind viel netter und entspannter als daheim in der Arkologie. Sie wissen alle, wer wir sind, aber sie haben uns deswegen nicht schikaniert oder so.«
    »Warum sollten sie?«
    »Weil wir die Kinder des Sicherheitschefs sind«, antwortete Nicolette. Ich schätzte, dass sie den tadelnden Tonfall von mir gelernt hatte. »In der Delph-Arkologie wurden wir deswegen nicht gerade mit Beliebtheitspreisen überschüttet, weißt du?«
    »Das habt ihr mir nie gesagt.«
    Sie leckte umständlich die Salatsoße von ihrer Gabel. »Liegt wohl daran, dass du nie gefragt hast.«
    »Oh. Natürlich. Ich bin ein Vater. Ich habe Unrecht. Ich habe immer Unrecht.«
    Sie verzog das Gesicht zu einem matten Lächeln. Zum ersten Mal wurde mir bewusst, dass sie tatsächlich Sommersprossen besaß.
    »Natürlich, Daddy. Aber wir sind ja nicht so. Übrigens, darf ich mir einen Papagei zulegen? Ich hab ein paar wirklich phantastische rote Sittiche gesehen; wahrscheinlich genetisch adaptiert, um ein solch prächtiges Federkleid zu entwickeln. Sie sehen aus wie fliegende Regenbögen. An der Plaza unten am Ende der Straße gibt es einen Zooladen, wo man die Eier kaufen kann. Sie sind gar nicht teuer, Daddy.«
    Ich verschluckte mich fast an meinem Salatblatt.
    »Nein«, entschied Jocelyn.
    »Oh, Mum! Kein affinitätsfähiger Papagei, ein ganz normales Haustier!«
    »Nein.«
    Nicolette bemerkte meinen Blick und verzog das Gesicht.
    »Wie kommst du mit deinem Mordfall weiter, Dad?«, wechselte Nathaniel das Thema. »Alle am See haben darüber geredet.«
    »Ach, tatsächlich?«
    »Ja. Alle erzählen sich, dass die Maowkavitz eine Rebellin war, die für Edens Unabhängigkeit gekämpft hat, und dass die JSKP sie ermorden ließ.«
    »Stimmt das, Dad?« Nicolette starrte mich voll unverhohlener Neugier an.
    Jocelyn hatte aufgehört zu essen und richtete den Blick nun ebenfalls auf mich.
    Ich spielte mit dem Hühnchen auf meinem Teller. »Nein. Jedenfalls nicht alles. Die Maowkavitz gehörte zu einer Gruppe, die über die Unabhängigkeit Edens diskutiert, aber das tun die Menschen schon seit Jahren. Die Company steckt nicht hinter dem Mord, soweit wir das bisher sagen können. Sie hätte mehr als genug Gelegenheit gehabt, Penny Maowkavitz zu eliminieren, wenn sie das gewollt hätte, und es wie einen Unfall aussehen lassen können. Die Maowkavitz war erst vor achtzehn Monaten auf der Erde, und wenn die JSKP ihren Tod gewollt hätte, wäre es sicher dort geschehen. Niemand hätte auch nur eine Frage gestellt. Das Letzte, was die JSKP gebrauchen konnte, war ein öffentlicher Mord. Sie wissen beispielsweise ganz genau, dass man sie verdächtigen wird, und wenn es nicht die Polizei ist, dann sind es die öffentliche Meinung und Gerüchte. Und das lockt unausweichlich weitere Sympathisanten auf die Seite der Unabhängigkeitsbewegung.«
    »Hast du denn schon einen Verdächtigen?«, fragte Nathaniel.
    »Noch nicht. Allerdings deutet die Methode darauf hin, dass es nur eine einzige Person ist, die allein gehandelt hat. Der Mord ist sehr sorgfältig und sehr heimlich vorbereitet worden. Wir glauben, dass der Täter überdurchschnittlich intelligent sein muss, schlau, mit der biotechnologischen Struktur Edens vertraut und auch mit den kybernetischen Systemen. Unglücklicherweise trifft diese Beschreibung auf die halbe Bevölkerung zu. Doch der Mörder muss außerdem eine obsessive Persönlichkeit sein, was nicht so weit verbreitet ist. Und dann muss man das Risiko bedenken, das er eingegangen ist – selbst angesichts seiner zugegebenermaßen extrem schlauen Vorgehensweise bestand die Gefahr, dass sein Plan entdeckt wurde. Wer auch immer es getan hat, er war bereit, dieses Risiko einzugehen. Der Täter hat Nerven aus Stahl, so viel steht fest. Mord ist immer noch ein Kapitalverbrechen, auch hier oben.«
    »Dann droht ihm die Todesstrafe?«, fragte Nicolette mit runden Augen.
    »Richtig.« Ich zwinkerte. »Das solltest du nicht vergessen, wenn du mit dem Gedanken spielst, auf einem der Jeeps

Weitere Kostenlose Bücher