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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die sich dank der Affinität sehr von allem unterscheiden wird, was es bis dahin gegeben hat. Diese Chance zu etwas wirklich Neuem bietet sich nur sehr selten in der menschlichen Geschichte – das ist der Grund, aus dem ich Boston unterstütze. Die bloße Möglichkeit, die vage Hoffnung, sie darf nicht einfach so vergehen. Meine Inaktivität wäre kriminell; ich könnte niemals mit dieser Schuld leben. Ich habe Ihnen gesagt, dass die nächste Generation von Habitaten imstande sein wird, Mineralien direkt aufzunehmen. Aber sie wird noch viel, viel mehr können. Sie wird in speziellen Drüsen Nahrung synthetisieren und imstande sein, die gesamte Bevölkerung ohne Kosten zu ernähren. Wir brauchen keine Maschinen mehr, um zu säen und zu ernten und die Ernte zu verarbeiten und einzufrieren. Wie wundervoll das sein wird, wie phantastisch! Der Polyp kann zu Häusern heranwachsen, zu Kathedralen, wenn Sie wollen. Und unsere Kinder zeigen uns schon heute, wie freundlich und nett die Menschen sein können, wenn sie ihre Gedanken teilen. Verstehen Sie, Harvey? Hier oben gibt es so viel Potential für ein wirklich neues Leben. Und wenn man das mit dem massiven ökonomischen Fundament der Helium-III-Förderung kombiniert, werden die Möglichkeiten schier grenzenlos. Biotechnologie und Ingenieurskunst arbeiten synergistisch zusammen, auf eine Weise, wie es uns unten auf der Erde niemals erlaubt sein würde. Selbst das O’Neill-Halo leidet unter den Beschränkungen, die ihm von Narren wie der Päpstin aufgezwungen werden, und unter Einschränkungen, die sich eine missgünstige Bevölkerung selbst auferlegt, voller Furcht, den Status quo zu ändern und die Massen hereinzulassen. Das würde hier niemals geschehen. Hier draußen können wir fast grenzenlos expandieren, Harvey. Das hier ist die Grenze, die uns so lange gefehlt hat, eine Grenze für die physische und spirituelle Natur der menschlichen Rasse.«
    Ich konnte nicht anders, als eine starke Bewunderung für Boston und seine Ziele zu empfinden. Die Vorstellung, dass die Benachteiligten des Systems sich tapfer und gegen alle Chancen auflehnten, hatte etwas düster Reizvolles an sich. Und ich machte mir nichts vor, die Chance auf Erfolg war winzig. Die großen Konzerne verfügten über unglaubliche Macht, und die meiste davon unkontrolliert. Sie konnten internationale Gerichte aus der Portokasse bezahlen. Was in mir erneut den Verdacht aufkeimen ließ, dass Penny Maowkavitz möglicherweise doch vorsätzlich eliminiert worden war. Ihr Tod, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, war für die JSKP mehr als günstig.
    Allerdings hatte Pieter in einer Sache Recht gehabt. Eden war etwas ganz Besonderes. Die Gesellschaft, die hier im Entstehen begriffen war, schien so perfekt, wie ich es mir nur vorstellen konnte. Die Menschen hier verdienten eine Chance. Sie verdienten ein Leben ohne den ständigen Druck seitens der JSKP, den Profit auf Kosten von allem anderen zu maximieren.
    »Sie sprechen wahre Worte«, sagte ich leise zu ihm.
    Seine fleischige Hand lag auf meiner Schulter und drückte sie freundlich. »Harvey, was Sie zu Antony gesagt haben, war für viele von uns eine Überraschung. Wir hatten eigentlich damit gerechnet, dass die JSKP eine … sagen wir dogmatischere Person schicken würde, um die Polizei zu leiten. Ich möchte nur betonen, dass Antony alleine gar nichts entscheidet; schließlich möchten wir eine egalitäre Demokratie errichten. Wenn es Ihnen etwas bedeutet – wir heißen jeden willkommen, der bleiben möchte und ehrliche Arbeit leistet. Leider hatten Sie Recht mit Ihren Worten; die Menschen werden noch für lange Zeit eine Polizei benötigen. Und ich weiß, dass Sie ein verdammt guter Polizist sind, Harvey.«
     
    Ich unterzog mich der Mühe, zum Mittagessen nach Hause zu fahren. Ich schätzte, dass ich nicht mehr als zwei Stunden mit den Zwillingen verbracht hatte, seit wir auf Eden angekommen waren.
    Wir aßen am großen ovalen Tisch in der Küche. Die großen Patiotüren standen weit offen, und eine sanfte Brise wehte durch den Raum. Nirgendwo war ein Servitor-Schimp zu sehen. Jocelyn schien das Essen ganz allein zubereitet zu haben. Ich stellte keine Fragen.
    Nathaniel und Nicolette hatte beide nasse Haare. »Wir waren schwimmen«, berichtete Nathaniel stolz. »Im Ringsee unten bei der südlichen Endkappe. Wir sind mit der Monorail zum Wassersportzentrum in einer der Buchten gefahren. Sie haben riesige Rutschen und Wasserfälle, wo die Filterorgane sich in

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