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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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weiß außer Ihnen noch davon?, fragte ich.
    – Nur wir vier. Penny war der Meinung, dass dieses Geheimnis wie ein Augapfel gehütet werden müsse. Die Menschen würden in Versuchung geraten.
    – Vermutlich gar nicht mal zu Unrecht. Also Sie und Penny wussten Bescheid. Wer waren die beiden anderen?
    – Antony Harwood und Eric McDonald.
    – Und Bob Parkinson nicht? Er ist schließlich jetzt der Anführer von Boston.
    Davis Caldarola stieß ein verächtliches Schnauben aus. – Ganz bestimmt nicht! Penny hat gesagt, dass sie ihm nicht mehr vertraut. Nicht seit ihrem Streit wegen des geeigneten Zeitpunkts. Sie hat gesagt, er würde seine wahre Loyalität erst jetzt offenbaren, wo es hart auf hart ging. Ich wusste, dass sie ihn auch nicht mehr als Treuhänder wollte; sie hatte vor, ihn zu ersetzen.
    – Gut, ich kenne Harwood. Wer ist Eric McDonald?
    – Er war früher Leiter der kybernetischen Abteilung, bevor die JSKP ihren kleinen Zaubermanager Steinbauer eingeflogen hat. Eric ist noch immer hier oben; er wurde zum Projekt Wolkenschaufel versetzt, quasi aus dem Weg geschafft, und leitet die Mikroschwerkraftstationen, wo das Rohr für die Förderanlagen produziert wird.
    – Und Steinbauer wusste nichts?
    – Nein. Verdammt, er ist nicht einmal ein Boston-Anhänger.
    Ich blickte Shannon fragend an. – Ich schätze, dass Penny Steinbauer überprüfen wollte. Wenn irgendjemand etwas über die geheimen Vorräte herausgefunden hätte, dann er. Und wenn er dieses Täuschungsmanöver aufgedeckt hätte, wäre er die Karriereleiter bei der JSKP um einige Stufen hinaufgestolpert.
    – Höchstwahrscheinlich, Boss.
    – Wie sieht es jetzt aus mit der letzten Datei, die Maowkavitz eingesehen hat?
    Shannon wandte sich einem der Schirme zu. – Das ist wirklich eigenartig, Boss. Genau genommen handelt es sich nicht einmal um eine Datei aus der kybernetischen Division. Es ist ein Wartungslogbuch für eine Zwei-Mann-Wartungskapsel vom Typ Dornier SCA-4545B. Die JSKP hat etwa sechzig Stück davon hier oben, zur Wartung der Industriestationen und der Helium-III-Förderanlagen. Aber Boss, dieses Log besitzt keine Autorisierungskodes durch die Raumfahrtbehörde. Ich würde sagen, es ist irgendeine illegale Kopie.
    Die Daten auf dem Schirm verrieten mir nicht das Geringste. – Starten Sie diesen Goldsucher, befahl ich.
    Ihr Finger presste die Enter-Taste.
    Bingo.
     
    – Können Sie Steinbauer in diesem Augenblick persönlich sehen?, fragte ich Rolf.
    – Ja, Sir. Er ist in seinem Büro, zwei Räume weiter als der, den ich benutze.
    – Was macht er gerade?
    – Ich glaube, er sitzt vor dem Computer. Jedenfalls ist er an seinem Schreibtisch.
    – In Ordnung. Nähern Sie sich ihm unter gar keinen Umständen. Ich bog mit dem Jeep auf eine der Hauptstraßen, die durch die gesamte Länge des Habitats verliefen. Im Hinterkopf war mir bewusst, dass Eden sämtlichen Verkehr von der Straße vor mir umdirigierte und die Menschen von der kybernetischen Fabrikationsanlage in der Kaverne wegführte, wo Steinbauer sein Büro hatte. Ich drückte das Gaspedal bis zum Anschlag durch und beschleunigte den Jeep auf seine Höchstgeschwindigkeit von fünfzig Stundenkilometern.
    – Boss!, rief Shannon. – Wir haben bisher mehr als zweihundertzwanzig Modifikationen an den Systemen der Kapsel gefunden! Er hat alles ersetzt, angefangen bei der Verdrahtung bis hin zur Wärmeisolation.
    – An allen Systemen?, fragte ich.
    – Ja.
    – In Ordnung, danke, Shannon. Nyberg?
    – Sir?
    – Wie lautet Ihre voraussichtliche Ankunftszeit?
    – Wir fahren in diesem Augenblick von der Station los, Sir. Wir müssten in acht Minuten dort sein.
    Ich sah ein Bild von drei Polizeijeeps, die vom Hof auf die Straße fuhren, jeder mit fünf Beamten in schwarzem, leichtem Flexpanzer besetzt. Dumm war nur, dass die Menschen auf den Bürgersteigen sahen, wie der kleine Konvoi an ihnen vorüberjagte. Sie würden es ihren Freunden erzählen, die es ihren Freunden erzählen würden. Die Nachricht konnte innerhalb weniger Minuten durch das gesamte Habitat sein. Irgendjemand würde Steinbauer in aller Ahnungslosigkeit informieren. Und es gab absolut überhaupt nichts, was ich dagegen unternehmen konnte.
    Außerdem machte ich mir Sorgen wegen der Waffen, denen wir möglicherweise gegenüberstehen würden. Steinbauer konnte in dieser verdammten Fabrik alles Mögliche gebaut haben, angefangen bei einem Neutronenstrahler bis hin zu Lenkraketen. Wir würden es erst wissen, wenn er

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