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Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden

Titel: Armageddon 07 - Zweite Chance auf Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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über diese Möglichkeit nachzudenken. Sie war nicht dumm, wissen Sie? Sie stand mit Eden in einer Diskussion, um herauszufinden, ob es möglich ist. Was es selbstverständlich ist. Es war von Anfang an so geplant. Doch genau wie sie nichts von der Existenz der Edelmetalle sagte, so enthüllte ich nicht das volle Potential von Edens neuralem Stratum. Ich musste sicherstellen, dass die Maowkavitz keine Gelegenheit zum Experimentieren fand … und da ich bereits von Steinbauers illegalen Aktivitäten erfahren hatte, beschloss ich, ihn als Alibi zu missbrauchen. Glücklicherweise war seine Eliminierung angesichts seines Temperaments noch leichter zu arrangieren als die von Penny Maowkavitz. Ich musste lediglich warten, bis Ihre Abteilung den Diebstahl des Goldes entdeckte, und ihn dann wegen der drohenden Entdeckung in Panik treiben. Die Inspektionstunnel waren nur eine der Optionen, die ich vorbereitet hatte, je nachdem, wie er reagierte. Wenn er erst tot war, konnte er seine Unschuld nicht mehr herausschreien, und der Fall wäre abgeschlossen.
    – Und all das nur, um das neurale Stratum vor einer Kontamination mit etwas zu schützen, das Sie als unwürdig erachten?
    – Ja.
    – Bedeutet das, dass Sie letzten Endes also doch nicht jedem erlauben, seine Persönlichkeit nach Eden zu transferieren?
    – Nein. Ich sagte, jeder Affinitätsfähige wäre von nun an willkommen, und so ist es auch. Das ist der Grund, aus dem ich der Erste sein musste. Meine Philosophie ist es, die sicherstellt, dass andere frei sind, zu mir zu kommen. Ich kann nicht anders, ich empfinde große Freude über dieses Dana. Unsterblichkeit zu verleihen ist ein wahrhaft königliches Geschenk. Wen kennen Sie, der das Gleiche von sich sagen könnte, Harvey? Wären Sie imstande, jedermann ein solches Geschenk anzubieten? Ohne Ausnahme? Denn diese Macht hätten Sie, wären Sie der Erste. Ich bin jetzt Eden, wenn ich wollte, könnte ich die Bevölkerung wie ein Diktator beherrschen. Und jedem den Transfer verweigern, dessen Nase mir nicht gefällt. Es wäre das Einfachste von der Welt für mich. Aber das werde ich nicht tun. Ich habe mich für das Dana entschieden. Und indem ich mich so entschieden habe, indem ich das neurale Stratum jedermann geöffnet habe und es mit jedem teile, stelle ich sicher, dass derart unkontrollierte Macht nicht lange vorhält, denn ich werde schon bald zu einer Multiplizität, in der es kein Persönlichkeitssegment mehr gibt, das eine Fähigkeit zum Veto besitzt.
    – Und Penny Maowkavitz wäre möglicherweise nicht so freizügig gewesen?
    – Ihre Untersuchungen haben Ihnen doch sicherlich die wahre Natur des Menschen Penny Maowkavitz verdeutlicht, Harvey. Eine Frau, die ihre eigenen Spiegelbilder prostituiert und sich sogar weigert, sie als Kinder anzuerkennen. Eine Frau, die keine Rücksicht und keine Geduld mit jenen kennt, deren Ansichten von den eigenen abweichen. Würden Sie einer solchen Frau zutrauen, eine Zivilisation zu gründen? Einer völlig neuen menschlichen Kultur?
    – Aber Penny wollte doch auch, dass Eden frei und unabhängig ist.
    – Sie wollte, dass Eden politisch unabhängig ist, nichts weiter. Boston war letzten Endes nichts weiter als ein Kalifornien über dem Jupiter. Sie und Harwood und die anderen wollten Eden benutzen, um der Erde zu entkommen. Sie wollten ein sicheres, isoliertes Steuerparadies, wo sie frei waren, ihre Kultur der zügellosen Kommerzialisierung ohne die Einmischung anderer voranzutreiben. Eden sollte kulturell nicht anders werden als die Erde, nur eine elitäre Enklave.
    – Und deswegen haben Sie Penny ermordet.
    – Ich war lediglich das physische Werkzeug, und ich bedaure es zutiefst, genau wie der Schimp es Ihnen enthüllt hat. Trotzdem, wir alle werden vom Karma beherrscht. Penny starb wegen dem, was sie war.
    – Ja, richtig. Karma.
    Wie richtet man einen Toten? Es geht nicht. Nicht, wenn die Lebenden von ihm abhängig sind, ihn als Inspiration für ihre Zukunft brauchen.
    Auf dem Bullaugenschirm war Eden unterdessen zu einem rostbraunen Kreis geschrumpft, nicht größer als mein Daumennagel, mit der beleuchteten Nadel der Andockspindel im Zentrum. Ein Nimbus aus blau-weißen Lichtern von Fähren und Schleppern funkelte ringsum und tauchte das Habitat in ein punktiertes Halo. So würde ich es immer im Gedächtnis behalten, ein einsames Ei in der Dunkelheit des Weltraums. Die eine brennende Hoffnung, die ich noch im Universum hatte.
    Nur ich weiß, dass die neugeborene

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