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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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durch-kam. Obwohl ich immer noch hinter meinem Schreibtisch sitze, wie Sie unschwer erkennen können. Für den Fal , daß noch etwas auftaucht. Was un-
    wahrscheinlich ist, weil die Grabungen seit zwanzig Jahren geschlossen sind.
    Trotzdem bin ich noch immer hier. Langweilig? Eine sinnlose Existenz?
    Zwanzig Jahre? Eigenartig, daß Sie das erwähnen. Ob ich übellaunig geworden bin? Ob ich übel aunig geworden bin? Was denn? Wo ich jeden gottverdammten Tag hier herumsitze und vier nackte Wände anstarre, während mein Leben vorbeitickt? Übellaunig?
    Nun ja, was dieses Objekt angeht. Es war das al erletzte Objekt, das je ü-
    ber meinen Schreibtisch gegangen ist. Und wie es scheint, ist es tatsächlich genau das Objekt, das Sie suchen. Und Sie möchten, daß ich es Ihnen zeige, wie? Freundchen, das würde mich mehr als nur meinen Job kosten, wenn ich mit Ihnen so ein Ding abziehe. Und ich verspüre nicht die geringste Lust darauf.
    Das Sub-Urbane Buch der Toten
    »Da, was habe ich gesagt?« fragte Mungo Madoc die versammelten Vor-
    stände. »Habe ich nicht gesagt, es gibt keinen Grund zur Panik? Habe ich
    es nicht gesagt?«
    Die Vorstandsmitglieder reagierten mit einer gewissen Indifferenz auf
    Mungos Frage. Fast so, als schwankten sie immer noch und wünschten
    sich eine ganze Menge mehr an Überzeugungsarbeit.
    Jason hob die Hand und bat ums Wort. »Sir, es ist reiner Zufal , daß
    der Dalai und andere überlebt haben, und ich denke, ich spreche im
    Namen des gesamten Vorstands…« (Der gesamte Vorstand gab ein zu-
    stimmendes Murmeln von sich.) »… wenn ich sage, daß die letzten Er-
    eignisse jegliche Glaubwürdigkeit bis an die Zerreißgrenzen strapazieren,
    wenn nicht mehr.«
    »Wir wol en nicht auf den Busch klopfen, mein lieber Morgawr«, ent-
    gegnete Mungo und klopfte sich unsichtbare Pol en von den Revers.
    »Aber haben Sie vielleicht etwas Spezifisches im Sinn?«
    »Nun ja… äh…« Jason starrte hilfesuchend zu den überlebenden Vor-
    standsmitgliedern. Ihre Gesichter sagten: Würg dir selbst eins rein. »Ah,
    nichts, Sir. Ein glücklicher Zufall, weiter nichts. Zufall ist in der Tat das passende Wort.«
    »Sehr gut. Und nun, Jason – was unser technisches Personal angeht.
    Wie lange noch, bis sie bereit sind zum Start?«
    »Eine Stunde, Sir. Al erhöchstens zwei.«
    »Und Morgawr, Sie sind vol kommen Herr der Lage, auch drehbuch-
    weise?«
    »O ja, Sir.« Jasons Gesicht hüpfte eifrig auf und ab. »Armageddon, das
    ist es doch, worum es geht, nicht wahr, Sir?«
    Mungo machte ein besorgtes Gesicht. »Ja, darum geht es,und darum geht es auch wieder nicht.«
    »Darum geht es und auch wieder nicht.« Morgawr hatte Mühe, er-
    leuchtet dreinzublicken. »Es geht um das Armageddon und auch wieder
    nicht. Ich verstehe. Ich weiß jetzt, daß es nicht das richtige Armageddon
    ist. Womit ich sagen will, daß es zwar unser Armageddon sein wird, was
    nach außen hin wie ihr Armageddon aussieht, aber es ist nicht wirklich
    das Armageddon. Genau das ist es doch, was Sie damit sagen wollten, oder?«
    »Was ich damit sagen wol te, ist, daß es ein Happy End geben muß,
    ganz gleich, wessen Armageddon es am Ende ist. Ein Happy End, das
    die Geldgeber zufriedenstellt, das der Heiligen Schrift genügt und dem
    Publikum gefällt. Ein Happy End, das die Zuschauerzahlen steigen läßt,
    die Anzeigenkunden nicht in Rage bringt und mir gestattet, friedlich in
    meinem Bett zu schlafen, sol te in mir je der Wunsch danach entstehen.
    Dies ist die Art von Szenario, nein, anders formuliert, dies ist exakt das
    Szenario, das Ihnen vorschwebt, nicht wahr?«
    »Nun…« sagte Jason Morgawr. »Nun…«

    Die Türen des privaten Aufzugs öffneten sich zu den gleichermaßen
    privaten Gemächern des Dalai Lama, welche das gesamte obere Stock-
    werk der Nemesis-Pyramide einnahmen. Der Boden glänzte blitzsauber,
    und die schrägen Wände zeigten ein Panorama aus endlosem Blau, unter
    dem die künstliche Wolkendecke wogte wie ein giftiger Ozean. Es war
    ein schrecklicher Kontrast.
    Gloria trat einen Schritt vor, dann hielt sie inne. Dans Präsenz schwebte
    noch immer in der Luft. Es war ein unheiliges psychisches Miasma. Ein
    Miasma das sagte: »Versuch’s nur.«
    Gloria erschauerte, als sie von plötzlichen Zweifeln überfal en wurde.
    Sie hatte das Undenkbare getan. Sie hatte den wichtigsten religiösen Füh-
    rer der gesamten Welt ermordet. Den Mann, den viele als Lebenden
    Gott betrachteten. Daß er gleichzeitig ein gnadenloser

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