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Armageddon 1 - Das Musical

Armageddon 1 - Das Musical

Titel: Armageddon 1 - Das Musical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Rankin
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sind.«
    Elvis ließ den Kopf hängen. »Ich bin zur Army gegangen, und ich habe
    eine ganze Generation in ihr Verderben geführt.«
    »Und was machen Sie dann hier? Warum sind Sie nicht zurück in das
    Jahr 1958 gegangen und haben dort den Wehrdienst verweigert?«
    »Oh, das werde ich, keine Sorge. Aber zuerst muß ich hier ein paar
    Dinge erledigen, nur um sicher zu gehen, wenn Sie verstehen.«
    »Und dazu gehört, daß Sie Dalai Dan stürzen, von dem Sie behaupten,
    er sei der Antichrist?«
    Elvis grinste. »Ganz genau. Ich hatte eine Offenbarung, verstehen Sie?
    Die Presleys gehören zu den Bevorzugten Dienern Gottes. In meiner
    Familie gab es ständig irgendwelche Offenbarungen.«
    »Ah«, sagte Rex. »Ich muß gestehen, das ist eine revolutionäre Offen-
    barung.«
    »Eine revolutionäre Offenbarung.« Elvis ließ sich die Worte auf der
    Zunge zergehen. »Ich mag die Art und Weise, wie Sie denken, Buddy.«
    »Dan ist ein Scheißkerl«, sagte Rex im Brustton der Überzeugung. »A-
    ber der Antichrist? Ich glaube, da sind Sie ein wenig auf dem Holzweg.
    Zum einen ist der Dalai Lama natürlich Buddhist.«
    Elvis schien ihm überhaupt nicht zuzuhören. Er pfiff den ›Dixie‹. Rex
    stellte seinen Becher beiseite und mühte sich vorsichtig auf die Beine. Er
    klopfte die Hosen seines Strahlenschutzanzugs ab und sagte dann: »Nun,
    das ist wirklich al es höchst interessant, und ich wünsche Ihnen aus gan-
    zem Herzen Glück. Sie müssen mir unbedingt erzählen, wenn Sie Fort-
    schritte gemacht haben.«
    Der Pfeifer stellte sein Pfeifen ein. »Wollen Sie vielleicht irgendwohin?«
    fragte er.
    »Ich glaube, ich sol te einen Spaziergang machen. Danke nochmals für
    den Kaffee.«
    »Er will abhauen, Chef«, ertönte eine helle vegetarische Stimme.
    »Wie machen Sie das?«
    »Er glaubt, du wärst durchgeknal t, Chef.«
    »Soll ich ihm viel eicht einen kleinen Klaps verpassen?« erkundigte sich
    Elvis.
    »Ich würd’ ihm gleich einen großen verpassen, Chef, wenn ich an dei-
    ner Stelle wäre.«
    »Ganz ruhig, nur keine Aufregung!« Rex hob abwehrend die Hände.
    »Kein Grund zur Gewaltanwendung. Wir stehen beide auf der gleichen
    Seite, ehrlich.«
    »Zeig ihm deinen Apparillo, Chef«, sagte die helle Stimme. Rex zuckte
    zusammen. Ein homosexuel er Gewalttäter war al es, was ihm jetzt noch
    gefehlt hatte.
    »Den Apparillo. Sicher. Kein Streß«, sagte Elvis. Er kramte in einer
    goldenen Tasche und brachte ein kleines schwarzes Kästlein zum Vor-
    schein, das er während seines Aufenthalts auf Phnaargos hatte mitgehen
    lassen.
    »Ich hab’ mir gleich gedacht, daß kein gottverdammtes Schwein meine
    Geschichte glauben würde«, sagte der King. »Deswegen hab’ ich ein
    Souvenir eingesteckt. Das haut dich aus den Socken, Junge.«
    »Verzeihung?«
    »Tut mir leid, Buddy. Das kommt vom Zeitreisen. Ich hab’ unterwegs
    alles mögliche an dummem Zeugs aufgefangen.«
    Rex zuckte zurück. »Geschlechtskrankheiten und Seuchen oder was?«
    »Nein, kein Streß. Redensarten und so. Und anderes Zeugs. Gleichun-
    gen und Mathematik.«
    Elvis reichte Rex den Apparillo, und der nahm das kleine Kästlein vor-
    sichtig zur Hand. »Wozu ist dieses Ding gut?« fragte er.
    »Es ist ein Taschenempfänger. Multiband. Bioplasmisch, natürlich. Be-
    nutzt Kreuzpolarisation von Beta-Partikeln mit minimaler Dopplerver-
    schiebung dank fortgeschrittener Pseudopodien«, sagte der Zeitkohl rein
    informativ. »Phnaargische High-Tech, Chef.«
    Rex nickte nachdenklich. »Besitzt er auch Makro-Equalisierung vermit-
    tels quasi-spektraler biokonkordanter Knoten?«
    »Äh… häh?«
    »Und der Rheostat, inhibiert er sämtliche rot-diaktinischen Feldvariab-
    len?«
    »Äh… häh?«
    »Brauchen Sie eine dicke Lippe, Buddy?« fragte Elvis freundlich.
    »‘tschuldigung«, entgegnete Rex. »Aber ich wehre mich einfach dage-
    gen, mich von einem dämlichen Gemüse an die Wand reden zu lassen.«
    »Er ist ein großartiger kleiner Bursche, wenn man ihn näher kennt«,
    sagte Elvis.
    Rex verzichtete auf eine passende Entgegnung. »Und wozu dient dieser
    Apparillo?« fragte er statt dessen.
    »Sie müssen einfach diesen roten Knopf dort drücken und die Entfer-
    nung einstel en«, erklärte Elvis. Rex hielt das Ding auf Armeslänge von
    sich und tat, wie ihm geheißen. Licht entsprang aus dem kleinen schwar-
    zen Kästlein und bildete ein etwas verschwommenes, selbsterhaltendes
    Hologramm der Umgebung. Rex war fasziniert. Hologramme waren
    nichts wirklich Neues

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