Armageddon 2 - Das Menü
»Mr. Never!«, sagte er. »Das ist aber eine Überraschung!
Wie finden Sie’s?«
»Ziemlich futuristisch, um ehrlich zu sein. Ihr habt eine neue
Besetzung, wie ich sehe?«
»Ja. Wir hatten ein paar Ausfälle.« Vain fuhr sich mit dem
Zeigefinger über den Hals. »Aber so ist das mit dem Rock and
Roll, nicht wahr? Wo haben Sie gesteckt? Wir haben Sie ge-
sucht!«
»Auf Tour«, sagte Elvis. »Wie kommt es, dass ihr diesen Auf-
tritt bekommen habt?«
»Der Staat finanziert uns, Mr. N. Wir sind die letzte Rock-
band auf dem Planeten. Die Zukunft des Rock. Mr. Crawford
ist unser neuer Manager. Er hat gesagt, dass Ihre Verträge ab-
gelaufen wären. Tut mir leid, Sir.«
»Kein Stress. Vielleicht können wir später zusammen eine
Nummer spielen?«
»Sicher. Kennen Sie vielleicht Auld Lang Syne? Wir sollen es
um Mitternacht spielen, aber keiner von uns weiß, wie es geht.
Der Schlagzeuger meint, es wäre das Lied über den Typen mit
’ner Farm. I-ei-i-ei-o heißt er.«
»Ich kenne es«, sagte Elvis. »Soll ich es für euch programmie-
ren?«
»Sicher, gerne. Wenn Sie später mitspielen könnten, das wäre
prima, Mann. Wir machen jetzt eine kleine Pause und werfen
ein paar ernsthafte Drogen ein. Viel Spaß noch.«
»Danke, euch auch.« Elvis ging zur Bühne und zum Compu-
ter der Band, der in einer schalldichten Kabine im rückwärti-
gen Bereich untergebracht war. Einmal mehr stand dieser er-
leuchtete Ausdruck in seinem hübschen Gesicht. »Auf geht’s«,
sagte Elvis Aaron Presley.
»Ich mag es, wie du denkst, Chef. Wir verabschieden uns mit
einem Song, eh?«
»Hier?« Wormwood funkelte ihn von seinem Thron herab an.
»Hier! Auf meiner Party!«
»Jawohl, Sir.« Jonathan Crawford kniete mit gesenktem Kopf
vor Wormwood. »Jack Doveston hat sie hereingeschmuggelt.«
»Aber sie sind tot! Ich hab sie selbst infiziert! Hab ich das
nicht? Doch, ich bin ganz sicher, dass ich sie infiziert habe.
Meuchelmörder auf meiner Party! Das ist sehr nachlässig von
Ihnen, Crawford, wirklich sehr nachlässig. Sie sind für die Si-
cherheit verantwortlich! Wie konnte das geschehen?«
»Irgendjemand hat Mist gebaut, Sir. Ich werde herausfinden,
wer dafür verantwortlich ist und ihn augenblicklich dem
Schwert übergeben.«
»Die Verantwortung liegt bei Ihnen, Crawford. Wo stecken
diese Meuchelmörder jetzt?«
»Ich weiß es nicht, Sir. Ich habe einen von ihnen verhört, und
er ist einfach…«
»Heraus damit!«
»Er ist einfach verschwunden, Sir!«
»Verschwunden? Pete!« Der Papst, der einen der männlichen
Rauchfassschwenker bewundert hatte, schreckte hoch. Er
schob die wandernden Hände zurück in seine Robe. »Mr. Pre-
sident?«
»Pete, kommen Sie augenblicklich her und versetzen Sie Mr.
Crawford den einen oder anderen Tritt, ja?«
»Selbstverständlich, Mr. President.«
»Das ist wirklich nicht nötig!« Crawford wedelte abwehrend
mit den Händen, ohne jedoch den Kopf zu heben. »Ich werde
alles aufklären. Überlassen Sie die Sache nur mir.«
»Verpassen Sie ihm trotzdem ein paar Tritte.«
»Wie Sie wünschen.« Papst Peter schlenderte herbei und hol-
te mit seinem Doc Marten gegen den kauernden Jugendlichen
aus.
»Nein, nicht!« Jonathan spannte die Finger. Die Verteidi-
gungsimplantate in seinen Handgelenken flüsterten eine War-
nung. Der Fuß des Papstes zielte auf den Kopf Crawfords.
Es gab ein Krachen, ein Knistern und das Geräusch brechen-
der Knochen. Der schwingende Fuß des Papstes mitsamt Doc
Marten trennte sich von seinem zugehörigen Knöchel und se-
gelte durch den Raum. Es gab ein dumpfes Geräusch, als er
die Nase der jetzt bärtigen Mona Lisa traf. Papst Peter starrte
benommen auf den Stumpf am Ende seines Beins und brach
aufheulend zusammen.
Wayne L. Wormwood blickte auf den Papst herab und grin-
ste vergnügt. »Jonathan«, sagte er. »Das war nicht nett von
Ihnen. Sehen Sie sich den armen Papst an! Sie haben ihm den
Fuß abgeschnitten, und ich wollte ihm ein Paar von meinen
Schuhen leihen. Entschuldigen Sie sich auf der Stelle!«
»Entschuldigung«, sagte Jonathan. »Tut mir leid.«
»Das will ich hoffen. Und jetzt gehen Sie, und verwenden Sie
Ihre Talente gegen die Meuchler. Und seien Sie froh, dass ich
kein Katholik bin!«
»Jawohl, Sir!« Jonathan rappelte sich auf. Er warf einen Blick
auf den heiligen Heuler. »Soll ich vielleicht einen Arzt rufen?«
»Ich glaube nicht, dass wir einen hier haben. Aber Sie kön-
nen
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