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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Beine reagierten nicht so zuverlässig wie ihre Arme. Sie schwankte und musste die Augen schließen, um den aufsteigenden Schwindel niederzukämpfen. Ihm folgte augenblicklich ein überwältigender Drang, sich zu erbrechen. Kitty stützte sie, während sie sich übergab.
    »Ganz ruhig«, murmelte Kitty. »Das vergeht schnell.«
    Chloe hielt die Augen geschlossen und brachte irgendwie die Kraft auf, stehen zu bleiben. Nach ein paar Sekunden öffnete sie versuchsweise ein Auge und sah, dass die beiden Unbekannten sie beobachteten.
    Der Mann hielt ihr ein ordentlich gefaltetes Stück Stoff entgegen.
    »Es ist sauber«, sagte Kitty.
    Chloe nahm es und wischte sich Mund und Kinn ab. Jack neigte leicht den Kopf. »Ich bin Jackson, aber alle nennen mich Jack.«
    »Außer, wenn wir dich …«, warf die Frau ein, die sie stützte.
    »Das ist meine Schwester Katherine«, fuhr Jack fort. »Sie ist nicht annähernd so vulgär, wie sie sich gibt.«
    » Kitty , nicht Katherine«, verbesserte die Frau. »Komm, Chloe«, redete sie ihr lächelnd zu. »Entweder du findest dich bald zurecht oder du verlierst den Verstand. So oder so wird es leichter, wenn du die Reisekrankheit hinter dir hast und dich eine Weile ausruhst.«
    »Reisekrankheit …«, wiederholte Chloe. »Ich bin bloß verkatert, und ihr seid eine Halluzination … oder ein Komatraum.« Sie warf einen Blick in Richtung Feld, wo sie etwas erblickte, das wie eine Echse von der Größe eines Elefanten aussah. »Das ist alles ein Komatraum.«
    »Natürlich ist es das, Liebes.« Kitty schlang den Arm fester um Chloes Hüfte. »Warum gehen wir nicht zurück zum Lager? Du legst dich ein wenig hin, und später reden wir über alles.«
    Nach kurzem Überlegen kam Chloe zu dem Schluss, dass sie nicht allzu viele Optionen hatte. Sie konnte mit den Leuten aus ihrem Traum beziehungsweise ihrer Halluzination gehen, oder sie konnte herumstehen und die riesige Echse anstarren, während sie darauf wartete, dass die Realität sich wieder zurechtrückte.
    »Ich bin doch nicht tot, oder?«, erkundigte sich Chloe.
    Jack grinste ihr zu. »Sagen wir so, es hat noch niemand Katherine vorgeworfen, sie sei ein Engel.«
    »Und dieser Idiot hier ist gar nicht so ein Teufel, wie er alle glauben machen möchte«, setzte Kitty mit sanfter, tröstender Stimme hinzu. »Alles wird gut, Chloe. Wir gehen zum Lager und ruhen ein wenig aus, und bald fühlst du dich wieder prächtig.«

S ie waren nur noch eine Meile vom Lager entfernt, als Jack die fremden Spuren bemerkte und beschloss, dass es für alle am besten war, die orientierungslose Frau zu tragen. Sie war redseliger gewesen als die meisten und hatte von Gehirnerschütterungen und Hirntumoren gefaselt, die ihre Wahrnehmung beeinflussten, und dann erklärt, sie liege bestimmt im Krankenhaus und sei mit Medikamenten vollgestopft, die komplexe Halluzinationen hervorriefen. Als Jack sie auf den Arm nahm und schneller ging, verstummte sie endlich.
    Katherine beschleunigte ihr Tempo, ohne Fragen zu stellen.
    Er konzentrierte sich darauf, sie alle sicher ins Lager zu bringen, ohne an die letzte Frau zu denken, die er ins Lager getragen hatte. Mary war endgültig tot. An sie zu denken, änderte nichts. Die Neue – Chloe , rief er sich ins Gedächtnis – war leichter als Mary. Es fiel ihm von Mal zu Mal schwerer, nicht zu vergessen, dass sie alle Individuen waren; Menschen, und nicht einfach eine Ersatzbesetzung für die Arrivals, die gestorben waren.
    Er wusste, dass diese – Chloe – aus einer späteren Zeit stammte als die meisten von ihnen, wahrscheinlich ungefähr aus Marys Zeit. Ihre Kleidung war anders. Sie hatte die engste Jeanshose an, die er je gesehen hatte. Über einer Bluse aus einem zarten Stoff trug sie eine weiche Lederjacke, die an der Taille so schmal geschnitten war wie bei einem Frauenkleid. Mit dieser freizügigen Kleidung hätte Chloe den Blick jeden Mannes auf sich gezogen. Jack war weder ein Heiliger noch ein Priester, so fielen ihm ihre weiblichen Reize sofort ins Auge – doch gleich darauf fühlte er sich schuldig.
    Als Jack, Katherine und Chloe den Rand des Lagers erreichten, sah Jack Edgar, der an dem Fass lehnte, das als erhöhter Sitz für den Wachposten diente. Wie üblich musterte er sie methodisch.
    »Kit«, sagte Edgar mit monotoner Stimme. Dann warf der schweigsame Mann einen Blick auf Chloe, die im Halbschlaf auf Jacks Armen lag. »Jack … und?«
    »Chloe.« Das Mädchen hob den Kopf von Jacks Schulter und sah

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