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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Edgar an. »Bei allem anderen bin ich mir heute nicht sicher, aber ich bin ganz bestimmt Chloe.«
    Jack stellte Chloe auf den Boden, ließ aber den Arm um ihre Taille gelegt. Sie schwankte ein wenig, als sie stand, doch trotz der Erschöpfung, des Schocks und der immer noch anhaltenden Reisekrankheit hielt sie sich aufrecht. Um die Wahrheit zu sagen, schlug sie sich bemerkenswert gut. »Geh mit Katherine, Chloe. Hier bist du sicher.«
    Ohne eine Spur ihrer üblichen schnippischen Art trat Katherine an Chloes andere Seite und umschlang sie direkt unter Jacks Arm. »Stütz dich auf mich«, erbot sie sich.
    Sobald Chloe ihr Gewicht auf Katherine verlagert hatte, ließ Jack den Arm sinken und überließ die Frau der Obhut seiner Schwester.
    Edgar zündete sich einen Zigarillo an. Er musterte Katherine so eindringlich wie immer, wenn sie von einer Patrouille ins Lager zurückkehrte. Katherine tat weiter so, als bemerke sie es nicht, aber die beiden wirkten nicht überzeugend – nicht einmal auf sich selbst. Jack hatte keine Ahnung, was er mit seiner Schwester anfangen sollte, falls Edgar etwas zustieß. Er hätte Lust gehabt, die beiden in ein Zimmer einzusperren, damit sie ihre Probleme ein für alle Mal lösten. Aber das hatte er schon einmal versucht, und das Ergebnis war alles andere als überwältigend gewesen.
    Die beiden Frauen bewegten sich schwankend auf Katherines Zelt zu. Sobald sie drinnen waren und Katherine die Zeltklappe geschlossen hatte, wandte Jack sich an Edgar. »Sie ist der Neuzugang.«
    »Hatte ich mir gedacht, aber normalerweise trägst du sie nicht«, meinte Edgar und hielt ihm einen zweiten, ordentlich eingepackten Zigarillo hin.
    Jack schüttelte den Kopf. »Geht nicht. Ich muss noch einmal auf Patrouille, und bei dem Gestank rieche ich nicht, was um mich herum vorgeht.«
    Stumm steckte Edgar den Zigarillo wieder ein.
    »Du bleibst am Tor?«, fragte Jack.
    Edgar nahm einen Zug und stieß eine Rauchwolke aus, bevor er antwortete. »Ich drücke mich nicht vor meinen Pflichten, Jack. Ich rede nach meiner Schicht mit ihr.« Edgars Ton war milde, aber er war bestimmt schon jetzt nervös, weil Katherine darauf bestanden hatte, mit Jack zu gehen. Üblicherweise patrouillierte Edgar mit Katherine und hielt Nachtwache, wenn sie im Lager war. Im Moment hatte Katherine es schwer. Sie kam nie leicht damit klar, wenn einer der Arrivals starb, und noch schlimmer war es bei jemandem wie Mary, mit der sie befreundet gewesen war.
    Jack nickte. Alles in allem war es das Beste, was er sich erhoffen konnte.
    »Wie ist sie denn so?«, fragte Edgar.
    »Die Neue? Schwer zu sagen.« Jack riss seine Aufmerksamkeit von dem Zelt los. »Sie hat uns die ganze Zeit für Halluzinationen gehalten.«
    Edgar schnaubte verächtlich. »Noch jemand wie Francis. Hat sie euch auch gesagt, ihr ›wirklicher Name‹ sei Dewdrop oder Star?«
    Jack grinste. »Nein. Soweit ich sagen kann, kommt sie nicht aus derselben Zeit wie er. Ich habe das Gefühl, dass sie … neuer ist als alle anderen bisher.«
    Die Arrivals stammten nicht grundsätzlich aus immer späteren Epochen, doch das allgemeine Zeitfenster war gleich. Jack und Katherine hatten Ende des neunzehnten Jahrhunderts gelebt, Mary fast hundert Jahre später. Niemand kam aus einer früheren Zeit als Jack, und alle anderen stammten aus dem zwanzigsten Jahrhundert. Auch ihre Herkunftsorte waren nicht gleich. Edgar war aus Chicago. Melody gab nie zweimal dieselbe Antwort auf die Frage, woher sie kam. Francis glaubte, an einem Ort namens Seattle gewesen zu sein, als er ins Wasteland versetzt worden war. Jack hatte Jahre damit zugebracht, ein Muster in den Zeiten und Orten zu suchen, aber sehr wenig Glück damit gehabt.
    Jack und Katherine waren die Ersten gewesen, und Jack hatte sich viele Nächte lang gefragt, ob womöglich alle wegen etwas hier waren, das er in grauer Vergangenheit getan hatte. Er hatte keine Ahnung, was das gewesen sein sollte, und er hatte in den vergangenen sechsundzwanzig Jahren oft genug darüber nachgedacht. Nur eins war für ihn sicher: Diejenigen, die in dieser Welt ankamen, brauchten jemanden, der ihnen alles erklärte, und diese Aufgabe hatte er übernommen. Der Übergang in diese Welt war schwer. Wenn er gekonnt hätte, dann hätte er ihn allen erspart.
    Einen Moment lang war das einzige Geräusch das Knistern des Tabaks in Edgars brennendem Zigarillo. Keiner der beiden erwähnte den Umstand, dass sie Chloe erwartet hatten – oder jedenfalls jemanden

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