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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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Finger heran. Für seine Art war das eine elegante Geste, aber sie ähnelte trotzdem dem Wedeln von Insektenbeinen.
    Der Bloedzuiger ging zu seinem Herrn und stand regungslos da, während Garuda das Messer aus seinem Hals zog und es Jack zuwarf.
    Er trat zurück, sodass es zu seinen Füßen auf den Boden fiel. »Danke.«
    »Du hast es nicht gefangen«, meinte der Bloedzuiger grinsend.
    »Stimmt.« Jack wälzte das Messer mit der Stiefelspitze im Sand und hob es dann mit der linken Hand auf, wobei er darauf achtete, dass er kein Blut berührte. Blut war nicht so gefährlich wie Gift, aber Blut aus Wunden im Mund würde vermutlich Gift enthalten. Das war ein Problem. Es würde keinen dauerhaften Schaden anrichten, solange es nicht in seine Adern gelangte, aber es verursachte trotzdem scheußliche Blasen auf der Haut.
    Um sicherzugehen, stach Jack das Messer in den Sand, um eventuelle Giftstoffe zu entfernen. »Sind wir hier fertig? Waren es nur diese beiden?«
    Garuda sah die beiden glücklosen Bloedzuiger an, die er mitgebracht hatte, und lächelte. »Ich wollte deine kostbare Zeit nicht mit dem Austausch von Höflichkeiten verschwenden.«
    Einzuwenden, dass es nicht gerade angenehm war, sich gegen Bloedzuiger zu verteidigen, wäre sinnlos gewesen. Die Traditionen existierten nun einmal, und zu erwarten, dass sie sich änderten, wäre, als warte man darauf, dass der zweite Mond verschwand. Natürlich war sich Garuda auch nicht zu fein, einen Überraschungsangriff hinzuzufügen, nachdem er erklärt hatte, sie seien fertig. Daher warf Jack einen Blick in die Runde, bevor er auf den Felsbrocken zutrat, auf dem der Bloedzuiger hockte.
    »Du wolltest reden?«
    »Ich höre Dinge, Jackson.« Garudas ausgemergelte Finger tippten mit einem klickenden, kratzenden Geräusch auf den Fels. »Die Bruderschaft hat einen Gönner, der sich für euer kleines Rudel interessiert.«
    Jack verbesserte Garudas Ausdrucksweise nicht. Der alte Bloedzuiger passte die Arrivals in sein Weltbild ein, indem er die Dynamik seiner eigenen Spezies auf sie übertrug. Deshalb hatte er auch beschlossen, dass Jack gleichgestellt mit ihm war; und diese spezielle Entscheidung erwies sich in den meisten Fällen als nützlich. Das Etikett, das man einer Sache aufklebte, war weniger wichtig als die Ergebnisse. Leider konnte er seine kleine Schwester nicht davon überzeugen. Sie hatte Probleme mit Garuda, die Jack nicht verstand.
    »Ajani?«, fragte Jack. »Das Letzte, was ich gehört habe, war, dass er sich an der Grenze aufhält. Bist du dir sicher?«
    Garuda hob die Schultern zu einem kaum merklichen Achselzucken. Er würde keinen Wastelander beschuldigen, ohne Beweise zu haben; aber er glaubte offensichtlich, dass Ajani damit zu tun hatte. Wenn er jemand Unwichtigen für den Drahtzieher gehalten hätte, dann hätte er sich nicht die Mühe eines Treffens mit Jack gemacht. Solche kleinen Zänkereien waren in der Gesellschaft der Bloedzuiger unvermeidlich und unwichtig. Es gab Regeln, und die Etikette musste eingehalten werden. Bei den Bloedzuigern gab es für alles feste Regeln.
    »Ich werde das überprüfen«, erklärte Jack. Er hatte schon vor Jahren gelernt, Garudas Warnungen ernst zu nehmen. Unter den Wesen, die das Wasteland durchstreiften, gab es keines, das schon so lange über Macht und Einfluss verfügte wie Garuda. Ajani und der Gouverneur waren heute mächtig, aber Garuda war schon durch das Wasteland gezogen, lange bevor diese Männer ihren ersten Atemzug getan hatten. Natürlich bedeutete das auch, dass der Bloedzuiger mehr Gründe als die meisten Leute hatte, sowohl Ajani als auch dem Gouverneur zu misstrauen.
    Garuda starrte in die Ferne und sah Jack demonstrativ nicht an. »Hast du in letzter Zeit mit dem Gouverneur gesprochen?«
    »Ja. Ich soll den Rest der Brüder finden und die Probleme mit den Dämonen lösen.« Jack beobachtete den Bloedzuiger mit einer Aufmerksamkeit, die aus den Unterhaltungen zwischen den beiden im Laufe vieler Jahre herrührte. Was ungesagt blieb, war oft genauso nützlich wie das, was ausgesprochen wurde.
    »Doch du kannst nicht reisen, solange sich euer neues Rudelmitglied erholt«, überlegte Garuda. »Wenn jemand nach euch sucht, wäre jetzt ein guter Zeitpunkt dazu. Ihr haltet euch wegen der Brüder schon eine Weile am selben Ort auf. Falls man dem Gouverneur nicht mehr trauen könnte oder falls die Bruderschaft von jemandem eingesetzt wird, der euch übelwill, dann wärt ihr momentan sehr angreifbar.«
    Jack

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