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Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition)

Titel: Arrivals: Fürchte die Unsterblichkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melissa Marr
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sie diesen Beschützerinstinkt, den sie auf der Straße empfunden hatte, nicht abschütteln. Sie mochte Jackson Reed und vertraute ihm mehr, als sie erklären konnte, und sie wollte Zeit mit ihm verbringen. Vielleicht hatte sie eine latente Cowboy-Fixierung, oder es war einfach eine Reaktion auf sein Aussehen. Ganz gleich, was der Grund war, sie wollte mehr über ihn erfahren. Aber sie hatte auch nicht vor, so einfach mit ihm ins Bett zu fallen. Daher gab sie ihm die einzige Antwort, die ihr in diesem Moment möglich war. »Reden wäre gut.«

E ine Begegnung mit Ajani gab Kitty immer das Gefühl, als würden ihre letzten Geduldsreserven aufgezehrt. Sie war von Natur aus nicht gewalttätig. Die Dinge, die sie tun musste, um zu überleben, bereiteten ihr keinerlei Freude. Manchmal dachte sie, dass ihre Probleme mit ihrem Bruder daher rührten: Er sah ihren eigenartigen, untoten Zustand als Aufforderung zum Handeln, dafür, sich für ein höheres Ziel einzusetzen. Sie dagegen wünschte sich immer noch dasselbe Leben, nach dem sie sich in Kalifornien gesehnt hatte: ein Heim und eine Familie. Doch wenn sie das hier anstreben würde, hieße das, sie müsste sich von ihrem Bruder abwenden – dem einzigen Familienmitglied, das sie noch hatte –, daher kämpfte sie an Jacks Seite. Aber das alles hieß nicht, dass das Töten ihr Freude bereitete.
    Dennoch war sie sich ziemlich sicher, dass es ihr Freude bereiten würde , Ajani zu töten. Wenn er sie ansah, hatte sie das Gefühl, etwas Schleimiges berühre ihre Haut. Er rief Erinnerungen an die Art von Männern wach, die zu Hause in den Swinging Door Saloon gekommen waren. Damals hatte sie gehofft, sie würden nicht in ihre Richtung sehen. Männer wie er waren der Grund dafür gewesen, dass sie eine winzige Pistole im Korsett und ein Paar Messer in Futteralen unter ihren Röcken getragen hatte. Mit Ajani allein zu sein, gehörte zu ihren persönlichen Horrorvorstellungen. Abgesehen von ihrer Angst, Edgar oder Jack zu verlieren, war das ihre einzige große Angst – und Edgar wusste das.
    Er stand neben ihr in der abgedunkelten Taverne. »Wenn es eine Chance gäbe, dass er tatsächlich tot bleibt, würde ich ihn dafür umbringen, wie er dich ansieht.«
    Sie würde nicht lügen und behaupten, Ajanis Aufmerksamkeit störe sie nicht. Als sie draußen gestanden hatte, da hatte sie an Daniels Warnung zurückgedacht, und sie überlegte, ob sie Edgar davon erzählen sollte. Hinter Ajanis üblicher Schmeichelei und Stichelei steckte noch etwas anderes, und das ängstigte sie mehr, als ihr lieb war.
    Als sie und Edgar die winzige Nische unter der Treppe erreichten, blieb sie stehen. Rasch, bevor sie sich ins Gedächtnis rufen konnte, dass das eine schlechte Idee war, zog sie Edgar an sich und küsste ihn. Eigentlich hatte es ein einfacher Kuss sein sollen, um ihren Dank dafür auszudrücken, dass er die Worte verstand, die sie nicht aussprach, aber er zog sie näher an sich heran. Eine Hand legte er in ihr Kreuz und hielt sie an seinem Körper fest, und sie bemerkte, dass sie die Arme um seinen Hals geschlungen hatte. Sie zerschmolz unter seinem Kuss. Ihr Körper erinnerte sich daran, wie richtig das war, und sie empfand einen Hauch von Verzweiflung darüber, dass sie so lange nicht in seinen Armen gelegen hatte. Sie umschlang ihn, und er sah sie an, als wäre sie sein ganzes Universum. Obwohl sie sich in einer Taverne befanden, waren sie vor Blicken geschützt. Halb verzweifelt wünschte sie sich, sie wären es nicht. Als könnte ein Unbeteiligter ihr helfen, die Selbstbeherrschung zu finden, die drohte, sich bei ihrem nächsten Herzschlag aufzulösen.
    »Tut mir leid«, flüsterte sie und löste sich aus seiner Umarmung. »Ich sollte nicht …«
    Er küsste sie sanft; ein rasches, zärtliches Streifen ihrer Lippen. »Lügnerin«, sagte er dann.
    Sie wandte sich ab, damit er ihr Gesicht nicht erkennen konnte. »Das war ein Fehler.«
    Statt eine Antwort zu geben küsste er ihren Nacken. Die Finger hatte er gespreizt, und als sie ihn nicht zum Aufhören aufforderte, begann er, die Stützstäbe ihres Korsetts nachzuzeichnen. Zwischen seiner und ihrer Haut befanden sich sowohl Bluse als auch Korsett, aber sie hatte trotzdem das Gefühl, dass er glühende Linien zog, wo er sie berührte.
    Sie lehnte sich zurück und wusste, dass er den winzigen Abstand zwischen ihnen schließen würde. »Ich überlebe es nicht, wenn du noch einmal stirbst«, erklärte sie ihm mit zittriger Stimme.
    Er

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