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Arsen und Apfelwein

Arsen und Apfelwein

Titel: Arsen und Apfelwein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Habeney
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Logos Beschreibung an. »Ich schick euch die Spurensicherung rüber. Ich wette, hinter der Firma, die das Haus gemietet hat, versteckt sich Marc Duprais. Sobald die Kollegen da sind, fahrt ihr zu den Duprais und fragt sie, ob sie eine Ahnung haben, was ihr Sohn da getrieben hat. Die Miete in dieser Gegend muss doch immens sein? Auf wen habt ihr überhaupt den Durchsuchungsbefehl ausstellen lassen?«
    Das Telefon blieb still. Jenny sah es einen Moment an. »Hallo?«, fragte sie dann.
    Logo räusperte sich. »Wie haben den Hausmeister gefragt, ob wir mal reinschauen können. Er hatte nichts dagegen.«
    Jenny explodierte. »Seid ihr verrückt geworden? Sofort raus da. Kümmert euch umgehend um einen Durchsuchungsbefehl. Und erwähnt ja nicht, dass ihr schon drin wart.«
    »Ist gut«, meinte Logo kleinlaut, aber Jenny hatte schon aufgelegt.
    Sascha trat unruhig von einem Bein aufs andere, während Logo mit Staatsanwalt Dreher wegen eines Durchsuchungsbefehls telefonierte. Endlich legte er auf. »Ein Glück, dass Biederkopf nicht da ist. Der hätte mir mein Ersuchen um die Ohren gehauen. Dreher dagegen stellt uns den Wisch aus und faxt ihn zur Spusi. Die können ihn mitbringen.«
    Sascha nickte. »Dann geht vielleicht alles gut.«
    Es dauerte eine gute halbe Stunde, bis die Kollegen ankamen. »PCs und Kühlschrank haben wir angefasst«, teilte Logo dem Leiter mit.
    »Geht klar. Und jetzt verschwindet, bevor ihr noch mehr antatscht.«

    Wenig später später waren Logo und Sascha zurück im Büro und sahen erstaunt zur Tür, als Kevin kurz nach ihnen den Raum betrat. Jenny stellte ihn vor. Er nickte ihnen beiläufig zu und sah Jenny auffordernd an.
    »Setz dich.« Sie suchte auf ihrem Schreibtisch und schob ihm das Blatt zu.
    Zu ihrer leisen Belustigung fischte er eine randlose Lesebrille aus der Hemdtasche und setzte sie auf. Dann studierte er intensiv Musskajews’ Observierungsplan.
    »Interessant«, meinte er nach kurzer Zeit. »Ich erkenne wenig Gesetzmäßigkeiten.« Er las weiter. »Diese Adresse in Bockenheim sagt mir was.« Jenny stand auf, kam um den Tisch herum und sah ihm über die Schulter. »Und was?«
    Er tippte auf einen der letzten Einträge. »Jetzt weiß ich’s. Die Adresse gehört einem afrikanischen Geschäftsmann. Es gab da letztes Jahr einen größeren Empfang.«
    Jenny rieb sich verwirrt die Stirn. »Jetzt versteh ich gar nichts mehr. Erst steht er dauernd vor der Botschaft, dann bei diesem Geschäftsmann vor der Tür? Können wir herausfinden, ob jemand von den Angestellten gewechselt ist?«
    Kevin schüttelte den Kopf. »Mal ganz davon abgesehen, dass Botschaften ihre Angestellten nicht anmelden müssen, bringt jede Botschaft linientreue Mitarbeiter aus dem eigenen Land mit. Die wechseln nicht einfach den Arbeitgeber.«
    »Hast du vielleicht eine bessere Idee?« Jenny war frustriert und brauchte ein Ventil für ihren Ärger.
    Kevin blieb unbeeindruckt. »Momentan nicht. Ich ruf dich an.«
    Er stand auf und schlenderte mit einem Nicken zu Logo und Sascha aus dem Zimmer. Logo sah ihm nach. »Wer war das denn? Crocodile Dundee?«
    »Echt witzig, Logo. Hast du auch was Konstruktives beizutragen? Wir kommen nicht wirklich weiter.«
    Sascha versuchte, zu vermitteln. »Die Spusi arbeitet mit Hochdruck im Haus.«
    Jenny ließ sich auf ihren Stuhl fallen, der bedenklich quietschte. »Wolltet ihr nicht zu den Duprais?«
    »Die waren nicht zuhause, zumindest sind sie nicht ans Telefon gegangen«, teilte Sascha mit. »Aber wir haben die Bestätigung, dass Marc Duprais Mieter ist.«
    »Endlich Ergebnisse. Ich bin sicher, von Schaubert hing da mit drin. Wir müssen ihn befragen, ob er sich beschwert oder nicht. Gleich morgen.«
    »Kommst du morgen noch mal rein?«, wollte Logo wissen.
    Jenny sah verwirrt auf. »Rein?«
    »Morgen ist doch dein Seminar!«
    Jenny sah ihn einen Moment an, dann dämmerte es ihr. Sie schlug sich an die Stirn. »Verdammt. Das Seminar in Wiesbaden. Da kann ich unmöglich hin, jetzt mitten in den Ermittlungen.«
    »Du wirst nicht drum herum kommen. Du hast schon einmal abgesagt.«
    Sie seufzte. »Kann das nicht stattfinden, wenn kein Mord anliegt? Ich frag trotzdem. Jemand anders freut sich vielleicht über den Platz.«
    Logo schüttelte nur mit dem Kopf.
    Jenny machte sich umgehend auf den Weg in die Verwaltung. Das fehlte ihr jetzt noch. Präventionstraining. Als ob sie das bräuchte. Leider war es Pflicht, ein entsprechendes Seminar einmal alle zwei Jahre zu besuchen. Und ihres war

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