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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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oder einige Weine, die der ein oder andere Gast mitgebracht hatte, von denen ich nicht wusste, wie sie schmeckten was immer eine Geschacksüberraschung war. Das Risiko wollte ich an unserem ersten Abend bei mir zuhause nicht eingehen. Als ich das Geschäft betrat, war nur der Inhaber da, ein kautziger Typ, mit grauen Haaren und intellektuellem Anstrich und ich trug mein Anliegen vor: »Ich bekomme am Wochenende Besuch. Und dieser Besuch trinkt gerne Primitivo. Haben sie so was?«
    »Natürlich.«
    Er ging vor mir her und brachte mich in seinem kleinen Geschäft, das über und über mit Weinflaschen und Kartons vollgestellt war, zu einem Regal neben dem Kühlschrank, auf dem auch Primitivo stand. Vor dem Regal standen offene Weine zur Verkostung und Gefäße zum Ausspucken, wenn man nur schmecken und nicht trinken wollte.
    »Hier sind wir richtig.«
    »Wo kommt der denn her?«
    »Das ist ein italienischer Wein, der in Ligurien angebaut wird, kommt aber vermutlich aus Croatien. Dort hat man die Rebsorte irgendwann entdeckt, die dort schon viel früher angebaut wurde. In den USA, in Carlifornien ist diese Rebsorte die häufigste Rotweinrebe. Sie heißt dort Zinfandel. Also die gleiche Rebe. Nur haben sie unterschiedliche Namen in den unterschiedlichen Ländern. Ein feiner Wein«, erklärte er mir.
    »Aha, ich kannte ihn bisher noch nicht, habe ihn aber neulich bei ihm probiert und er hat mir sehr gut geschmeckt.«
    »Ja, wenn man einen Guten nimmt, ist der schon sehr schön. Neben dem gibt es eigentlich nur den Negroamaro aus Pulia. Den sollten sie zum Vergleich auch mitnehmen. Dann können sie direkt noch was anderes aus der Gegend anbieten.«
    »Ja, aber welchen soll ich dann nehmen?«
    »Tja beim Wein ist das immer so. Es gibt natürlich die großen Reben, zu denen der Primitivo nicht zählt. Das sind dann immer die großen Weine. Aber eigentlich gilt: Er muss einfach schmecken. Probieren sie doch mal. Ich kann ihnen verschiedene anbieten. Fangen wir doch mal mit diesem an: Der Wein wurde nach einer dreiwöchigen Maischzeit in kleinen Holzfässern zwölf Monate lang reifen gelassen, bevor er in die Flasche kam. Der ist vom Preis ziemlich weit oben angesiedelt, aber das ist ein ganz feiner Wein.« Er goss mir ein und gab mir zu trinken. »Er schmeckt nach reifen, schwarzen Beeren und Kirschen, mit einer Note von Gewürzen, Süßholz und Vanille.«
    Er war schwer, samtig und ich schmeckte exakt die Note der Früchte und Gewürzen heraus.
    »Wissen sie, die Rebe dieses Weines wird geerntet und diese Traube hat eine Besonderheit. Die Traube entwickelt verschieden große und auch ungleich gereifte Beeren im Erntezustand.«, führte er weiter aus. »Und? Wie ist dieser für sie?«
    »Mir schmeckt er gut.«
    »Der hier, der hier schmeckt ein wenig nach Zimt und Nelken mit einem Hauch von Pfeffer.«
    Ich probierte auch diesen. Er schmeckte deutlich nach dem was er mir beschrieben hatte und ähnlich dem Wein, den Henry mir angeboten hatte. Ein weiterer schmeckte wieder eher beeriger und hatte einen Kräutergeschmack, soweit ich es nach den Ausführungen schmeckten konnte.
    »Ich weiß nicht, für welchen ich mich entscheiden soll. Aber wissen sie was? Ich nehme alle drei, die ich jetzt probiert habe und noch eine Flasche von dem Negroamaro. Gibt es denn ein Essen, was besonders dazu passt?«, fragte ich ihn auf dem Weg zur Kasse.
    »Da gibt es ganze Bücher darüber. Es kann passen oder das ganze Essen und den Wein nicht schmecken lassen. Aber beim Primitivo können sie nicht viel falsch machen. Schauen sie doch am besten im Internet. Gerne zeige ich ihnen auch ein paar Bücher darüber welcher Wein mit welchen Speisen korrespondiert.«
    Dies nahm ich aber nicht in Anspruch. Ich nahm meine Weineinkäufe, setzte mich wieder in Bewegung und überlegte, ob ich denn vielleicht schon einmal schaue, was ich morgen kochen könnte, aber ich entschied mich, erst einmal einen Blick ins Internet zu werfen. Ich wollte doch keinen Fehler machen. Vielleicht wäre ich dann schlauer.
    Auf der Fahrt nach Hause spürte ich meine Vorfreude auf den morgigen Abend und wurde immer erregter. Hätte ich eine Beziehung mit ihm oder wenigstens eine Spielbeziehung oder Affäre, dann hätte ich ihn angerufen und zu mir gebeten, um ihn zu spüren. Wir waren weit davon entfernt, aber ich stellte mir immer mehr vor, wie es wäre, würde er mich anfassen. Ich dachte an das Buch, das ich darüber gelesen hatte, das mich schon kickte, als ich es las. Ich

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