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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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wunderbar behandelten Körper präsentieren.
    Die Korsagenmodenschau war nun genau vorzubereiten. Es dauerte eine geschlagene Stunde, all das zusammen zu suchen was ich ihm zeigen wollte.
    Ich überlegte mir noch, welche Aufmachung ich zu welchem Stück des Liedes zeigen wollte, verwarf es aber wieder, eine präzise Abfolge zu proben. Das war des ganzen doch ein wenig zu viel.
    Die Suppe war schnell vorbereitet. Ich musste sie am Abend nur warm machen. Ich deckte den Tisch in Pastellfarben, machte mich zurecht, trug ein enges schwarzes Kleid mit hohen schwarzen Pumps in bordeaux und schwarz und fieberte Henry entgegen.
    Er kam pünktlich und gab mir diesen lang ersehnten besitzergreifenden Kuss. Henry hatte einen eisgekühlten Crémant mitgebracht, den wir gleich öffneten. Meine Wohnung hatte ich parfümiert und in Weihrauch gehüllt. Überall hatte ich Kerzen angezündet, um eine schöne verführerische Atmosphäre zu schaffen.
    Wir stießen an und ich merkte schnell die Wirkung des Alkohols. Ich hatte außer dem Bissen beim Chinesen nichts gegessen.
    Ich hatte mich für Barmusik entschieden, die uns umschmeichelte. Nachher würde es noch sakral werden. Das Testament von E Nomine hatte ich nicht gefunden.
    »Du hast dir ja richtig viel Mühe gegeben«, lobte Henry, nachdem er die Suppe genossen hatte und ich begann den Hauptgang vorzubereiten.
    »Hat sie dir geschmeckt?«
    »Sehr ungewöhnlich, eine süße Suppe zu essen, aber sie hatte einen sehr interessanten Geschmack.«
    Auch das Filet vom Hirsch schmeckte ihm gut. Er kannte es nicht, war aber von der Zartheit des Geschmacks beeindruckt.
    »Aufmerksam, dass du einen Primitivo besorgt hast. Wo hast du den her?«
    »Von der Weinhandlung Richter. Ich weiß jetzt fast alles über diese Rebe, zum Beispiel dass sie ursprünglich aus Croatien kommt.«
    »Ja, das stimmt. Man hat ihn wohl das erste Mal in Croatien angebaut. Aber viel wichtiger ist, dass er dir auch gut schmeckt. Wenn du willst, können wir ja mal zu einem Weinabend gehen. Da gibt es bald wieder einen. Da können wir verschiedene Weine probieren und es gibt dazu noch etwas Feines zu essen. Ich glaube, bald gibt es so einen Abend. Ich schaue mal und sage dir noch Bescheid.«
    Das Eis war mir auch gut gelungen. Ich hatte zu dem Zimt in das Eis auch noch ein wenig Honig gegeben und hatte die Pflaumenmarmelade erwärmt und mit einem Schuss Pflaumenlikör verfeinert.
    Dann sollte der Höhepunkt des Abends kommen.
    »Henry, hast du jetzt Lust auf die Modenschau?«, fragte ich ihn.
    »Ich warte schon sehnsüchtig darauf.«
    »Lass dich überraschen.«
    Henry stand auf und setzte sich auf das Sofa.
    Ich dunkelte den Raum noch ein wenig ab und startete die Musik Das Beste aus E Nomine . Sakral begann es wie eine Götterdämmerung: Die tiefe Stimme begann ihren Sprechgesang:
    Als die Völker des Abendlandes sesshaft wurden und ihre Reiche gründeten, verblasste allmählich der Glanz der alten Götter. Fortan regierte nur noch ein Gott. Der Allmächtige. Der Herr der Christen. Doch während dieser eine Glaube unaufhaltsam die Herzen der Völker eroberte, brannte der Teufel sein Mal in das Fleisch der Ungläubigen. Dies ist die Geschichte der Menschheit. Gottes Betrag und des Teufels Werk.
    Und der Chor begann seinen Gesang.
    Der Bass dröhnte aus den Lautsprechern: e nomine Filius et Patris et spiritus sancti
    Nach einiger Zeit kam ich mit meinem ersten Outfit. In einem schwarzen, gerafften langen Rock, silbernen Schuhen und einer silbernen Korsage mit schwarzer Spitze, langen, schwarzen Spitzenhandschuhen. Auch hatte ich einen Spitzenregenschirm. Ich lief auf ihn zu, drehte mich, blieb stehen, drehte mich wieder und tanzte zur Musik.
    Vater unser, denn dein ist dein Reich und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen.
    Dann zurück in das Schlafzimmer, wo ich mich wieder schnell entkleidete und das nächste Ensemble anzog. Einen schwarzen Rock aus glänzendem Stoff, an den Seiten gerafft, hinten lang und vorne kurz, eine Korsage aus rosa und schwarzen Streifen, hohe schwarz-weiß gestreifte Halterlose und schwarze hohe spitze Schuhe mit Riemen, dazu böhmischen schwarzen Glasschmuck mit passenden Ohrringen.
    Mitternacht Hahahahaaaa Wenn die Gondeln Trauer tragen. Und es hallt der toten Klagen. Tief im Nacken das Grauen sitzt.
    Wieder das gleiche Spiel. Ich kam rein, lief zum Takt der Musik, bewegte mich dazu.
    »Wow, Charlotte, du haust mich um.« Das hatte ich beabsichtigt. Ich sah in seinen Augen sein

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