Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht
immer dann, wenn ich kurz davor war, wenn ich anfing, stärker zu stöhnen, hörte er auf und verharrte in mir. Ich spürte seine Zunge an meinem Gesicht. Er leckte meine Wange und ging dann zu den immer noch schmerzenden Wachsstellen und umkreiste auch diese. Und wieder bewegte er seinen Finger in mir. Und dann, als ich dachte, dass er wieder verharren würde, wurden seine Bewegungen noch stärker und intensiver, so intensiv, dass ich meine Lust herausschrie.
»Henry, ja, ja, ist das gut, du machst mich wahnsinnig.«
Dann ließ er mich verharren, hatte immer noch seinen Finger in mir. Ich blieb sitzen. Mein Herzschlag raste und ich genoss das Danach. Er nahm seinen Finger aus mir heraus und gab ihn mir: »Leck ab, leck deine Geilheit ab.«
Es schmeckte gut. Es war nass. Und ich war glücklich.
Die Woche über hatte er viel zu tun. Er war geschäftlich viel unterwegs. Ich arbeitete viel und war abends meist im Artcave . Die Frauenmänner vom Stammtisch rundeten den Donnerstagabend das Ganze ab. Wir hatten einen schönen »Mädchenabend«, an dem Manoun, Alina, Pia und ich die einzigen Biofrauen waren.
Henry schickte eine SMS und ich schrieb ihm zurück, ich sei im Artcave und wir seien Frauengespräche vertieft.
»Charlotte, es gibt einen Mann in deinem Leben?«, wollte Marina wissen.
»Ja, wir sind in der Kennenlernphase.«
»Ach, und? Erzähl! Wie ist er?«
»Das weiß ich noch nicht, aber ich glaube, es erwischt mich gerade. Er ist halt mein Beuteschema.«
»Und läuft da schon was?«, fragte Pia.
»Na ja, es fängt gerade an.«
»Ach, sag jetzt bloß nichts über Sex, Frau Obermutter. Da sage ich sehr schön, sehr vielfältig«, spöttelte Pia.
»Ja,ja.«
»Na und was für Erotik hast du denn? Haus und Hoferotik? Fetischerotik?«, fragte Pia weiter.
»Ach, kannst du zu allem etwas sagen?«, fragte Alina Pia.
»Na klar.«
»Und was fällt dir da so ein?«, wollte ich von Pia wissen.
»Ja Kruzifix, Eiche rustikal, Doppelbett. Bitte noch den Priester vor dem Bett. Der guckt dann, ob die Ehe denn auch vollzogen wurde, vorher natürlich nicht. Daunenbettwäsche, so Marke fünf Kilo. Wir reden ja hier von Ehepaaren. Und dann natürlich nur an den fruchtbaren Tagen, sonst darf man das ja nicht. Und hoch die Decken, schön züchtig sonst bekleidet, denn man darf ja nichts sehen. Das ist doch nett, oder?«
»Und auch schön das Licht aus«, warf Anne ein.
»Ja, so wie es die normale Hausfrau tut, wenn sie es tut..«
»Und was macht dann die normale Hausfrau, wenn der Ehemann sagt: Schätzchen wir lassen heute mal das Licht an?«, Marina sah Pia an.
»Migräne!«
»Oder sie denkt, er war bei einer anderen.«
»Und wenn sie denkt, er war bei einer anderen, dann würde ich zu ihm sagen: so mein Schatz und ich werde mir jetzt ein Leckerchen holen und du wirst zugucken und erst dann sind wir quitt. Und erst dann reden wir weiter«, spann Pia fort. »Kommt ja ganz darauf an, wie die Hausfrau drauf ist, ob sie sich traut. Und wenn nicht, dann hat sie ein Problem.«
Ich schaute zu Alina und stellte zum wiederholten Mal fest, dass sie gerade einen wunderschönen Gesichtsausdruck bekam. »Alina sieht wieder wundervoll aus und strahlt. Sie ist wirklich die Königin der Nacht. Es ist auch immer wieder fast die gleiche Uhrzeit, zu der ich ihr das sage.«
»Ja«, freute sich Alina. »Das sagt du immer dann.«
»Ob das am Alkoholpegel liegt?«, fragte Pia
»Nein, ich trinke draußen fast nie Alkohol.«
»Ich meinte auch sie.«
»Sie trinkt auch keinen Alkohol.« Sagte ich lachend und alle lachten mit.
»Und das immer um die gleiche Zeit?«
»Ja, irgendwann fängt es an und dann wird sie so besonders.«
»So strahlend?«
»Ja, so strahlend.«
»Tja, das sind die guten Zeiten der Frau.«
»Es gibt die guten Zeiten und die schlechten Zeiten«, erklärte Pia.
»Und wann sind die guten Zeiten?«, wollte ich wissen.
»Wenn sie verwöhnt wird.«, sagte Anne, worauf Pia erwiderte: »Kann auch lästig werden.«
»Jetzt bekommst du wieder eine Gänsehaut. Es schüttelt dich doch schon wieder vor lauter Bindungsangst? Nicht wahr Pia?«
»Habe ich euch eigentlich schon gesagt, wie sehr ich dieses Weib liebe?«, antwortete ihr Pia.
Darauf wurde sie gezwickt und gepickst. Alle lachten und auch Pia fiel in unser Lachen ein: »Hörst du denn jetzt aber auf!«
Und ich: »Manoun, zu denen setze ich mich öfter, ist das schön.« Und bemerkte dunkle Flecken an meinem oberen Unterarm, dort wo ich auf der
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