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Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht

Titel: Artcave - In den Fesseln der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ricarda Jo Eidmann
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wollte nicht. Wahrscheinlich ist er mal froh, sich ein bisschen ausspannen zu können.«
    »Na, es wird sicher auch ohne ihn, wie immer ganz nett«, meinte Alina.
    »Bestimmt. Ich habe ja dich dabei. Wolker und die anderen sind heute Abend auch alle da. Das wird bestimmt ganz nett.«
    »Ist ja schön, wenn wir was zusammen machen.«
    »Ja, meine Busenfreundin.«
    »Ja 4711. Immer dabei.«, lachte sie.
    Obwohl sie das so oft zu mir sagte, sollte niemand anderes wissen, dass sie diesen Witz machte. Ich fand es entzückend.
    Als wir im Artcave ankamen, war eine ausgelassene Stimmung. Manoun hatte Brötchen belegen lassen und auf Kosten des Hauses einen Welcome Drink vorbereitet. Eine ganz wunderbare Bowle, so als Abschluss des Sommers, wo es leider bald keine Früchte mehr aus deutschen Landen geben würde.
    Ich trank genüsslich diesen wunderbar angesetzten Drink und wir waren schnell in ausgelassener Stimmung. Hatten alle miteinander vergnügliche Konversation, machten Bilder und irgendwann fingen wir an zu tanzen. Auch Manoun tanzte an diesem Abend, auch sie hatte sich von dem Überschwung mitreißen lassen.

    Henry verbrachte diesen Abend mit seiner Tochter. Er hatte mit ihr einen Ausflug zum Kanufahren auf der Lahn gemacht und gab mir zwischendurch immer wieder einen Lagebericht und war an mir dran. Er schien Sehnsucht nach mir zu haben. Samstagnacht rief er bei mir an, als die Kleine im Bett war.
    »Hör mal, meine Tochter wird morgen Mittag von ihrer Mutter abgeholt und ich dachte mir, wir könnten einen Ausflug in den Rheingau machen. Ich würde gerne ein paar Flaschen Riesling kaufen, außerdem ist gerade Weinlese, wir könnten ein wenig spazieren gehen.«
    »Fein, das ist eine schöne Idee. Ich hatte meinen letzen Geburtstag dort gefeiert und war seitdem nicht mehr dagewesen.«
    »Also ist es dir recht, wenn ich dich um halb drei abhole?«
    »Ja gerne. Ich freue mich.«
    »Ich mich auch!«
    Sein Gespräch hatte mich erreicht, als ich gerade am Eingang war, um ein wenig Luft zu schnappen. Im Artcave hatte, sonst sehr schlechten Empfang mit meinem Handy. Glückselig ging ich wieder zurück. Damit hatte ich nicht gerechnet. Ich dachte, er sei das ganze Wochenende mit seiner Tochter verplant. Gut, dass ich mir noch nichts vorgenommen hatte. Ich hätte aber auch alles andere abgesagt. Viel lieber hätte ich, was auch immer ich vorgehabt hätte, meine Zeit mit ihm verbracht. Und nun freute ich mich auf morgen.
    »Na, du strahlst ja so?«, fragte mich Alina.
    »Ja, ich habe mit Henry telefoniert. Er will morgen mit mir in den Rheingau.«
    »Wollten wir morgen nicht auch Yoga machen?«
    »Wir fahren ja erst um halb drei. Wir können uns um zwölf treffen. Dann machen wir Yoga, machen eine halbe Stunde Pause und dann koche ich uns was. Okay?«
    »Klar, so machen wir es.«

    »Puh! Das ist aber anstrengend für mich«, erklärte Alina, als sie ihre Beine nach hinten über den Kopf bringen musste.
    »Ich habe ja auch schon fleißig trainiert«, meinte ich und ich liebte diese Übung. Ich fühlte meinen ganzen Körper und mir machte es Freude. Viel zu lange hatte ich nichts getan, aber die letzten Wochen hatte ich mich gut in die Yogaübungen eingefunden.
    Dann die nächste Übung. Die Arme angewinkelt auf dem Boden abstützen und dann die angewinkelten Beine mit den Knien auf die Arme bringen.
    »Das sind doch keine Anfängerübungen, die du da machst«, gab Alina auf.
    Ich machte noch ein paar Übungen, dann hörten wir auf und gönnten uns erst einmal einen Kaffee und eine Zigarette.
    »Und was willst du essen?«
    »Mir eigentlich egal«, überließ sie mir die Entscheidung.
    »Dann mache ich uns ein paar Nudeln.« Die hatte ich immer zu hause in allen Variationen. Ich kaufte sie immer bei einem italienischen Lebensmittelgroßhändler im Ostend. Ich setzte den Topf auf und bereitete die Soße vor. Dafür nahm ich Tomaten aus der Dose und gab Quittenmus dazu.
    »Das ist aber lecker«, bestätigte mir Alina.
    »Es ist schnell zubereitet, wenn man Quittenmus hat. Aber meine Mutter macht mir Quittenmus jetzt immer, nachdem sie es probiert hat. Das ist einfach eine Heidenarbeit.«, erklärte ich ihr. »Ich kann dir gerne mal ein Glas mitgeben.«
    »Du hast auch immer tolle Ideen.«
    »Dir kann ich ja auch nicht alles kochen. Zu viele Sachen, die ich wirklich mag, brauchen Knoblauch, damit sie schmecken.«
    »Ja, wenn ich den schon rieche. Und gestern hat der Wolker wieder so nach Knoblauch gestunken. Mir war ganz schlecht,

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