Artefakt
Hindernisse aus dem Weg zu räumen.«
»Sie möchten Exekutor werden?«
»Vielleicht muss ich Entscheidungen treffen, die einen solchen Status verlangen.«
Duxbery und Cuaresma wechselten erneut einen Blick wie zuvor, während des Wartens in der Station der Exklusiven.
»Dazu ist es zu früh, Rahil«, sagte der greise Kurator. »Bringen Sie Thresa als Missionar zum Artefakt auf Heraklon. Unsere Niederlassungen auf dem Planeten werden Sie unterstützen.«
Rahil stand auf. Ein neuer Einsatz wartete auf ihn. Die Pflicht rief, und die Pflicht war wichtig. Sie gab ihm Halt. »Ich nehme an, das ist alles.«
»Noch nicht ganz.« Duxbery blieb sitzen und blickte zu Rahil hoch. »Auf Heraklon sind Mittelsmänner der Gefallenen Welten tätig, und wir glauben, dass sie einer geheimen Organisation angehören, deren Ziel es ist, das Artefakt in Besitz zu nehmen.«
»Wie denn?«, entfuhr es Rahil, und er lachte humorlos. »Nicht einmal wir wissen, wie man das anstellt, und wir sind die Ägide.«
»Ich schaffe es«, warf Thresa mit quietschender Stimme ein. »Ich bin so gut vorbereitet, wie es möglich ist, Missionar Tennerit. Ich kenne mich mit Schmieden aus, insbesondere mit polychromen, und ich weiß, worauf es bei der Programmierung ankommt. Wenn ich es schaffe, ins Innere des Artefakts zu gelangen, kann ich es unter Kontrolle bringen.«
»An der Organisation auf Heraklon ist das Dutzend beteiligt, Missionar«, betonte der kleine Cuaresma.
Und so holt mich die Vergangenheit ein, dachte Rahil.
»Wir verlassen uns auf Sie, Rahil«, sagte Duxbery. Er stand auf und streckte die Hand aus. »Ich wünsche Ihnen viel Glück.«
Rahil drehte sich um, ging wortlos an der Kzosek-Frau vorbei und verließ den Instrumentenraum.
Als er sein Quartier betrat, erwartete ihn dort jemand.
»Bitte entschuldigen Sie«, sagte der Gesserat, der in der Station der Exklusiven auf der anderen Seite des ovalen Tisches gesessen hatte. »Ich weiß, dass ihr Menschen Wert auf etwas legt, das ihr › Privatsphäre ‹ nennt, und in die bin ich gerade eingedrungen. Es tut mir leid.«
Was machen Sie hier?, wollte Rahil fragen. Wie kommen Sie hierher? Aber es waren dumme Fragen, und deshalb schwieg er.
»Es mögen dumme Fragen sein, aber sie haben durchaus ihre Berechtigung, Rahil Tennerit«, sagte der Gesserat. Er saß in einem Formspeicher-Sessel, zurückgelehnt, die pelzigen Beine übereinandergeschlagen. Eine Art Uniformrock bedeckte ihn bis zu den Knien, und darin bewegten sich bunte Fäden wie dünne Schlangen. »Was ich hier mache? Ich habe auf Sie gewartet, weil ich einige Worte an Sie richten möchte. Und wie ich hierhergekommen bin? Nun, wir haben Mittel und Wege.«
Rahil blieb stehen. Konnte der Gesserat seine Gedanken lesen?
»Ich errate sie, Rahil Tennerit. Die Reaktionsmuster der Menschen und die damit in Zusammenhang stehenden mentalen Vorgänge sind sehr einfach.«
Er hat einen langen, komplizierten Namen, und ich habe es nicht für nötig gehalten, ihn mir zu merken. »Ich bedauere, aber …«
»Mein Name lautet Jar Enhelian Gavira Enei Cropcor’al’ Tentero az Halgewi, aber Sie können mich Zacharias nennen. Das ist einfacher für Sie.«
»Zacharias?«
Der Gesserat gab ein Geräusch von sich, das nach einem Seufzen klang. »Ich werde diese Worte noch einmal an Sie richten, und Sie werden ebenso reagieren wie jetzt. Es ist erstaunlich. Gewisse Dinge scheinen im Gefüge dieses Universums festgeschrieben zu sein.«
»Was?«
»Schon gut.« Der Gesserat stand mit einer überraschend geschmeidigen Bewegung auf, und hinter ihm sank der Formspeicher-Sessel in den Boden. »Wie Sie wissen, ist uns nach der vor sechshundert Jahren getroffenen Grundsatzvereinbarung ein direktes Eingreifen nicht möglich. Und selbst wenn es diese Vereinbarung nicht gäbe: Die Hohen Mächte haben einen Beschluss gefasst, auf Drängen der Krion, wie ich hinzufügen möchte.« Diesen Worten folgte ein Geräusch, in dem Rahil fast so etwas wie Geringschätzung zu hören glaubte. »Aber dieser Beschluss hindert mich nicht daran, Ihnen einen Rat zu geben.«
»Sie wissen, was geschieht«, sagte Rahil, dessen Gedanken sich beschleunigten, auch ohne Stimulation durch die Femtomaschinen.
»Natürlich weiß ich das.«
»Können Sie …«
»Nein, ich kann Ihnen nicht die Hintergründe erklären.« Der Gesserat trat zwei Schritte näher, und sein Blick hielt Rahil fest. »Aber ich kann Ihnen dies sagen: Der Schein trügt, Missionar. Auf Heraklon geschieht
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