Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
hielt.
    »Schlaf gut, Menschenmädchen«, sagte eine Stimme aus dem Nichts, und im gleichen Moment kam ein knisternder blauer Energiestrahl aus der Mündung hervorgeschossen.
    Juliet kannte sich gut genug mit den Waffen der Unterirdischen aus, um zu wissen, dass ein blauer Strahl nicht lebensgefährlich war; sie würde vermutlich eine Brandwunde davontragen und mit üblen Schmerzen aufwachen. Tut mir leid, Jungs , dachte sie. Ich hab’s vermasselt .
    Dann traf die Ladung aus Pips Waffe sie in die Brust, versengte ihre Jacke und stieß sie rücklings vom Turm.
    Oro, der Berserker, verspürte einen Anflug von Zweifel. Vielleicht ist diese Ahnung von Freiheit nichts weiter als eine Wunschvorstellung, dachte er.
    Nein. Das hier war keine Einbildung. Der Schlüssel nahte. Er konnte die Woge der Macht spüren, die sich ihrem Grab näherte.
    Wappnet euch, übermittelte er seinen Kriegern. Wenn das Tor offen ist, nehmt jede Gestalt an, die sich euch bietet. Alles, was lebt oder gelebt hat, kann uns gehören.
    Oro spürte, wie die Erde unter dem Gebrüll seiner Krieger erbebte.
    Aber vielleicht war das auch nur eine Wunschvorstellung.

Kapitel 6

    Shuttlehafen Tara, Irland
    A ls Captain Holly Short an der ihr zugewiesenen Shuttleplattform anzudocken versuchte, stellte sich heraus, dass die Andockmagneten nicht funktionierten, und so musste sie improvisieren und stattdessen im Zuleitungstunnel landen. Ungefähr dies war der Wortlaut, den der Hafeninspektor von Tara später in seinem Bericht verwenden sollte, als er aus der Reha zurück war, doch das war die Untertreibung des Jahrhunderts.
    Die ganze Reise über hatten die Instrumente Holly versichert, dass alles in bester Ordnung sei, doch in dem Moment, als sie den Silver Cupid wendete, um mit dem Heck an die Magneten anzudocken, hatte Taras Flugkontrollcomputer ein Geräusch gemacht wie rohes Fleisch, das gegen eine Wand klatscht, und seinen Geist aufgegeben, so dass Holly nichts anderes übrigblieb, als rückwärts in den Zuleitungstunnel zu manövrieren und zu hoffen, dass sich dort niemand aufhielt.
    Metall knirschte, Plexiglas zerbarst, Glasfaserkabel dehnten sich wie warmes Toffee und rissen. Das verstärkte Heck des Silver Cupid hielt einiges aus, aber die Kühlerfigur flog davon wie ihr Namenspatron und wurde drei Monate später im Innern eines Getränkespenders gefunden, so verrostet von den Soft Drinks, dass sie kaum noch zu erkennen war.
    Als Funken und Splitter herabregneten und die Windschutzscheibe verunzierten, trat Holly auf die Bremse. Der Pilotensitz mit den Gelstabilisatoren hatte den größten Teil der Aufprallwucht abgefangen, aber Artemis und Butler waren umhergeworfen worden wie Kugeln in einer Rassel.
    »Alles in Ordnung da hinten?«, rief Holly über die Schulter, und das zweistimmige Stöhnen, das aus dem Heck drang, bestätigte ihr, dass ihre Passagiere zumindest überlebt hatten, wenn auch vielleicht nicht ganz unbeschadet.
    Artemis kroch unter Butlers schützender Umarmung hervor und überprüfte die Anzeigen auf dem Armaturenbrett des Shuttles. Aus einer Platzwunde an seiner Augenbraue rann Blut, doch er schien es nicht zu bemerken.
    »Du musst einen Weg nach draußen finden, Holly.«
    Holly hätte fast gekichert. Den Cupid hier rauszumanövrieren würde bedeuten, wissentlich und willentlich eine komplette ZUP-Konstruktion zu zerstören. Damit würde sie nicht nur gegen die Vorschriften verstoßen, sie würde sie zerfetzen, mit Trolldung vermischen, Briketts daraus backen und diese dann in einem Lagerfeuer verheizen.
    »Dungbriketts«, murmelte sie, was reichlich verrückt klang, wenn man ihren Gedankengang nicht kannte.
    »Mag sein, dass du Dungbriketts aus den Vorschriften machst«, sagte Artemis, der offenbar Gedanken lesen konnte, »aber wir müssen Opal stoppen, sonst sind wir alle in Gefahr.«
    Holly zögerte.
    Artemis ließ nicht locker. »Holly. Das hier sind außergewöhnliche Umstände «, drängte er. »Erinnerst du dich an Butlers Ausdruck? Abschusszone . Da befinden sich meine Brüder in diesem Moment. In der Abschusszone. Und du weißt, wie viel Juliet opfern würde, um die beiden zu retten.«
    Butler beugte sich vor, ergriff eine in die Decke eingelassene Halteschlaufe, um sich festzuhalten, und riss sie dabei aus der Verankerung. »Denken Sie taktisch«, sagte er und wählte damit instinktiv den richtigen Ansatz, um den Widerstand der ZUP-Elfe zu brechen. »Wir müssen von der Annahme ausgehen, dass wir die einzige

Weitere Kostenlose Bücher