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Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition)

Titel: Artemis Fowl. Das magische Tor (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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funktionsfähige Einheit sind, die Opal daran hindern kann, die Weltherrschaft an sich zu reißen, wie abstrus der Plan auch sein mag, den ihr wahnsinniges Hirn sich ausgedacht hat. Und vergessen Sie nicht: Sie war bereit, sich selbst dafür zu opfern. Sie hat es sogar geplant . Wir müssen los, Soldat, und zwar sofort !«
    Butler hatte recht, und Holly wusste es.
    »Also gut«, sagte sie und gab das Ziel in den Navigator des Cupid ein. »Ihr habt es so gewollt.«
    In dem Moment kam ein Feenmann in einer Neonweste auf sie zugeflogen, und zwar so hastig, dass er mit den Flügeln die Wände des Zuleitungstunnels streifte. Der Feenmann musste ein ziemlich dringendes Anliegen haben, dass er so ein Risiko einging, denn die Flügelspitzen der Feen bestehen aus überaus empfindlichen Bioschallsensoren, die Jahrzehnte brauchen, um zu heilen.
    Holly stöhnte. »Das ist Nander Thall. Mister Hyperkorrekt.«
    Nander Thall litt unter der Wahnvorstellung, die beiden Menschenwesen könnten auf ihrem Weg zu den Unterirdischen Haven City verseuchen oder auf dem Rückweg etwas mitgehen lassen, daher bestand er bei jedem Stopp des Cupid auf einer kompletten Durchsuchung.
    »Starten Sie einfach«, drängte Butler. »Wir haben keine Zeit für Thalls Vorschriften.«
    Schon brüllte Nander Thall durch sein Megaphon: »Schalten Sie sofort den Motor aus, Captain Short. Was in Fronds Namen bilden Sie sich ein? Ich wusste, Sie sind unberechenbar, Short. Unberechenbar und unzurechnungsfähig.«
    »Los jetzt«, sagte Artemis. »Wir müssen uns beeilen.«
    Thall schwebte einen Meter vor der Windschutzscheibe. »Ein Blick genügt, Short, und ich sehe Chaos. Aber wir befinden uns im Abschottungszustand. Der Sichtschild ist ausgefallen, verstehen Sie mich? Da oben braucht nur irgendein Menschenwesen zur Schaufel zu greifen, und der ganze Shuttlehafen liegt frei. Wir brauchen alle Kräfte zur Verteidigung, Short. Machen Sie den Motor aus. Das ist ein Befehl.«
    Nander Thalls Augen sahen aus, als wollten sie gleich aus den Höhlen springen, und seine Flügel flatterten ungleichmäßig. Der Feenmann stand kurz vor dem Nervenzusammenbruch.
    »Meinst du, wenn wir ihn um Erlaubnis bitten, lässt er uns durch?«, fragte Artemis.
    Das bezweifelte Holly. Hinter Thall erstreckte sich der Zuleitungstunnel, und in den notbeleuchteten Wartebereichen drängten sich ängstlich Passagiere. Die Lage war auch so angespannt genug, ohne dass sie für zusätzliche Panik sorgte.
    Da piepte der Navigator und zeigte den optimalen Fluchtweg auf dem Bildschirm an, und das Piepen gab Holly den letzten Stups.
    »Tut mir leid«, sagte sie durch die Scheibe zu Nander Thall. »Ich muss los.«
    Thalls Flügel flatterten noch schneller. »Kommen Sie mir nicht mit Tut mir leid ! Und Sie müssen nirgendwohin.«
    Doch es tat Holly wirklich leid, und sie musste wirklich los. Also gab sie Gas. Sie steuerte den Cupid geradewegs nach oben zum Gepäckband, das unter der Decke entlanglief. Normalerweise schwammen dort die Koffer auf einem plasmagesteuerten Plexiglaskanal, so dass die Adressetiketten von unten erkennbar waren. Doch jetzt stagnierte das Plasma, und die Koffer trieben ziellos umher wie verlassene Boote.
    Mit äußerstem Fingerspitzengefühl bewegte Holly den Cupid in den Kanal, der laut Auskunft des Bordcomputers breit genug war, um das Shuttle aufzunehmen. Das war er in der Tat, allerdings blieben rechts und links neben den Reifen gerade mal zwei Zentimeter Platz.
    Erstaunlicherweise ließ Nander Thall sich nicht abwimmeln. Er schwirrte hinter ihnen her, das mühsam drapierte Resthaar aus der Stirn gefegt, und brüllte in sein kleines Megaphon.
    Holly hob demonstrativ die Schultern, tat so, als könnte sie ihn nicht hören, und gab Gas.
    Der Feenmann blieb fluchend zurück, während Holly dem Gepäcktunnel folgte, der sich in sanften Kurven zur Ankunftshalle hinaufwand. Das Licht der Scheinwerfer fiel auf Plexiglaswände, hinter denen sich kilometerlange tote Elektrik befand. Hier und da waren verschwommene Schatten zu erkennen, die an den Stromkästen standen und rauchende Kondensatoren und Sicherungen herausrissen.
    »Zwerge«, sagte Holly. »Das sind die besten Elektriker. Sie brauchen kein Licht, und je enger der Platz, desto wohler fühlen sie sich. Außerdem essen sie die kaputten Teile.«
    »Soll das ein Witz sein?«, fragte Butler.
    »Absolut nicht. Mulch behauptet, Kupfer wäre prima zum Entschlacken.«
    Artemis beteiligte sich nicht an dem Gespräch. Zum einen weil

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