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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Stimme, »dein Wille ist mir Untertan.«
    Artemis lächelte im Schutz seiner verspiegelten Sonnenbrille. »Das bezweifle ich«, sagte er und nickte Butler kurz zu.
    Holly spürte, wie der Pfeil das verstärkte Material ihres Overalls durchdrang und seine Ladung Curare und Succinylcholinchlorid in ihre Schulter pflanzte. Augenblicklich löste sich die Welt um sie herum in einen Haufen bunter Seifenblasen auf, und so sehr Holly sich auch bemühte, konnte sie nicht mehr als einen einzigen Gedanken festhalten. Und dieser Gedanke war: Woher wussten sie es? Er wirbelte wieder und wieder in ihrem Kopf herum, während sie ohnmächtig wurde. Woher wussten sie es? Woher wussten sie es? Woher wussten...
     
    * * *
     
    Artemis sah den Schmerz in den Augen der Kreatur, als der Injektionspfeil in ihren Körper eindrang. Und einen Moment verspürte er Bedenken. Eine Frau. Damit hatte er nicht gerechnet. Eine Frau, wie Juliet oder seine Mutter. Doch der Augenblick ging vorüber, und er war wieder er selbst.
    »Sauberer Schuss«, sagte er und beugte sich hinunter, um ihre Gefangene genauer zu betrachten. Eindeutig ein Mädchen. Und hübsch noch dazu. Auf eine spitze Weise.
    »Sir?«
    »Hmm?«
    Butler deutete auf den Helm der Kreatur, der halb unter einem Laubhaufen verdeckt war. Von ihm ging ein leiser Summton aus.
    Artemis hob das Ding an seinem Riemen hoch und suchte nach der Quelle des Geräuschs.
    »Ah, da haben wir's ja.« Vorsichtig löste er die eingebaute Videokamera aus ihrer Halterung, sorgsam darauf bedacht, die Linse von sich weg zu halten. »Elfentechnologie - höchst beeindruckend«, murmelte er und zog die Batterie aus dem Gerät. Mit einem leisen Wimmern schaltete sich die Kamera ab. »Nuklearbetrieben, wenn ich mich nicht irre. Wir dürfen unsere Gegner nicht unterschätzen.«
    Butler nickte und packte ihre Gefangene in einen großen Seesack. Noch etwas, das über zwei Felder, durch einen Sumpf und über einen Zauntritt geschleppt werden musste.

Kapitel 5
     
    Verschollen
     
     
    Commander Root nuckelte an einer besonders widerlichen Pilzzigarre. Mehrere Männer von der Bergungseinheit waren in dem Shuttle fast ohnmächtig geworden. Dagegen war sogar der Gestank des gefesselten Trolls vergleichsweise harmlos. Doch selbstverständlich sagte niemand etwas, denn ihr Boss war empfindlicher als ein entzündeter Pickel am Po.
    Foaly allerdings genoss es, sich mit seinem Vorgesetzten anzulegen. »Ihre stinkenden Glimmstängel bleiben draußen, Commander!«, wieherte er, sobald Root die Kommandozentrale betrat. »Computer mögen keinen Rauch!«
    Root funkelte ihn grimmig an; er war sicher, dass Foaly sich das nur ausgedacht hatte. Doch da der Commander mitten in einem Notfall keinen Computercrash riskieren wollte, ertränkte er seine Zigarre in der Kaffeetasse eines vorbeikommenden Schrats.
    »Also, Foaly, was ist das für ein so genannter Notfall? Und wehe, wenn es nicht wirklich wichtig ist!«
    Die Fantasie des Zentauren neigte dazu, schon bei Kleinigkeiten mit ihm durchzugehen; einmal hatte er Alarmstufe zwei ausgelöst, weil die angezapften Satellitenstationen der Menschenwesen ausgefallen waren.
    »Na, wenn Ihnen das hier nicht reicht...«, entgegnete Foaly spöttisch.
    Root spürte, wie sein Magengeschwür zu brennen begann. »Was ist los?«
    Foaly holte Irland auf den Eurosat. »Wir haben den Kontakt zu Captain Short verloren.«
    »Ich hab's doch geahnt«, stöhnte Root und vergrub das Gesicht in den Händen.
    »Den ganzen Weg über die Alpen hatten wir sie noch.«
    »Die Alpen? Sie hat den Landweg genommen?«
    Foaly nickte. »Gegen die Vorschriften, ich weiß. Aber das tun doch alle.«
    Widerwillig stimmte der Commander ihm zu. Wer konnte schon einem solchen Panorama widerstehen? Als junger Spund hatte er sich wegen genau desselben Vergehens einen Rüffel eingehandelt.
    »Okay, weiter. Wann haben wir sie verloren?«
    Foaly schaltete einen Videobildschirm ein. »Das ist der Film von Hollys Helmkamera. Hier sind wir über dem Disneyland von Paris...« Der Zentaur schaltete auf Schnelllauf. »Dann kommt die Nummer mit den Delfinen, und da ist die irische Küste. Bis hierhin alles klar. Sehen Sie, jetzt kommt ihr Ortungsgerät in Sicht. Captain Short sucht nach Quellen von Magie. Eiche 57 leuchtet rot auf, also macht sie sich auf den Weg dorthin.«
    »Warum nicht nach Tara?«
    Foaly schnaubte. »Tara? Jede Hippieelfe der nördlichen Hemisphäre tanzt bei Vollmond um den Lia Fáil. Da sind so viele Sichtschilde in

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