Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
ganzen Bildschirm ausfüllte.
    »Oh nein«, stöhnte Root.
    Was da auf dem Monitor in der Luft hing, war ein Injektionspfeil. Es gab nicht den geringsten Zweifel. Captain Holly Short war verschollen. Wahrscheinlich tot, zumindest aber die Gefangene einer feindlichen Macht.
    »Funktioniert das Ortungsgerät noch?«
    »Ja. Starkes Signal, sie bewegt sich mit etwa achtzig Stundenkilometern nordwärts.«
    Root schwieg einen Moment, während er sich eine Strategie zurechtlegte. »Gehen Sie auf volle Alarmbereitschaft und holen Sie mir die Bergungseinheit wieder aus den Betten. Machen Sie alles für einen Abschuss an die Oberfläche bereit. Ich will die ganze Taktikmannschaft und ein paar von den Technikern. Sie auch, Foaly. Kann sein, dass wir bei der Aktion einen Zeitstopp machen müssen.«
    »Verstanden, Commander. Wollen Sie die Aufklärung auch dabeihaben?«
    Root nickte. »Darauf können Sie wetten.«
    »Dann rufe ich Captain Vein. Er ist unsere Nummer eins.«
    »Kommt gar nicht in Frage«, widersprach Root. »Für den Job brauchen wir den Besten, den wir haben, und das bin ich. Ich reaktiviere mich.«
    Foaly war so verdutzt, dass ihm nicht einmal mehr ein flotter Spruch einfiel. »Sie... Sie...?«
    »Ja, Foaly. Schauen Sie nicht so überrascht. Ich habe mehr erfolgreiche Aufklärungseinsätze auf dem Buckel als irgendein anderer Officer in der Geschichte. Außerdem habe ich meine Grundausbildung in Irland gemacht, damals in den guten alten Zeiten, als wir noch Zylinder und Holzknüppel trugen.«
    »Ja, aber das ist fünfhundert Jahre her, und auch damals waren Sie nicht gerade ein junger Hüpfer, um es mal vorsichtig auszudrücken.«
    Root lächelte gefährlich. »Keine Sorge, Foaly. Ich bin noch bis an die Ohrenspitzen aufgeladen. Und als Ausgleich für mein Alter schnappe ich mir die stärkste Waffe. Jetzt sehen Sie zu, dass Sie eine Kapsel startklar kriegen. Ich will mit der nächsten Glutwelle nach oben.«
    Foaly befolgte seine Anweisungen ohne einen einzigen Kommentar. Wenn der Commander dieses Funkeln in den Augen hatte, machte man sich besser an die Arbeit und hielt die Klappe. Doch es gab noch einen weiteren Grund für Foalys schweigenden Gehorsam: Ihm war gerade aufgegangen, dass Holly möglicherweise ernsthaft in Schwierigkeiten war. Zentauren haben nicht viele Freunde, und Foaly hatte Angst, einen der wenigen, die er hatte, zu verlieren.
     
    * * *
     
    Artemis hatte durchaus mit einer gewissen technischen Überlegenheit gerechnet, aber nicht mit einem solchen Fundus von Elfentechnologie, wie er jetzt neben ihm auf dem Rücksitz des Jeeps ausgebreitet war.
    »Beeindruckend«, murmelte er. »Selbst wenn wir unsere Mission hier abbrechen würden, könnten wir mit den Patenten noch ein Vermögen machen.«
    Artemis fuhr mit einem Scanner über das Armband der bewusstlosen Elfe und speiste die Symbole in das Übersetzungsprogramm seines PowerBooks.
    »Das ist eine Art Ortungsgerät. Zweifelsohne haben sich Freunde dieser Alraune bereits an unsere Fersen geheftet.«
    Butler schluckte. »Jetzt schon?«
    »Es sieht so aus. Oder zumindest verfolgen sie die Anzeige des Ortungsgeräts -«
    Artemis brach plötzlich ab; ihm war eine zündende Idee gekommen. »Butler?«
    Der Diener spürte, wie sein Herzschlag sich beschleunigte. Diesen Tonfall kannte er: Es lag etwas in der Luft.
    »Ja, Artemis?«
    »Dieser japanische Walfänger, den die Hafenbehörden geschnappt haben - liegt der noch in den Docks?«
    Butler nickte. »Ja, ich glaube schon.«
    Artemis wickelte das Armband des Ortungsgeräts um seinen Zeigefinger. »Gut. Fahren Sie uns dorthin. Ich denke, es ist an der Zeit, unseren kleinen Freunden klarzumachen, mit wem sie es zu tun haben.«
     
    * * *
     
    Root setzte seine eigene Reaktivierung mit bemerkenswerter Geschwindigkeit durch - höchst ungewöhnlich für die Chefetage der ZUP. Normalerweise dauerte es Monate und bedurfte mehrerer sterbenslangweiliger Sitzungen, bis irgendeine Bewerbung für die Aufklärungseinheit genehmigt wurde. Aber zum Glück hatte Root ja einen ganz besonders guten Draht zum Commander.
    Es tat gut, mal wieder eine Einsatzuniform zu tragen, und Root schaffte es sogar sich einzureden, dass der Overall am Bauch nicht enger saß als früher; die Wölbung kam nur von dem ganzen Technikkram, den sie mittlerweile in die Dinger einbauten. Er selbst hielt nicht viel von diesem modischen Schnickschnack. Das Einzige, was den Commander interessierte, waren die Flügel auf seinem Rücken und der

Weitere Kostenlose Bücher