Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
Artemis hatte sie hinter einer Putte über dem Haupteingang anbringen lassen.
    Butler schaltete die Fernbedienung ein. »Wohin soll ich sie ausrichten?«
    »Versuchen Sie's mit dem Hauptweg. Ich habe so eine Ahnung, dass wir bald Besuch bekommen.«
    Vorsichtig bewegte der Diener mit seinen gewaltigen Fingern den Steuerstift, der nicht größer war als ein Zahnstocher. Auf dem Digitalbildschirm erschien ein Bild von der Zufahrt.
    »Nichts«, murmelte Butler. »Ruhig wie ein Grab.«
    Artemis wies auf die Schalttafel. »Halten Sie das Bild an.«
    Beinahe hätte Butler die Anordnung in Frage gestellt. Beinahe. Doch er hielt den Mund und drückte auf den Knopf. Auf dem Bildschirm erstarrten die Kirschbäume, und ihre Blüten schienen mitten in der Luft stehen zu bleiben. Vor allem jedoch tauchten auf dem Hauptweg plötzlich etwa ein Dutzend schwarz gekleideter Gestalten auf.
    »Verdammt!«, rief Butler aus. »Wo kommen die denn auf einmal her?«
    »Sie haben einen Sichtschutz«, erklärte Artemis. »Hochgeschwindigkeitsvibrationen. Zu schnell für das menschliche Auge.«
    »Aber nicht für die Kamera«, ergänzte Butler mit einem Nicken. Master Artemis - immer zwei Schritte voraus. »Wenn ich die nur mit mir herumtragen könnte.«
    »Schön wär's. Aber wir haben einen ganz brauchbaren Ersatz...«
    Vorsichtig nahm Artemis eine Art Kopfhörer von der Werkbank. Es waren die Überreste von Hollys Helm. Der Versuch, Butlers Kopf hineinzustopfen, war natürlich genauso aussichtslos wie der, eine Kartoffel in einen Fingerhut zu zwängen. Nur das Visier und die Bedienungsknöpfe waren noch intakt. Mithilfe der Riemen eines Schutzhelms hatte Artemis das Ganze so zusammengebastelt, dass es auf den Schädel des Dieners passte.
    »Das Ding ist mit verschiedenen Filtern ausgestattet, und mit ziemlicher Sicherheit ist auch ein Sichtschutzfilter dabei. Am besten probieren wir es einfach mal aus.«
    Artemis setzte Butler das Gebilde auf den Kopf. »Bei Ihrem Augenabstand bleiben natürlich ein paar blinde Flecken, aber das dürfte Sie nicht allzu sehr behindern. So, jetzt schalten Sie die Videokamera wieder ein.«
    Butler ließ die Kamera erneut laufen, während Artemis einen Filter nach dem anderen einrasten ließ.
    »Jetzt?«
    »Nein.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt ist alles rot. Ultraviolett. Aber keine Unterirdischen.«
    »Was ist mit dem?«
    »Nein. Polaroid, wenn ich mich nicht irre.«
    »Und der Letzte.«
    Butler lächelte wie ein Hai, der einen nackten Hintern erblickt hatte. »Volltreffer.«
    Butler sah die Welt, wie sie war, mitsamt dem Bergungskommando der ZUP, das sich auf der Zufahrt näherte.
    »Hmm«, sagte Artemis. »Vermutlich Stroboskoptechnik. Sehr hohe Frequenz.«
    »Sie meinen, wie in der Diskothek?«, fragte Butler.
    »Ja, nur ohne die Musik.« Artemis zuckte zusammen. Schon wieder ein Scherz. Wenn das so weiterging, würde er demnächst noch mit Clownsnase herumlaufen und unten in der Halle Rad schlagen.
    »Nun gut, Butler. Zeit für Sie, das zu tun, was Sie am besten können. Wie es scheint, haben wir Eindringlinge auf unserem Grundstück...«
    Butler erhob sich. Weitere Instruktionen waren nicht nötig. Er schnallte das Visier fest und ging mit entschlossenem Schritt zur Tür.
    »Oh, und Butler...«
    »Ja, Sir?«
    »Ich hätte sie lieber eingeschüchtert als tot, falls möglich.«
    Butler nickte. Falls möglich.
     
    * * *
     
    Die Männer von der ZUP-Elite-Bergungseinheit waren die besten und intelligentesten. Jeder kleine Elf träumte davon, eines Tages den tarnschwarzen Overall der Bergungskommandos anziehen zu dürfen. Sie waren die Elite, die Helden des Erdvolks, die jeder Gefahr mutig trotzten.
    Captain Trouble Kelp führte sein Team über die gewundene Zufahrt. Wie immer ging er an der Spitze, fest entschlossen, sich als Erster in den Kampf zu stürzen, falls sich - wie er voller Inbrunst hoffte - ein solcher entwickelte.
    »Kontrollmeldung«, flüsterte er in sein Helmmikrofon.
    »Eins meldet negativ.«
    »Nichts, Captain.«
    »Tote Hose, Trouble.«
    Captain Kelp zuckte zusammen. »Wir sind im Einsatz, Corporal. Halten Sie sich an die Vorschriften!«
    »Aber Mama hat gesagt -«
    »Es ist mir schnurz, was Mama gesagt hat, Corporal! Dienstrang ist Dienstrang! Für Sie bin ich Captain Kelp.«
    »Jawohl, Sir, Captain«, erwiderte der Corporal beleidigt. »Aber bilde dir bloß nicht ein, dass ich dir noch mal die Uniform bügele.«
    Trouble schaltete um auf den Kanal seines Bruders, so dass der Rest der Truppe

Weitere Kostenlose Bücher