Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
Vom Netzwerk:
schwafelten. Und das sogar, wenn es um Menschenwesen ging!
    Der Berg von einem Mann blieb stehen, genau in der Mitte der Einheit. Hätte er sie sehen können, es wäre die perfekte Angriffsposition gewesen. Ihre eigenen Waffen waren praktisch nutzlos, da sie einander damit vermutlich mehr Schaden zufügen würden als dem Menschenwesen in ihrer Mitte.
    Doch zum Glück war ja die gesamte Einheit unsichtbar, mit Ausnahme von Nummer Vier, der sicher im Schutz eines Rhododendronbuschs lag.
    »Elektrostöcke einschalten.«
    Nur für den Notfall. Vorsicht hatte noch nie geschadet.
    Und gerade als die ZUP-Officer die Waffen wechselten, als ihre Hände an den Schulterhalftern herumfingerten, sprach der Oberirdische sie an.
    »'n Abend, die Herren«, sagte er und schob seine Kapuze zurück.
    Komisch, dachte Trouble. Man könnte beinahe meinen, der Kerl... Dann sah er das zusammengebastelte Visier.
    »Deckung!«, schrie er. »Deckung!«
    Doch es war zu spät. Es blieb ihnen keine andere Wahl als sich dem Kampf zu stellen. Und das war eine verdammt miese Wahl.
     
    * * *
     
    Butler hätte sie von der Brüstung aus erledigen können, einen nach dem anderen mit dem Gewehr des Elfenbeinjägers. Doch das entsprach nicht dem Plan. Hier ging es darum, Eindruck zu machen, eine Botschaft zu übermitteln. Bei sämtlichen Militäreinheiten der Welt war es üblich, eine Ladung Kanonenfutter vorzuschicken, bevor man die Verhandlungen eröffnete. Es wurde förmlich erwartet, dass diese Vorhut auf Widerstand stieß, und Butler kam dieser Erwartung nur zu gerne nach.
    Er spähte durch die Briefklappe hinaus, und erblickte - welch glücklicher Zufall! - ein Paar Augen hinter einem Visier, die ihn direkt anstarrten. Die Gelegenheit war einfach zu schön, um sie ungenutzt verstreichen zu lassen.
    »Zeit fürs Bettchen«, sagte Butler und drückte die Tür mit kraftvollem Schulterstoß auf. Der Elf flog mehrere Meter durch die Luft und landete dann im Gebüsch. Juliet würde stocksauer sein; sie liebte ihren Rhododendron. Einen Elf hatte er, jetzt kam der Rest.
    Butler zog sich die spitze Kapuze seiner Feldjacke über den Kopf und trat nach draußen. Da waren sie, im Halbkreis aufgestellt wie ein Bataillon Action-Men-Figuren. Wären da nicht die höchst effizient aussehenden Waffen gewesen, hätte es ihn geradezu amüsiert.
    Den Zeigefinger unauffällig um den Abzugsbügel gelegt, schlenderte Butler ihnen entgegen. Der Dicke auf zwei Uhr war der Boss; das sah man daran, dass die anderen ständig zu ihm hinschielten.
    Der Anführer gab einen Befehl, und die Einheit wechselte zu den Nahkampfwaffen. Kluge Entscheidung, denn mit ihren Schusswaffen hätten sie sich nur gegenseitig niedergemäht. Zeit, in Aktion zu treten.
    »'n Abend, die Herren«, sagte Butler. Die verdutzten Gesichter waren einfach zu verlockend, um sich den Spruch zu verkneifen. Er legte sein Gewehr an und ballerte los.
    Captain Kelp war das erste Opfer. Ein titanverstärkter Pfeil durchbohrte seine Uniform am Hals. Der Captain sank träge zu Boden, als habe sich die Luft in Wasser verwandelt. Zwei weitere Elfen fielen um, bevor sie auch nur begriffen hatten, was los war.
    Es muss ziemlich erschütternd sein, dachte Butler gleichmütig, wenn man plötzlich einen Vorteil verliert, den man seit Jahrhunderten genossen hat.
    Mittlerweile hatte der Rest der Elite-Bergungseinheit die Elektrostöcke eingeschaltet und erhoben, doch sie machten den Fehler, auf einen Befehl zu warten, der nicht kommen würde. So hatte Butler Gelegenheit, sie ebenfalls schachmatt zu setzen. Obwohl er das auch so geschafft hätte.
    Dennoch zögerte der Diener einen winzigen Moment lang. Diese Wesen waren so klein, fast wie Kinder. Doch dann berührte Grub ihn mit seinem Elektrostock am Ellbogen, und eintausend Volt schossen durch Butlers Brust. Jegliches Mitgefühl für die kleinen Gestalten löste sich augenblicklich in Luft auf.
    Butler packte den Elektrostock und schwang die Waffe samt ihrem Träger durch die Luft wie einen Satz Bolas. Dann ließ er ihn los, und Grub segelte quiekend mit vollem Schwung in drei seiner Kumpane hinein.
    Die Schwungbewegung ausnutzend, rammte Butler seine Faust in die Brust zwei weiterer Elfen. Ein dritter kletterte ihm auf den Rücken und versetzte ihm mehrere Stromstöße mit seinem Elektrostock. Butler ließ sich auf ihn fallen. Ein Knacken ertönte, und die Stromstöße hörten auf.
    Plötzlich hatte er einen Gewehrlauf unter dem Kinn. Einer von der Bergungseinheit hatte es

Weitere Kostenlose Bücher