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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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»bin ich nicht. Sie kriegen Ihr Gold, Fowl. Eine Tonne, vierundzwanzig Karat.«
    Artemis grinste spöttisch. Ein echter Schauspieler, unser Commander Root.
    »Dreißig Minuten, Commander. Zählen Sie die Sekunden, falls Ihre Uhr stehen geblieben sein sollte. Ich warte, aber nicht lange.«
    Artemis beendete den Funkkontakt und lehnte sich in seinem Drehsessel zurück. Anscheinend hatten sie den Köder geschluckt. Zweifelsohne hatten die ZUP-Analytiker seine »versehentliche« Einladung entdeckt. Die Unterirdischen würden zahlen, weil sie überzeugt waren, dass das Gold wieder ihnen gehörte, sobald er tot war, von der Biobombe ausgelöscht. Was er natürlich nicht sein würde. Zumindest theoretisch.
     
    * * *
     
    Butler feuerte drei Runden in den Türrahmen. Die Tür selbst war aus Stahl und hätte die Devastator-Munition direkt auf ihn zurückgeschossen, doch der Rahmen bestand aus dem porösen alten Stein, aus dem das ganze Herrenhaus gebaut war. Er bröselte wie Kreide. Ein fundamentales Sicherheitsrisiko, das er sofort ausräumen würde, sobald diese Angelegenheit erledigt war.
    Master Artemis wartete gelassen auf seinem Stuhl vor der Bildschirmwand. »Gute Arbeit, Butler.«
    »Danke, Master Artemis. Einen Moment sah es gar nicht gut aus. Wenn Captain Short nicht gewesen wäre...«
    Artemis nickte. »Ja, ich habe es gesehen. Die Heilkraft, eine der Gaben des Erdvolks. Ich frage mich, warum sie es getan hat.«
    »Das frage ich mich auch«, sagte Butler leise. »Verdient haben wir es jedenfalls nicht.«
    Artemis warf ihm einen scharfen Blick zu. »Kopf hoch, alter Freund. Das Ende ist in Sicht.«
    Butler nickte; er versuchte sogar zu lächeln. Doch er war nicht mit dem Herzen dabei.
    »In weniger als einer Stunde wird Captain Short wieder bei ihren Leuten sein, und wir werden ausreichend Kapital zur Verfügung haben, um uns Unternehmungen zuzuwenden, die mehr nach Ihrem Geschmack sind.«
    »Ich weiß. Es ist nur...«
    Artemis brauchte nicht zu fragen. Er wusste genau, was Butler beschäftigte. Die Elfe hatte ihnen beiden das Leben gerettet, und dennoch bestand er darauf, sie weiter gefangen zu halten. Für einen Ehrenmann wie Butler war das beinahe mehr, als er ertragen konnte.
    »Die Verhandlungen sind beendet. Egal, wie es ausgeht, sie wird auf jeden Fall zu ihren Leuten zurückkehren. Captain Short wird nichts passieren, ich gebe Ihnen mein Wort.«
    »Und Juliet?«
    »Was ist mit ihr?«
    »Besteht irgendeine Gefahr für meine Schwester?«
    »Nein. Keine Gefahr.«
    »Die Unterirdischen werden uns also einfach das Gold geben und davonmarschieren?«
    Artemis schaubte leise. »Nein, natürlich nicht. Sie werden in Fowl Manor eine Biobombe zünden, sobald Captain Short in Sicherheit ist.«
    Butler holte Luft, um etwas zu sagen, ließ es dann jedoch bleiben. Offensichtlich war das noch nicht der ganze Plan. Master Fowl würde ihn rechtzeitig einweihen. Statt also seinen Herrn mit Fragen zu belästigen, beschränkte er sich auf einen einzigen, schlichten Satz. »Ich vertraue Ihnen, Artemis.«
    »Ja«, erwiderte der Junge in vollem Bewusstsein der Verantwortung, die auf ihm lastete. »Ich weiß.«
     
    * * *
     
    Cudgeon tat, was Politiker am besten können: Er versuchte, die Verantwortung abzuwälzen.
    »Dein Officer hat den Menschenwesen geholfen«, stieß er mit gespielter Empörung aus. »Die ganze Operation lief wie geplant, bis dein Vorzeigemädchen unseren Gesandten attackiert hat.«
    »Gesandter?«, spottete Foaly. »Jetzt ist der Troll schon ein Gesandter.«
    »Ja, das ist er. Und dieser Menschenriese hat Hackfleisch aus ihm gemacht. Die ganze Geschichte könnte längst erledigt sein, wenn deine Abteilung nicht so unfähig wäre.«
    Normalerweise wäre Root an dieser Stelle der Kragen geplatzt, doch er wusste, dass Cudgeon in dem verzweifelten Versuch, seine Karriere zu retten, nach jedem Strohhalm griff. Also lächelte der Commander nur. »Ach, Foaly?«
    »Ja, Commander?«
    »Haben wir den Angriff des Trolls auf DVD?«
    Der Zentaur stieß einen theatralischen Seufzer aus. »Nein, Sir, die Scheiben sind uns leider ausgegangen, kurz bevor der Troll reingeschickt wurde.«
    »Wie schade.«
    »Ja, wirklich ein Jammer.«
    »Diese DVD hätte unser Stellvertretender Commander Cudgeon bei seiner Vernehmung sicher gut gebrauchen können.«
    Cudgeons Fassung löste sich in Luft auf. »Gib mir die Scheibe, Julius! Ich weiß, dass sie da drin ist! Das ist vorsätzliche Behinderung im Amt.«
    »Du bist der Einzige hier,

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