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Artemis Fowl

Artemis Fowl

Titel: Artemis Fowl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eoin Colfer
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Glück sagen, dass ich so guter Laune bin.«
    Holly stieß einen Laut aus, der wie eine Mischung aus Wimmern und Lachen klang.
    »Jetzt aber raus mit unserem haarigen Freund.«
    Butler rollte den bewusstlosen Troll auf den Rollwagen, mit dem er sonst die Rüstungen transportierte, und schob ihn zur zerstörten Eingangstür. Mit einem gewaltigen Stoß schleuderte er das ganze Paket hinaus in die angehaltene Nacht.
    »Und wage es ja nicht zurückzukommen«, rief er hinterher.
     
    * * *
     
    »Unglaublich«, sagte Root.
    »Das können Sie laut sagen«, stimmte Foaly zu.

Kapitel 9
     
    Trumpf
     
     
    Artemis drückte die Türklinke und verbrannte sich dabei die Finger. Verschlossen. Die Elfe musste sie mit ihrer Waffe zugeschmolzen haben. Sehr geschickt - eine Variable weniger in der Gleichung. Er hätte genau dasselbe getan.
    Artemis versuchte gar nicht erst, die Tür gewaltsam zu öffnen. Sie war aus verstärktem Stahl, und er war erst zwölf. Man musste kein Genie sein, um zu begreifen, dass das nicht funktionieren würde. Obwohl er ohne Zweifel eins war. Stattdessen ging der junge Fowl hinüber zur Monitorwand und verfolgte die Ereignisse von dort aus.
    Ihm war sofort klar, worauf die ZUP es anlegte - den Troll reinschicken, in der Erwartung, dass ein Hilferuf folgte, der dann als Einladung ausgelegt werden konnte, und im Handumdrehen hätte eine Elfen-Sturmtruppe das Schloss besetzt. Clever. Und unerwartet. Es war schon das zweite Mal, dass er seine Gegner unterschätzt hatte. Doch ein drittes Mal würde es nicht geben.
    Während Artemis das Drama, das sich unten abspielte, auf den Bildschirmen verfolgte, wechselten seine Gefühle von Entsetzen zu Stolz. Butler hatte es geschafft. Er hatte den Troll besiegt, und das ohne eine einzige Bitte um Hilfe. Dies war vielleicht das erste Mal, dass Artemis voll bewusst wurde, was für einen unschätzbaren Dienst die Butler-Familie ihm erwies.
    Er schaltete das Funkgerät ein und sendete auf drei wechselnden Frequenzen. »Commander Root, ich nehme an, dass Sie alle Kanäle überwachen...«
    Eine Weile kam nur Rauschen aus den Lautsprechern, doch dann hörte Artemis das laute Klicken eines Mikrofonknopfs.
    »Ich höre Sie, Menschenwesen. Was kann ich für Sie tun?«
    »Spricht dort der Commander?«
    Ein seltsames Geräusch tönte aus dem schwarzen Stoffgeflecht des Mikrofons. Es klang wie ein Wiehern.
    »Nein, hier ist nicht der Commander. Hier ist Foaly der Zentaur. Sind Sie der hinterhältige kleine Entführer?«
    Es dauerte einen Moment, bis Artemis begriff, dass er beleidigt worden war. »Mister... äh... Foaly, Sie haben offensichtlich Ihre Anleitungen zu psychologisch klugem Verhalten nicht studiert. Es ist unklug, den Geiselnehmer zu verärgern. Ich könnte labil sein.«
    » Könnte? Das ist ja wohl ein Witz. Obwohl das auch egal ist, da bald nicht mehr als eine Wolke radioaktiver Moleküle von Ihnen übrig sein wird.«
    Artemis kicherte leise. »Sie irren sich, mein vierbeiniger Freund. Wenn Sie Ihre Biobombe zünden, bin ich längst aus diesem Zeitfeld verschwunden.«
    Jetzt war es an Foaly zu lachen. »Sie bluffen, Menschenwesen. Wenn es einen Weg gäbe, dem Zeitfeld zu entfliehen, hätte ich ihn entdeckt. Ich glaube, Sie wollen uns bloß verar-«
    Zum Glück übernahm in diesem Moment Root das Mikro. »Fowl? Hier spricht Commander Root. Was wollen Sie?«
    »Ich wollte Sie nur darüber informieren, Commander, dass ich trotz Ihres Betrugsversuchs noch immer bereit bin zu verhandeln.«
    »Das mit dem Troll ist nicht auf meinem Mist gewachsen«, protestierte Root. »Er ist gegen meinen Wunsch eingesetzt worden.«
    »Tatsache ist nun einmal, dass er eingesetzt wurde, und zwar von der ZUP. Unser Vertrauen in Sie ist zerstört. Hier ist mein Ultimatum: Sie haben dreißig Minuten, um mir das Gold zu übergeben. Wenn nicht, bleibt Captain Short meine Gefangene. Und ich werde sie nicht mitnehmen, wenn ich das Zeitfeld verlasse, das heißt, sie wird von der Biobombe ausgelöscht.«
    »Seien Sie nicht dumm, Menschenwesen. Sie machen sich etwas vor. Es ist unmöglich , das Zeitfeld zu verlassen.«
    Artemis beugte sich mit wölfischem Lächeln über sein Mikro. »Es gibt nur eine Möglichkeit, das herauszufinden, Root. Sind Sie bereit, Captain Shorts Leben zu verwetten?«
    Roots Zögern wurde von dem Rauschen einer Übertragungsstörung unterstrichen. Als schließlich seine Antwort kam, schwang genau der richtige Tonfall von Resignation in seiner Stimme. »Nein«, seufzte er,

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