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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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wollte, daß sich seine Worte herumsprachen.
    »Ich wäre schon früher hier gewesen«, wandte er sich wieder an mich,
    »ich wußte nur nicht, ob Cerdic den Köder geschluckt hatte.«
    »Den Köder, Lord?« Ich war verwirrt.
    »Euch, Derfel, Euch.« Lachend sprang er vom Wall herunter. »Im Krieg ist alles Zufall, nicht wahr? Und Ihr habt durch Zufall einen Ort gefunden, an dem wir sie schlagen können.«
    »Ihr meint, sie werden ihre Kräfte verschwenden, indem sie diesen Hügel hinaufklettern?« erkundigte ich mich.
    »So dumm werden sie nicht sein«, gab er frohgemut zurück. »Nein, ich fürchte, wir werden hinuntergehen und unten im Tal gegen sie kämpfen müssen.«
    »Womit denn?« fragte ich ihn bitter, denn selbst mit Cuneglas’
    Truppen auf unserer Seite würden die Feinde uns an Zahl gefährlich weit überlegen sein.
    »Mit jedem Mann, den wir haben«, antwortete Arthur zuversichtlich.
    »Aber ohne Frauen, denke ich. Es wird Zeit, daß Ihr Eure Familien an einen Ort schafft, an dem sie sicherer sind.«
    Unsere Frauen und Kinder brauchten nicht weit fortzugehen; eine Stunde weiter nördlich gab es ein Dorf, in dem die meisten Zuflucht fanden. Und noch während sie Mynydd Baddon verließen, trafen von Norden her weitere von Arthurs Speerkämpfern ein. Das waren die Männer, die Arthur bei Corinium zusammengezogen hatte und die zu den Besten Britanniens gehörten: Sagramor kam mit seinen kampferfahrenen Kriegern und ging, wie Arthur, sofort zu der hochgelegenen Südecke von Mynydd Baddon, um von dort aus auf den Feind hinabblicken zu können, und auch damit die Feinde heraufblicken und vor dem Himmel seine schlanke, schwarzgerüstete Gestalt sehen konnten. Ein Lächeln erschien auf seinem Gesicht, was nur äußerst selten geschah. »Selbstüberschätzung macht sie zu Dummköpfen«, sagte er verächtlich. »Sie haben sich auf dem tieferliegenden Gelände festgesetzt und werden jetzt nicht abziehen.«
    »Nicht?«
    »Sobald sich ein Sachse eine Unterkunft baut, läßt er sich nur ungern zum Weitermarsch bewegen. Cerdic würde mindestens eine Woche brauchen, um sie aus dem Tal wieder fortzubekommen.« Tatsächlich hatten es sich die Sachsen mit ihren Familien inzwischen recht bequem gemacht, und das Flußtal ähnelte jetzt zwei auseinandergezogenen Dörfern aus kleinen Strohdachhütten. Eins dieser Dörfer lag dicht bei Aquae Sulis, während das andere zwei Meilen weiter östlich am Fluß
    lag, wo er eine scharfe Biegung nach Süden machte. In diesen östlichen Hütten hausten Cerdics Männer, während Aelles Speerkämpfer sich in der Stadt selbst niedergelassen hatten. Ich hatte mich schon gewundert, daß die Sachsen die Stadt als Unterkunft benutzten, statt sie einfach niederzubrennen, denn jeden Morgen kam eine lange Reihe von Männern aus den Toren und ließ den heimeligen Anblick von rauchenden Kochfeuern hinter sich, der aus Aquae Sulis’ mit Stroh oder Ziegeln gedeckten Dächern aufstieg. Die sächsische Invasion war anfangs schnell erfolgt, jetzt aber hatte sie den Schwung verloren. »Und warum haben sie ihr Heer in zwei Hälften geteilt?« fragte mich Sagramor, der ungläubig auf die breite Lücke zwischen Aelles und Cerdics Lager hinunterblickte.
    »Um uns nur eine einzige Möglichkeit zum Abstieg zu lassen«, antwortete ich. »Genau dort« – ich zeigte ins Tal hinab –, »wo wir zwischen ihnen in der Falle sitzen würden.«
    »Und wo wir sie mühelos geteilt halten können«, bemerkte Sagramor munter. »Und in ein paar Tagen kriegen sie dann da unten die Seuche.«
    Die Seuche schien sich immer dort zu verbreiten, wo sich ein Heer an einem festen Ort niederließ. Dieselbe Seuche hatte Cerdics letztem Eindringen nach Dumnonia Einhalt geboten, und als wir selbst nach London marschiert waren, hatte eine gefährlich ansteckende Krankheit unser eigenes Heer dezimiert.
    Ich hatte gefürchtet, daß uns so eine Seuche heimsuchen würde, aus irgendeinem Grund aber blieben wir verschont, vielleicht weil wir nur wenige waren, vielleicht aber auch, weil Arthur sein Heer auf die drei Meilen lange Höhenlinie verteilt hatte, die sich hinter Mynydd Baddon erstreckte. Ich blieb mit meinen Männern auf der Kuppe, aber die neu eingetroffenen Speerkämpfer hielten die nördliche Hügelkette. Während der ersten beiden Tage nach Arthurs Eintreffen hätten die Feinde diese Hügel noch einnehmen können, denn ihre Kämme waren nur dünn besetzt, doch überall tauchten Arthurs Reiter auf, und außerdem ließ
    Arthur

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