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Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur

Titel: Artus-Chroniken 3. Arthurs letzter Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernard Cornwell
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treffender Name, denn es war ein hübsches Fleckchen Erde, wo wir, wie ich meinte, glücklich werden konnten. Die Halle auf der Hügelkuppe war aus Eiche gebaut, mit einem Dach aus Roggenstroh, und hatte ein Dutzend Nebengebäude sowie eine heruntergekommene Holzpalisade. Die Leute, die das kleine Dorf am Fuß des Hügels bewohnten, waren überzeugt, daß es in der Halle spukte, denn Merlin hatte Balise, einem uralten Druiden, erlaubt, dort seinen Lebensabend zu verbringen, doch meine Speerkämpfer hatten die Nester und das Ungeziefer nach draußen geräumt und alle rituellen Gegenstände, die Balise gehört hatten, hinausgeschafft. Die Kessel, Dreifüße und anderen Dinge, die von Wert waren, hatten sich trotz ihrer Angst vor der alten Halle zweifellos die Dorfbewohner geholt, so daß wir nur noch die Schlangenhäute, alten Knochen und eingetrockneten Vogelleichen loswerden mußten, die alle dick mit Spinnweben überzogen waren. Viele Knochen stammten von Menschen, ganze Berge gab es davon, die wir überall verteilt begruben, damit die Seelen der Toten sich nicht wieder zusammenfügen und uns später heimsuchen konnten. Arthur hatte mir Dutzende von jungen Männern geschickt, die ich zu tüchtigen Kriegern ausbilden sollte, und so lehrte ich sie den ganzen Herbst hindurch den Umgang mit Schwert und Schild, und einmal die Woche besuchte ich, eher als Pflichtübung denn zum Vergnügen, Guinevere im nahen Ynys Wydryn. Ich brachte ihr Lebensmittel und, als es kälter wurde, einen dicken Umhang aus Bärenfell. Manchmal nahm ich auch ihren Sohn Gwydre mit, aber sie fühlte sich nicht so recht wohl in seiner Gegenwart. Seine Erzählungen vom Angeln im Bach von Dun Caric oder von der Jagd in den Wäldern langweilten sie. Früher war sie selbst gern auf die Jagd gegangen, doch da ihr dieses Vergnügen nicht mehr erlaubt war, beschränkten sich ihre Leibesübungen auf lange Spaziergänge auf dem Gelände des Heiligtums. Ihre Schönheit verblaßte nicht, im Gegenteil – das Elend verlieh ihren großen Augen eine Leuchtkraft, die sie zuvor nicht besessen hatten. Aber sie würde nie zugeben, daß sie traurig war, denn dazu war sie viel zu stolz. Ich allerdings merkte durchaus, daß sie ziemlich unglücklich war. Morgan reizte sie, belästigte sie mit ihren christlichen Predigten und beschuldigte sie ständig, die scharlachrote Hure Babylon zu sein. Guinevere ertrug das geduldig und beschwerte sich mir gegenüber im frühen Herbst, als die Nächte länger wurden und der erste Nachtfrost die Senken weiß färbte, nur darüber, daß ihre Gemächer nicht warm genug seien. Arthur änderte das, indem er befahl, Guinevere so viel Brennholz zu geben, wie sie es wünschte. Er liebte sie immer noch, ertrug es aber nur schwer, wenn ich ihren Namen erwähnte. Was dagegen Guinevere betraf, so wußte ich nicht, wen sie liebte. Sie fragte mich immer wieder nach Arthur, erwähnte Lancelot aber mit keinem Wort.
    Arthur war ebenfalls ein Gefangener, aber seiner eigenen Qualen. Sein Heim, falls er denn eines hatte, war der Königspalast von Durnovaria, aber er zog es vor, in Dumnonia herumzureisen, von einer Festung zur anderen zu ziehen und uns alle auf den Krieg gegen die Sachsen vorzubereiten, der im neuen Jahr mit Sicherheit kommen würde. Nur einen Ort gab es, an dem er sich häufiger aufhielt als an allen anderen, und das war bei uns in Dun Caric. Wir sahen ihn von unserer Hügelhalle aus kommen, und wenn seine Reiter gleich darauf durch den Bach stoben, ertönte der Ruf eines Horns. Gwydre, sein Sohn, lief ihm dann immer entgegen, und Arthur beugte sich von Llamreis Rücken hinunter und zog den Knaben zu sich herauf, bevor er auf unser Tor zusprengte. Gwydre, ja allen Kindern gegenüber zeigte er große Zärtlichkeit, den Erwachsenen gegenüber wahrte er eine kühle Zurückhaltung. Den alten Arthur, den Mann der fröhlichen Begeisterung, gab es nicht mehr. Nur Ceinwyn ließ er in seine Seele blicken und führte, wenn er nach Dun Caric kam, stundenlange Gespräche mit ihr. Sie sprachen von Guinevere, von wem sonst. »Er liebt sie immer noch«, berichtete mir Ceinwyn.
    »Er sollte wieder heiraten«, sagte ich.
    »Wie kann er das?« fragte sie mich. »Er denkt doch nur an sie.«
    »Was rätst du ihm?«
    »Daß er ihr verzeihen soll, natürlich. Ich glaube kaum, daß sie noch einmal Dummheiten machen wird, und wenn sie die Frau ist, die ihn glücklich macht, sollte er seinen Stolz schlucken und sie zu sich zurückholen.«
    »Dazu ist er viel

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