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Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition)

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 2: Ascalon – Das magische Pferd. Das Geheimnis der Maya (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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blickte sie sich um, während der Diener sie durch die ausgedehnten Gänge des Palastes führte. Da gab es prunkvoll eingerichtete Säle, große Hallen, in denen allerlei Dinge gelagert wurden, und kleine Gemächer, in denen offenbar die Bediensteten wohnten. Dazu Räume, die wohl für Audienzen benutzt wurden, und kleine Kammern, deren Sinn sich Muriel nicht erschloss. Alle Räume waren mit bunten Fresken und gewebten Wandteppichen geschmückt, auf denen Götter, aber auch Szenen des täglichen Lebens dargestellt wurden. Schnitzereien mit Blumen- oder Tiermustern zierten die wuchtigen Deckenbalken aus edlem Holz. In der Mitte des viereckigen Komplexes lag ein großer Garten mit Teichen, Springbrunnen und prächtigen Blumen, neben dem der Garten des Priesterinnenhauses einfach und farblos wirkte.
    Vor einer Tür, die mit einem schillernden Vorhang aus bunten Federn verhängt war, blieb der Alte stehen. »Hier ist es«, sagte er, schob den Vorhang beiseite und trat ein.
    Muriel folgte ihm. Irgendwie hatte sie hinter dem Vorhang eine Art Schatzkammer erwartet, angefüllt mit goldenem Geschmeide, Jade, Perlen und allerlei Kunstgegenständen. Aber was sie im dämmrigen Licht, das durch die schmalen Fensterschlitze hereinfiel, erblickte, wirkte eher wie ein schlichter Vorratsraum. Es gab viele Gefäße. Einige waren noch leer, andere mit Mais und Kakaobohnen gefüllt. Dazu gab es Waffen, Trommeln, Ackergeräte und einfachen Schmuck, der in Regalen aufbewahrt wurde. Alles in allem wirkte der Raum aber so, als würde man gerade erst damit beginnen, die Grabbeigaben für eine mögliche Bestattung des Priesterfürsten zu sammeln.
    Ich bin zu früh! Nach all den Tagen und Nächten, in denen es Muriels einzige Sorge gewesen war, zu spät zu kommen, schlug die Erkenntnis bei ihr ein wie ein Donnerschlag.
    Zu früh … zu früh …
    Hektisch blickte sie sich um, konnte aber nirgends ein Tongefäß entdecken, das dem Gesuchten auch nur annähernd ähnelte.
    »… kannst du hier hinlegen.« Wie aus weiter Ferne, drangen die Worte des Bediensteten zu ihr vor. Sie sah, dass er auf ein leeres Regal aus Stangen und Flechtmatten deutete, begriff aber nur langsam, was er damit meinte. Vukub schien es zu bemerken. »Hast du verstanden?«, vergewisserte er sich.
    »Ja.« Muriel nickte, stellte den Korb vor dem Regal auf den Boden und kniete sich daneben. Auch wenn das Tongefäß nicht hier war; sie musste zu Ende bringen, was sie begonnen hatte. Vorsichtig nahm sie die erste Tonfigur aus dem Korb und legte sie in das Regal.
    Draußen auf dem Flur waren eilige Schritte zu hören. »Vukub?« Ein Anflug von Dringlichkeit schwang in der Stimme mit. Der Vorhang wurde zur Seite geschoben und ein anderer Bediensteter, kaum jünger als Vukub, schaute in den Raum. »Komm schnell«, forderte er Muriels Begleiter auf. »Die Priesterärzte brauchen unsere Hilfe.«
    Vukub erbleichte. »Ist er …«, hob er an, aber der Hinzugekommene schüttelte nachdrücklich den Kopf und er verstummte sofort wieder.
    »Findest du allein hinaus?«, erkundigte sich Vukub bei Muriel.
    »Ich denke schon.«
    »Gut, dann legst du die Figuren in das Regal und verschwindest wieder«, sagte Vukub streng. »Und nichts anfassen! Verstanden?«
    »Ja!« Muriel nickte artig.
    Vukub ließ den Blick prüfend durch den Raum schweifen, als müsse er sich jedes Detail noch einmal einprägen, dann nickte er dem Hinzugekommenen zu und die beiden verließen den Raum. Die Schritte entfernten sich. Dann war es still.
    Augenblicklich war Muriel auf den Beinen und unterzog die Gegenstände in dem Raum einer gründlichen Prüfung. Wie ein Kommissar besah sie die verschiedenen Gefäße, die fein säuberlich vor einer Wand aufgestellt waren. Alle waren aufwendig bemalt, aber keines zeigte den Jäger mit Hirsch, nach dem sie suchen sollte.
    Muriel wollte sich gerade ein paar Krügen zuwenden. Da ließ ein huschender Schatten am Boden sie wie elektrisiert zusammenzucken.
    Eine Spinne! Und was für eine. Muriel unterdrückte einen Aufschrei und wich ein paar Schritte zurück. Das Vieh hockte unmittelbar vor dem Korb, versperrte ihr den Weg und machte keine Anstalten, sich von dort fortzubewegen.
    Muriel schlug das Herz bis zum Hals. Hektisch schaute sie sich nach etwas um, womit sie die Spinne vertreiben oder besser noch töten konnte. Ihr Blick fiel auf die Ackergeräte, die in einer Ecke des Raums an der Wand lehnten. Ein Grabstock mit langem breitem Blatt, den auch die Bauern auf den Feldern

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