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Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon

Titel: Ascalon – Das magische Pferd, Band 3: Ascalon – Das magische Pferd. Der Schlüssel von Avalon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Vorsichtig pirschte sich Muriel näher an die Leute heran. »Wer hat verfügt, dass Ihr ein Pferd bekommt?«, fragte eine Männerstimme barsch.
    »Das habe ich doch schon gesagt: Stallmeister John«, erwiderte Lillian ungehalten. »Und jetzt gebt mir endlich das Pferd. König Mordred erwartet mich.«
    »Stallmeister John ist nicht hier. Und der König wird jetzt gewiss andere Dinge im Kopf haben als die Gesellschaft einer schönen Zofe«, sagte der Mann und unterstrich seine Worte mit einem harten Lachen. »Er ist am Morgen in die Schlacht gezogen, falls Ihr es nicht wisst. Für Frauen ist da kein Platz.«
    »Ich weiß sehr wohl, wo der König ist.« Lillians Stimme überschlug sich fast, so wütend war sie. »Gebt mir ein Pferd, sage ich, oder Ihr werdet es bereuen.«
    »Erst sagt Ihr uns, was Ihr so Wichtiges zu erledigen habt«, beharrte der Mann. »Die wenigen Pferde, die sich noch hier im Stall befinden, haben alle einen Herren. Ich kann Euch nicht so einfach eines davon ...«
    »Also schön!« Lillian schnaubte wütend, machte auf dem Absatz kehrt und stapfte davon. Im ersten Augenblick sah es so aus, als ob sie den Stall verlassen wolle, aber kurz vor dem Ausgang lief sie plötzlich zu einem Pferd und band es los. »Wenn ihr mir kein Pferd geben wollt, hole ich es mir eben selbst«, rief sie triumphierend und schwang sich ungeachtet ihres langen Kleides auf dessen Rücken. Das Pferd schnaubte und tänzelte, aber Lillian schien eine ausgezeichnete Reiterin zu sein. Nur wenige Augenblicke später hatte sie es im Griff und preschte durch das Tor.
    Die beiden Männer waren vor Schreck wie gelähmt. Zu spät überwanden sie die Starre und liefen Lillian unter lautem Rufen hinterher.
    Muriel, schnell!
    Muriel zuckte zusammen. Sie konnte Ascalon nicht sehen, spürte aber, dass er ganz in der Nähe war. Ein rascher Blick über die Schulter zeigte ihr, dass die Männer den Stall verlassen hatten. Sie war allein. Die Gelegenheit war günstig. Kurz entschlossen sprang sie auf und eilte zu der Ecke, in der sie die Männer und Lillian gesehen hatte.
    Und da stand er!
    »Ascalon!« Muriel hatte Tränen in den Augen, als sie die Arme um den Hals des Wallachs schlang. »Oh Ascalon, ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht.«
    Ascalon schnaubte leise und stupste sie voller Zuneigung an. Eine kurze Weile ließ er Muriel gewähren, dann wurde sein Stupsen drängender. Muriel verstand. »Du willst ihr nach, nicht wahr?«, fragte sie, während sie das Halfter löste, mit dem Ascalon an einem Pflock angebunden war. Ascalon bewegte den Kopf, als würde er nicken, und scharrte ungeduldig mit dem Huf. Dann war er frei. Ein Stapel Holzkisten diente Muriel als Podest zum Aufsitzen. Die Nähte ihres Kleids knackten bedrohlich. Beim Aufsitzen rutschte es ihr bis über die Knie. Aber das kümmerte sie nicht. Wichtig war nur, dass sie schnell ritt. Lillian hatte bereits einen Vorsprung und es war fraglich, ob Ascalon sie noch würde einholen können.
    »Lauf los!« Muriel ließ Ascalon ihre Fersen spüren und schnalzte auffordernd mit der Zunge. Sie hatten den Stall noch nicht einmal zur Hälfte durchquert, als die beiden Männer wieder in der Tür auftauchten. Muriel sah Verwirrung auf ihren Gesichtern, dann begriffen sie, was geschehen war.
    »Halt!«
    »Sofort anhalten!« Laut brüllend und heftig gestikulierend versperrten sie dicht nebeneinanderstehend den einzigen Ausgang des Stalls. Ascalon preschte auf die Männer zu. Muriel sah sie näher kommen und hielt den Atem an. Was würde Ascalon tun? Wusste er, dass er die beiden nicht verletzen durfte? Es war eine ähnliche Situation wie zuvor bei dem Knaben mit dem Obsttablett. Wieder stand die Verpflichtung, nichts in der Vergangenheit zu verändern, der Erfüllung ihres Auftrags im Weg. Aber anders als Muriel schien Ascalon sich nicht darum zu scheren. Ohne auch nur eine Spur langsamer zu werden, preschte er auf die Männer zu. Muriel sah die Furcht in ihren Gesichtern, aber auch Entschlossenheit. Die beiden waren jetzt ganz nah. Nur wenige Schritte trennten sie noch von Ascalon – und noch immer versperrten sie das Tor. Ascalon wieherte und Muriel wusste, dass es eine Warnung war. Er würde nicht anhalten und keine Rücksicht nehmen.
    »Aus dem Weg!«, rief sie den beiden mit sich überschlagender Stimme zu, da spürte sie auch schon einen dumpfen Schlag und hörte, wie jemand gequält aufschrie. Dann waren sie draußen. Regen benässte Muriels Gesicht, die Luft wurde merklich

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