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Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition)

Titel: Asche auf sein Haupt: Ein Fall für Jessica Campbell (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Granger
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Vorträge halten oder mich als unerwartete Stärkung seines Egos behandeln soll.«
    Gervase grinste ironisch. »Ich wusste ja immer, dass Muriel mich nicht besonders mag, aber mir war nicht klar, dass ihre Abneigung so weit ging, dass sie Mordabsichten hegte. Das arme alte Mädchen. Ich hab vor Jahren ihren Hund überfahren. Er sprang mir vor den Wagen. Beinahe hätte ich sie auch noch erwischt. Ich muss gestehen, dass ich keine klare Erinnerung an die Ereignisse habe.« Sein Lächeln verging. »Ich sollte mich natürlich erinnern können. Ich hätte nicht trinken dürfen. Ich hätte meine Lektion damals lernen müssen, anstatt …« Er brach ab und winkte schwach in Petras Richtung. »Anstatt den gleichen Fehler noch einmal zu machen.«
    »Daran lässt sich jetzt nichts mehr ändern«, sagte Petra nur. »Fang jetzt bloß nicht an, mir zu erzählen, dass es dir leidtut, Gervase. Ich weiß, dass es so ist. Es ist gut, okay?
    »Nein, nein, es ist nicht okay. Trotzdem danke. Wie dem auch sei, beim ersten Mal hat mein Vater Muriel mit Geld besänftigt. Ich wusste nichts davon. Er hat es mir nicht erzählt – er hat nie mit mir über irgendwas geredet. Ich habe es von Reggie erfahren, einige Jahre später, lange nach Vaters Tod. Reggie ist auch so jemand, der nicht über die wichtigen Dinge redet. Aber einmal an Weihnachten, als ich hier in England war und die beiden besucht habe, um ihnen alles Gute zu wünschen, hatten wir ein paar Whiskys, und er wurde gesprächig.
    Vater meinte es gut, schätze ich, aber trotzdem, Muriel hasste ihn dafür. Wenn Leute sich moralisch besser fühlen, wie es bei ihr gegenüber meinem Vater immer der Fall war, empfinden sie es als Demütigung, wenn man ihnen vor Augen führt, dass sie genauso käuflich sind wie jeder andere auch. Sie wollte jemanden, dem sie die Schuld geben konnte – nicht nur für den Verlust ihres Hundes und ihren Sturz in die Hecke, sondern auch dafür, dass Vater in ihrem Wohnzimmer gestanden und ihr ein Bündel Geldscheine hingehalten hatte, und vor allem dafür, dass sie das Bestechungsgeld angenommen hatte. Wann immer sie mir richtig dumm gekommen ist, habe ich sie an diese kleine Episode erinnert. Das war nicht gerade klug von mir, könnte man sagen. Es verstärkte noch den Groll, den sie gegen mich hegte. Aber ich bin nicht klug, und auf die ein oder andere Weise habe ich vielen Menschen eine Menge Schmerzen zugefügt, schätze ich.«
    Ein verlegenes Schweigen entstand. »Es gibt keine Entschuldigung für das, was sie in Key House getan hat«, sagte Petra schließlich. »Es war barbarisch. Und es einige Tage später noch einmal bei dir zu versuchen war genauso unaussprechlich. Auf der anderen Seite tut sie mir ein wenig leid. Sie hat das Geld deines Vaters angenommen, weil sie arm ist, Gervase. Du kennst dieses Gefühl nicht, hast es nie gekannt. Dein Vater wusste, dass sie nicht ablehnen würde. Nachdem sie ihn so lange beschimpft hatte, gab es ihm wahrscheinlich sogar einen Kick, wie man so schön sagt.«
    »Jede Wette, dass es ihm einen Kick gab!«, sagte Gervase heftig. »Ich kann mir genau vorstellen, wie er dagesessen und ihr die knisternden Banknoten unter die Nase gehalten hat! Sie hat ihn beschuldigt, meine Mutter ermordet zu haben, nachdem sie uns verlassen hatte. Man kann es dem alten Mistkerl glaube ich nicht völlig verdenken, dass er den Moment genossen hat.«
    Er bemerkte Petras Blick. »Und du hast recht. Ich bin nie arm gewesen, und es war nicht anständig von mir, sie immer wieder daran zu erinnern, dass mein Vater ihr Geld gegeben hatte. Vielleicht ist etwas von dem Alten in mir. Ich schätze, ich muss aufpassen, um nicht zu werden wie er!«
    Petra deutete auf die Leinwand. »Ich habe mit dem Porträt von Hamlet angefangen«, sagte sie. »Ich male es zu Ende, ganz egal, ob ich jemals Geld von ihr dafür bekomme oder nicht. Es wartet hier auf sie, wenn sie wieder aus dem Gefängnis kommt. Sie geht doch ins Gefängnis, oder?«
    Gervase nickte. »Wahrscheinlich. Es wird hart werden für sie. Ich hatte eine Scheißangst damals, als ich selbst ins Gefängnis musste. Aber Muriel ist zäh, und ich sorge dafür, dass sie einen guten Verteidiger bekommt für ihren Prozess. Reggie beantragt Freilassung auf Kaution bis zur Hauptverhandlung. Ich werde bürgen. Sie hat Verpflichtungen – ihre Hühner beispielsweise –, und sie flieht bestimmt nicht außer Landes. Im Gegensatz zu mir. Das heißt, ich kehre in ein paar Tagen nach Portugal zurück. Ich

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